Lebensdaten
1899 – 1945
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Techniker ; Erfinder
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 126912319 | OGND | VIAF: 74859259
Namensvarianten
  • Tauschek, Gustav

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Tauschek, Gustav, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd126912319.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., Inh. e. Weißwarengeschäfts in W.;
    M N. N.;
    Wien 1932 Maria Dobris;
    S.

  • Biographie

    T. besuchte eine Wiener Realschule, wurde 1915 zum Kriegsdienst einberufen, konnte aber 1917 mit der „Kriegsmatura“ die Schule beenden. Erneut als Soldat einberufen, kam er im selben Jahr in ital. Kriegsgefangenschaft, wo er Gelegenheit hatte, technische Vorträge von ebenfalls gefangenen Hochschulprofessoren zu besuchen. 1919 nach Wien zurückgekehrt, mußte er seinen Plan, ein Technikstudium zu beginnen, aus finanziellen Gründen aufgeben. 1921 fand er eine Stelle als Botengänger bei der Österr. Nationalbank. Hier lernte er die zum Anfertigen der Bankknoten eingesetzten technischen Geräte kennen. Besonders interessierte ihn die Guillochiermaschine, mit der komplizierte Linienmuster auf den Geldscheinen erzeugt wurden, die diese fälschungssicher machen sollten. Seine Idee einer technischen Verbesserung führte 1923 zu T.s erstem Patent „Guillochiermaschine“, (österr. Patent Nr. 95332). Die Nationalbank erwarb die Erfindung und ermöglichte T., dort weiter an Erfindungen zu arbeiten. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Dienst der Österr. Nationalbank 1929 erhielt er mehr als 30 Patente auf dem Gebiet der Lochkartentechnik und deren Anwendung im Bereich der Büro- und Rechenmaschinen. 1926 entwickelte T. für die „Rheinische Metall- und Maschinenfabrik“ (Rheinmetall) in Sömmerda (Thüringen) ein Verfahren zur Automatisierung aller für eine Buchhaltung wichtigen Vorgänge, das „System Tauschek“, sowie die dazu nötigen Geräte.

    Die von Rheinmetall 1928 in Berlin gegründete Firma „Rheinmetall Lochkarten GmbH“ wurde sogleich von der US-Firma „International Business Machines Corporation“ (IBM) aufgekauft. IBM erwarb T.s Patente für 250 000 $ sowie einen Fünfjahresvertrag für weitere Zusammenarbeit. Die Weltwirtschaftskrise führte 1929 zur Einstellung der geplanten Produktion der für das „System Tauschek“ vorgesehenen Geräte und Maschinen. T. kehrte nach Wien zurück und übergab die mitgebrachten Prototypen seiner Maschinen dem Technischen Museum Wien, wo diese bis heute erhalten sind. Neben seinem „System“ erfand T. auch weitere Geräte, u. a. eine elektrische Schreibmaschine (1927), einen Motormäher (1927), einen Magnetspeicher (1932), eine Maschine zur Handschriftensimulation (1935) und einen Motorschlitten (1942/43).

  • Auszeichnungen

    A T.gasse in Wien 21 (seit 1964).

  • Werke

    Die Lochkarten-Buchhaltungs-Maschinen meines Systems, 1930.

  • Literatur

    J. Nagler, in: Bll. f. Technikgesch. 28, 1966;
    ders, in: M. Habacher (Hg.), Österr. Erfinder, 1964, S. 118 ff.;
    M. Helfert, P. Mazuran u. C. Wintersteiger, G. T. u. seine Maschinen, 2006;
    Personenlex. Österr.;
    Hist. Lex. Wien.

  • Autor/in

    Franz Pichler
  • Zitierweise

    Pichler, Franz, "Tauschek, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 809 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd126912319.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA