Lebensdaten
1710 – 1790
Geburtsort
Insel Schütt bei Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
österreichischer Feldmarschall
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 129786578 | OGND | VIAF: 40465044
Namensvarianten
  • Hadik von Futak, Andreas Graf
  • Hadik, András
  • Futak, Andreas Hadik von
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Zitierweise

Hadik von Futak, Andreas Graf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129786578.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Michael (Adelsbestätigung 1720, 1733), Kapitän im Husaren-Rgt. Nadasdy, S d. Michael, aus ungar. Fam. im Thuróczer Komitat, u. d. Julia Jabloniczky;
    M Franziska, T d. Gottfr. (od. Jakob) d'Hardy u. d. Therese d'Haynecourt;
    Odrau 1742 Franziska (1724–84), T d. Franz Leopold Gf. v. Lichnowsky (1690–1742), Landeshptm. zu Troppau, u. d. Barbara Gfn. v. Verdenberg;
    3 S, 5 T, u. a. Karl (1756–1800), österr. FML (s. Wurzbach VII), Andreas (1764–1840), österr. Gen. d. Kav.;
    Urur-E Johann (1863–1933), Staatssekr. im ungar. Innenmin. 1906–08, erhielt am 29.10.1918 Auftrag zur Kabinettsbildung (s. ÖBL).

  • Biographie

    H. wurde bei den Jesuiten erzogen. Er selbst wollte anfangs den geistlichen Beruf ergreifen und ist erst auf die Vorstellung seines Vaters hin Soldat geworden. 1730 Kornett in einem Husaren-Regiment, widmete er sich neben den militärischen, auch wissenschaftlichen und künstlerischen Studien. H. machte den Polnischen Erbfolgekrieg und einen Türkenkrieg mit. Zu Beginn des Siebenjährigen Krieges hatte er den Rang eines Feldmarschalleutnants erreicht. Zwischen dem 11. und 16.10.1757 unternahm er jenen Streifzug, der ihn berühmt machte. Mit 3560 Mann stieß er von Elsterwerda über Luckau und Lübben bis Berlin vor. Er legte der preußischen Hauptstadt eine Kontribution von 300 000 Gulden auf und erbeutete 6 preußische Feldzeichen. Dafür erhielt er 1758 als vierter Soldat des kaiserlichen Heeres das Großkreuz des Militär-Maria Theresien- Ordens und den Rang eines Generals der Kavallerie. Sodann bekam H. das Kommando über die kaiserlich königlichen und Reichstruppen in Sachsen (Schlacht bei Freiberg 1762). Nach dem Frieden von Hubertusburg wurde er Oberkommandierender in Ofen. 1772 war er anläßlich der 1. Teilung Polens Königlicher Kommissar in Galizien und General-Kommandant in Siebenbürgen. Zwei Jahre danach wurde ihm der Rang eines Feldmarschalls verliehen. Die folgenden 16 Jahre – bis 1790 – stand er als Präsident des Hofkriegsrates dem gesamten Heerwesen vor. Anfangs hatte er den Oberbefehl im letzten Türkenkrieg inne, wurde jedoch bald durch Laudon abgelöst. H. war ein Meister des „Kleinen Krieges“. Dagegen hat er weder als Führer großer Verbände noch als Organisator wesentliches geleistet.

  • Literatur

    ADB X;
    J. Hirtenfeld, Der Mil.-Maria Theresien-Orden u. s. Mitgl., 1857;
    Österr. Nat.-Enc., 1835, 2. Bd.;
    Wurzbach VII (auch f. Fam.).

  • Porträts

    Stich v. J. E. Mannsfeld n. Gem. v. G. Weikert (Wien, Nat.bibl.);
    H. W. Singer, Allg. Bildniskat., 1931, Nr. 35778-83.

  • Autor/in

    Nikolaus von Preradovich
  • Zitierweise

    Preradovich, Nikolaus von, "Hadik von Futak, Andreas Graf" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 417 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129786578.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Hadik: Andreas Reichsgraf H. von Futak, österreichischer Feldmarschall, wurde als Sohn eines ungarischen Edelmannes und Militärs den 16. October 1710 auf der Insel Schütt geboren und war schon frühzeitig mit seltenem Eifer den Wissenschaften ergeben. Im Gegensatz zu Montecucoli, Eugen, Daun wollte er sich durchaus dem geistlichen Stande widmen und nur das fortgesetzte Zureden seines Vaters bewog ihn 1732 in die Armee einzutreten. Sein Regiment stand unter Eugen am Rhein und vor Philippsburg fand er 1735 Gelegenheit, viel Geschick in der Führung von Streifparteien zu zeigen. Im darauf folgenden Kriege gegen die Pforte zeichnete er sich in der Schlacht von Grotzka durch große Tapferkeit und Umsicht aus. Jeder neue Feldzug brachte H. neue Verdienste, neue Anerkennungen, sein Name wurde mit Auszeichnung genannt in den Kämpfen gegen Frankreich am Rhein und in den Niederlanden, sowie später gegen Preußen. Er stieg rasch von Stufe zu Stufe und wurde 1748 Generalmajor. Im zweiten Feldzuge des siebenjährigen Krieges führte er schon im Range eines Feldmarschalllieutenants den berühmten Zug nach Berlin aus. Maria Theresia verlieh dem kühnen Reitergeneral das Großkreuz ihres Ordens und da H. bei der Vertheilung der in Berlin aufgebrachten Contribution in uneigennütziger Weise für seine Person auf jeden Antheil verzichtet hatte, wies ihm die Kaiserin eine Dotation von 3000 Ducaten zu. 1758 wurde H. General der Cavallerie und machte als solcher den Feldzug des nächsten Jahres bei der Reichsarmee mit, deren Commando er später auch an Stelle Serbelloni's erhielt. Er rechtfertigte dieses Vertrauen und schlug den Prinzen Heinrich bei Freiburg am 15. October 1762. Nach eingetretenem Frieden wurde er, 1763 in den Grafenstand der Monarchie erhoben. Militär- und Civilgouverneur von Siebenbürgen, sodann Präsident des Carlowitzer Congresses. Als Anerkennung seiner dabei geleisteten vorzüglichen Dienste erhielt er die Donation von Futak und das gleichlautende Prädicat. 1776 erhob ihn der Kaiser Joseph II. in den Reichsgrafenstand mit Sitz und Stimme auf der schwäbischen Grafenbank. Nach der ersten Theilung Polens erhielt H. den Auftrag, den Oestereich zugefallenen Landstrich zu übernehmen und als Gouverneur zu verwalten. Im Mai 1774 wurde er Feldmarschall und Hofgerichtsrathspräsident. Gegen Ende des baierischen Erbfolgekrieges, nachdem Kaiser Joseph die Hauptarmee verlassen, übernahm er deren Commando. Das letzte Mal zog er 1789 gegen die Osmanen als Befehlshaber der Hauptarmee zu Felde, erkrankte aber bald und kehrte nach Wien zurück, wo er am 12. März 1790 starb. Abgesehen von den Verdiensten, welche sich H. in 21 Feldzügen erworben, genoß er auch seiner vielen Sprach- und anderen Kenntnisse, dann seiner vortrefflichen moralischen Eigenschaften wegen, die allgemeine Verehrung, Liebe und Achtung. Ein von ihm als Rittmeister angefangenes und bis an sein Ende fortgesetztes Tagebuch enthält nicht nur die Geschichte seiner Zeit, sondern auch wichtige und treffliche Lehren und Grundsätze der Kriegskunst.

    • Literatur

      Schweigerd's Oesterr. Helden und Heerführer, Wurzen 1856, III. Bd. Der Zug Hadik's nach Berlin. Milit. Wissensch. Organ, Wien 1873.

  • Autor/in

    v. Janko.
  • Zitierweise

    Bartsch, Karl, "Hadik von Futak, Andreas Graf" in: Allgemeine Deutsche Biographie 10 (1879), S. 301-302 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129786578.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA