Lebensdaten
1603 – 1680
Geburtsort
Zittau (Oberlausitz)
Sterbeort
Hannover
Beruf/Funktion
Kirchenlieddichter
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 130136247 | OGND | VIAF: 55246118
Namensvarianten
  • Denicke, David
  • David, Bursfelde, Abt
  • Dehnike, David
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Denicke, David, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130136247.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Bartholomäus (1573–1653), Ratsherr u. Stadtrichter in Zittau, S des Georg Dänik ( 1618), Ratsherr in Spandau;
    M Anna (1564–1631), T des David Rodoys, Bgm. in Zittau, u. der Anna Hentzsche;
    Hannover 1643 Magd. Elis. ( 1694), T des Patriziers Moritz v. Windheim u. der Marg. Volger;
    1 S, 1 T, Gg. Moritz (1645–1716), Justizkanzleidirektor in Hannover, Magd. Dor. ( Frdr. Andreas Eggelingk [ 1693], Syndikus u. Bgm. in Magdeburg).

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums in Zittau studierte D. von 1619 an in Wittenberg und Jena Philosophie und Rechtswissenschaften. Eine Zeitlang hielt er in Jena und Königsberg juristische Vorlesungen, dann begab er sich auf Reisen nach Holland, England und Frankreich, bis ihn 1629 Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg zum Erzieher seiner beiden ältesten Söhne berief. Auf eine kurze Amtszeit als Abt des Stifts Bursfelde folgte 1642 seine Ernennung zum Konsistorialrat in Hannover. In diesem Wirkungskreis hat er gemeinsam mit Justus Gesenius Jahrzehnte hindurch für die Erneuerung der Landeskirche gearbeitet. Ihr sollte unter anderem das hannoverische Gesangbuch dienen, das, 1646 zunächst für die häusliche Andacht zusammengestellt, bald in den Schulen Verwendung fand und 1657 zum gottesdienstlichen Gebrauch eingeführt wurde. In der Geschichte des Gesangbuchs bezeichnet es eine Wende. Zum erstenmal wurde hier eine Gliederung nach den Hauptthemen durchgeführt, sodann leitete es alle späteren Textveränderungen ein, indem die Herausgeber die alten Lieder nach den Regeln der Opitzschen Verskunst und den sprachreinigenden Grundsätzen der Fruchtbringenden Gesellschaft umarbeiteten. Ihre inhaltlichen Eingriffe sowie die eigenen Lieder zeigen eine auf die praktisch-christliche Lebensführung gerichtete Sinnesart, die, als ein Vorbote der Aufklärung, in den Mittelpunkt nicht mehr den rechtfertigenden Glauben sondern die Heiligung stellt. D.s selbständiger Anteil läßt sich nicht in allen Fällen mit Sicherheit bestimmen.

  • Werke

    W New Ordentlich Gesang-Buch, Sampt Einer nothwendigen Vorrede u. Erinnerung Von dessen nützlichem Gebrauch, Hannover 1646 (mit J. Gesenius). ⁶ Das Hannov. ord., vollst. Gesangbuch, Darinn 300 auserlesene Psalmen, Lob-Gesänge u. geistl. Lieder, z. Beförderung d. Privat- u. öff. Andacht, Lüneburg 1657.

  • Literatur

    Koch, Kirchenlied III, S. 235, 237 ff.;
    W. Bode, Qu.nachweis üb. d. Lieder d. hannov. u. d. lüneburg. Gesangbuches, 1881;
    E. Bratke, Justus Gesenius, 1883, S. 114 ff.;
    A. Fischer u. W. Tümpel, Das dt. ev. Kirchenlied d. 17. Jh. II, 1905, S. 373-472 (Texte);
    G. Gieseke, Die hannov. Dichter unseres Gesangbuches, ihr Leben, ihr Dichten u. ihre Zeit, 6. Justus Gesenius u. 7. David Denicke, in: Hannov. Sonntagsbl., 65. Jg., 1932, Nr. 27, S. 410 ff.;
    I. Roebbelen, Theol. u. Frömmigkeit im dt. ev. luth. Gesangbuch d. 17. u. frühen 18. Jh., Diss. Göttingen 1953 (ungedr.), S. 31, 312 ff., 328, 343 f., 504 ff., 548 f.;
    G. Fr. Otto, Lex. d. seit d. 15. Jh. verstorb. u. jetzt lebenden Oberlausitz. Schriftsteller u. Künstler I, Görlitz 1800;
    Goedeke III, S. 185;
    A. F. W. Fischer, Kirchenlieder-Lex., 1878;
    RGG.

  • Autor/in

    Adalbert Elschenbroich
  • Zitierweise

    Elschenbroich, Adalbert, "Denicke, David" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 595 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130136247.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA