Lebensdaten
1863 – 1938
Geburtsort
Nadelhöft bei Flensburg
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Tierzüchter
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 129693189 | OGND | VIAF: 13395352
Namensvarianten
  • Hansen, Johannes
  • Hansen, J.
  • Hansen, Johannes Nicolaus
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Porträt(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Hansen, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129693189.html [30.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Nicolai, Bauer;
    M Marie Dor. Thomsen;
    1890 Helene Schenk;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    H. hat sich um die Organisation der deutschen Nutztierzucht – insonderheit der Rinderzucht – in Deutschland verdient gemacht und sich als Tierzucht-Wissenschaftler international hohes Ansehen erworben. Seiner unermüdlichen Arbeit ist es zu verdanken, daß die seinerzeit überwiegend nach formalen Gesichtspunkten betriebene Zuchtwahl durch objektive Leistungsprüfungen ergänzt wurde (zum Beispiel Einführung des Milchkontrollvereinswesens in Deutschland). Ferner führte er erstmals in Deutschland bei Rindern verschiedener Schläge systematische Prüfungen auf Höchstleistungen durch und erkannte dabei auch die große Rolle, die eine gezielte Fütterung für die Leistungssteigerung spielt. Auf diesen Untersuchungen aufbauend, ist|die moderne Tierernährungsphysiologie zu dem Begriff des optimalen Fütterungsniveaus gelangt. Seinen landwirtschaftlichen Zeitgenossen erschien er als Idealgestalt eines deutschen Gelehrten, der die Gabe hatte, auch komplizierte Probleme einfach darzustellen. Nicht nur als Wissenschaftler, sondern auch durch seine führenden Rollen in der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde hat er die Weiterentwicklung der deutschen Nutztierhaltung maßgeblich beeinflußt. – Nach praktischen landwirtschaftlichen Lehrjahren in Schleswig-Holstein begann er 1883 mit dem Hochschulstudium der Landwirtschaft, zunächst in Kiel, dann in Jena, wo er als Schüler von Th. von der Goltz 1886 promoviert wurde. Anschließend war er Landwirtschaftslehrer in Schlesien und Mecklenburg, seit 1889 Direktor der Ackerbauschule in Zwätzen bei Jena, 1897 Administrator des Großbetriebes Oberglogau (Oberschlesien). Sein Gönner Goltz ermöglichte ihm 1896 die Habilitation in Jena und bewirkte 1901 H.s Berufung als Professor an die Landwirtschaftliche Akademie Bonn-Poppelsdorf. 1910 folgte H. einem Ruf nach Königsberg und 1922 nach Berlin auf den Lehrstuhl für Tierzucht. Hier wirkte er bis zu seiner Emeritierung 1929. – Rückschauend hat man H. treffend den „letzten Universalisten der deutschen Landwirtschaftswissenschaft“ genannt.|

  • Auszeichnungen

    Dr. agr. h. c., Dr. med. vet. h. c.

  • Werke

    W u. a. Lehrb. d. Rinderzucht, 1920, ⁴1927;
    Die Fütterung d. Milchkühe, = Thaer-Bibl. 121, letzte Aufl. 1933;
    Ziele u. Grenzen d. Kontrollvereine unter Berücksichtigung d. Vererbung d. Milchergiebigkeit, in: Arbb. d. Dt. Ges. f. Züchtungskde. 23, 1917. - Hrsg.: Puschs Lehrb. d. allg. Tierzucht, ⁶1920.

  • Literatur

    H. Havermann, Zum 100. Geb.tag d. Geh. Reg.-rates … J. H., in: Züchtungskde. 35, 1963, S. 97;
    Altpreuß. Biogr. (L);
    Rhdb. (W, P).

  • Autor/in

    Werner Kirsch
  • Zitierweise

    Kirsch, Werner, "Hansen, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 633-634 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129693189.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA