Lebensdaten
1846 – 1920
Geburtsort
Wegnitz Kreis Merseburg
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
chilenischer General ; Reorganisator des chilenischen Heeres
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 130213209 | OGND | VIAF: 12150454
Namensvarianten
  • Körner, Emil
  • Körner, Emil
  • Körner, E.
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Zitierweise

Körner, Emil, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130213209.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig, Bes. d. Gutes W., Hauptm. d. Res., S e. Gutsbes. u. Posthalters in Möckern b. Leipzig;
    M Alwina Henze aus Halle/Saale;
    Santiago de Chile 1887 Mathilde (1866–1929), T d. Albert Junge, Kaufm. u. dt. Konsul in Santiago, u. d. Isabella Gabler;
    9 K (5 früh †).

  • Biographie

    K. übernahm nach seiner Schulzeit in der Franckeschen Stiftung in Halle ein Lehramt. Bei Beginn des preußisch-österreichischen Krieges (1866) war er Offiziersanwärter im Feld-Artillerie Regiment 4 Magdeburg. Nach Besuch der Kriegsschule Hannover war er als Secondeleutnant an der Artillerieschule Berlin tätig, nahm am deutsch-französischen Krieg (1870/71) teil und wurde vor Sedan verwundet. Dienstreisen 1877/78 führten ihn nach Spanien, Italien, Marokko und Rußland. Seit 1880 Hauptmann, war er Lehrer für Taktik und Kriegsgeschichte an der Artillerie- und Ingenieurschule Berlin. Als die chilenische Regierung um Abstellung eines Mililärinstrukteurs bat, wurde K. von Moltke dafür vorgeschlagen. 1885 ging er nach Chile und wurde dort Oberstleutnant und stellvertretender Direktor der Kriegsschule. Er entwickelte sofort Pläne zur Umgestaltung des Offizierskorps und der Truppenausbildung. 1886 erfolgte die Gründung der Kriegsakademie nach deutschem Vorbild, 1887 die der ersten Unteroffiziersschule. Damit begann die Reorganisation der Armee. 1891 nahm K. am Bürgerkrieg als militärischer Berater der Truppen der Kongreßpartei teil. Nach seinen Plänen erfolgte der Vormarsch auf Santiago (Sieg über die Armee des Präsidenten bei Concón und Placilla). K. wurde Generalmajor und Generalstabschef des chilenischen Heeres. Seit 1892 erfolgte die vollkommene Reorganisation der Armee nach preußischem Muster sowie Schaffung eines Generalstabes. 1894-95 unternahm K. eine Europareise zwecks Beschaffung neuester Waffen und Anwerbung von 26 deutschen Militärinstrukteuren. 1897 wurde er Oberbefehlshaber und Generalissimus. 1901 erfolgte die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, preußischer Uniformen und des deutschen Dienstreglements. 1904 wurde K. Generalinspekteur. 1910 schied er aus dem aktiven Dienst aus und übersiedelte nach Berlin. Im 1. Weltkrieg war K. Berichterstatter für das chilenische Kriegsministerium. Sein Leichnam wurde 1924 nach Chile überführt und 1928 in einer Privatgruft in Santiago beigesetzt. – K.s Tätigkeit als Instrukteur und Befehlshaber wurde Vorbild für viele Armeen Lateinamerikas.

  • Werke

    Estudios sobre hist. militar, 1887;
    Denkschr. üb. d. chilen. Heerwesen, 1890;
    Las últimas operaciones de la guerra de la constitución en Chile en 1891, 1892;
    Memorandum del ejército chileno, 1898;
    Die hist. Entwicklung d. chilen. Wehrkraft, 1910.

  • Literatur

    El Ejército de Chile y la guerra de mañana, 1898;
    J. Boonen-Rivera, El gen. Don E. K., 1920;
    V. Figueroa, Diccionário histórico y biográfico de Chile III, 1925;
    K. v. Borcke, Dt. unter fremden Fahnen, 1938;
    El Ejército de Chile 1861–91, 1960;
    W. Haupt, Dt. Einfluß auf d. Mil.gesch. Chiles, 1961;
    F. M. Nunn, E. K. and the Prussianization of the Chilean army, 1970;
    J. Schaefer, Dt. Militärhilfe an Südamerika, 1974;
    DBJ II (u. Tl.).

  • Autor/in

    Werner Haupt
  • Zitierweise

    Haupt, Werner, "Körner, Emil" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 382 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130213209.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA