Lebensdaten
1753 – 1821
Geburtsort
Füssen (Allgäu)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Geigenbauer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 130590681 | OGND | VIAF: 10957332
Namensvarianten
  • Geißenhof, Franz
  • Geissenhof, Franz
  • Gaissenhof, Franziskus
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Geißenhof, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130590681.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Peter (1727–1808), Fleischhacker in F., S d. Bierbrauers Jos. Benedikt u. d. Maria Anna Lingg;
    M Maria Franziska (1726–59), T d. Lautenmachers Andreas Resl u. d. Maria Rosalia Roith;
    Wien 1781 Maria Anna, T d. Wagnermeisters Joh. Thir u. d. Magdalena Kerschl.

  • Biographie

    G. war Schüler und Gehilfe des Johann Georg Thir (* 1738, nach 1781) in Wien, legte am 29.7.1780 den Bürgereid ab und übernahm 1781 die Werkstatt seines Meisters. Bis 1790 ist sein Schaffen von den hochgewölbten, schmalen Instrumenten Thirs beeinflußt; dann geht er zu einem flacheren Patron über und nimmt seit circa 1800 als erster österreichischer Geigenbauer klassische italienische Modelle, vor allem das Stradivaris, zum Vorbild. 1800-10 steht G. auf der vollen Höhe seiner Meisterschaft; seine Arbeit ist so vollendet, „daß sie von niemand mehr übertroffen werden könnte“ (Lütgendorff). In seiner Spätzeit baute er die Instrumente etwas massiver, die jedoch in ihrer Tonqualität zurückstehen. Ursprünglich verwendete er einen dunklen Lack, später einen durchsichtigen helleren, mit braun-, mitunter sogar hellgelben Tönungen. Obwohl sein Schaffen umfangreich ist (vorwiegend Violinen und Violen), scheint er nur selten Gehilfen beschäftigt zu haben; einer von diesen war Anton Thir ( 29.12.1837), der Geigen am oberen Klotz mit seinem Namen signierte, während an sichtbarer Stelle die Etikette G.s angebracht ist. G., „der Wiener Stradivari“ genannt, stand schon zu seinen Lebzeiten in großem Ansehen und konnte für Violinen ungewöhnlich hohe Preise, bis 60 Gulden, erzielen. Sein Name wurde auch für Fälschungen mißbraucht (zum Beispiel „Gaißenhof“, 1836), zu denen wohl auch die urkundlich nicht nachgewiesenen Josephus G. und Aloys G. gehören.

  • Literatur

    W. F. v. Lütgendorff, Die Geigen- u. Lautenmacher v. MA b. z. Gegenwart, 2 Bde., 5/61922;
    W. Th. Jaura, Zur Gesch. d. Geigenmacher Wiens, in: Musikpäd. Zs., Beil. f. Musikinstrumentenbau 16, 1926, Nr. 2, S. 35;
    H. Haupt, Wiener Instrumentenbauer v. 1791-1815, in: Stud. z. Musikwiss. 34, 1960, S. 138;
    R. Vannes, Dict. Universel des Luthiers, Brüssel ²1951;
    W. Henley, Universal Dict. of Violin and Bow Makers, Brighton 1959/60.

  • Autor/in

    Walter Senn
  • Zitierweise

    Senn, Walter, "Geißenhof, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 158 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130590681.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA