Lebensdaten
um 1490 – 1565
Geburtsort
Innsbruck
Sterbeort
Innsbruck
Beruf/Funktion
Erzgießer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 129149365 | OGND | VIAF: 47833408
Namensvarianten
  • Löffler genannt Laiminger, Gregor
  • Löffler genannt Leiminger, Gregor
  • Laiminger, Gregor (genannt)
  • mehr

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Zitierweise

Löffler, Gregor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129149365.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter ( vor 1530), aus Heiligkreuz, Erz- u. Geschützgießer Kaiser Maximilians I. (s. ThB);
    M N. N.;
    B Wenzel ( 1528), Alexander ( vor 1543), Philipp ( n. 1554), Franz ( vor 1553), alle Erzgießer (s. ThB);
    - Elisabeth Pranger;
    S Elias ( 1610), Hans Christof ( 1597);
    E Christof ( 1623), alle Erzgießer (s. ThB).

  • Biographie

    L. arbeitete in der Werkstatt des Vaters, die er seit 1522 leitete. Weil er nicht als Büchsenschütze ins Feld ziehen wollte, trat er 1524 in den Dienst der Stadt Augsburg und kehrte erst 1544, als Kg. Ferdinand I. ihm günstige Bedingungen stellte, als kaiserl. Büchsengießer nach Innsbruck zurück, wo er die große Gußhütte Büchsenhausen erbaute, deren Leistungsfähigkeit damals einzigartig war. Er lehnte Berufungen des Kardinals von Trient (1522), der Statthalterin Maria in Brüssel (1535) und des Königs von Frankreich (1540) ab und erreichte die Befreiung der Erzgießer vom Kriegsdienst. Für Kg. Ferdinand I. und Kaiser Karl V. schuf er 1531-58 mindestens 423 Geschütze. Weiters arbeitete er für Salzburg (1527, 1537), Memmingen (1530), Ravensburg (1530), den Kurfürsten v. d. Pfalz (1562) sowie den Bischof von Augsburg (um 1550) und stellte|1553/54 mit 38 Geschützen die Artillerie der Stadt Nürnberg neu auf. Erhalten blieben eine Kartaune im Heeresgeschichtlichen Museum Wien (1550) und Falkonette im Museum für Deutsche Geschichte Berlin und in Reichenhall. Kaiser Karl V. hat mit seiner von L. hergestellten neuen Artillerie von 135 Geschützen 1546/47 den Sieg über die Schmalkald. Truppen errungen. Mit den zwei Typen der Belagerungskanone (Kartaune und Notschlange) und den vier Typen der Feldartillerie (Feldschlange, Falkone, Falkonett, Scharfentindl) schuf L. den dem neuen Bewegungskrieg angepaßten Geschützpark des 16. Jh. Seine Geschütze waren technisch vollkommen, im selbst entworfenen Renaissancedekor künstlerisch gestaltet und schossen von ihm vorgeschlagene gegossene Eisenkugeln ab. L. goß auch zahlreiche Glocken von einfacher Formschönheit und großer Klangfülle, von denen über 50 erhalten sind (Auffach 1559, Niederndorf 1557, Hofkirche Innsbruck 1560, Innichen 1556, Neustift 1560, Tarasp 1562, Ettal 1560 und Augsburg, Perlachturm 1527).

    Als Kunstgießer schuf er mit „König Clodwig“ 1548/50 die letzte der Statuen des Grabmals Maximilians I. in der Innsbrucker Hofkirche (Entwurf Christof Amberger, Modell Veit Arnberger). Er wurde von der Regierung seit 1550 als Gutachter in Bau- und Kunstsachen herangezogen. Technisch und künstlerisch war L. der bedeutendste Büchsengießer des 16. Jh. in Mitteleuropa, der sich als erster auf Massenproduktion einstellte. Mit seinen Söhnen und einem Enkel endete die Tätigkeit der Familie Löffler als Erzgießer.

  • Literatur

    V. Oberhammer, Die Bronzestandbilder d. Maximiliansgrabes in d. Hofkirche zu Innsbruck, 1935, S. 229, 533;
    E. Egg, Der Tiroler Geschützguß 1400-1600, 1961, S. 94-162;
    A. Gümbel, Geschützlieferungen G. L.s f. d. Reichsstadt Nürnberg, in: Zs. f. hist. Waffen- u. Kostümkde., 1921/22, S. 183-99, 1923/24, S. 203-10;
    W. Erben, G. L. u. Martin Hilger, in: Mitt. d. k. k. Heeresmus. im Arsenal zu Wien, H. 2, 1903, S. 1;
    ThB.

  • Autor/in

    Erich Egg
  • Zitierweise

    Egg, Erich, "Löffler, Gregor" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 33-34 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129149365.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA