Lebensdaten
1908 – 1959
Geburtsort
Saarbrücken
Sterbeort
Saarbrücken
Beruf/Funktion
Politiker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 126809852 | OGND | VIAF: 74856187
Namensvarianten
  • Reinert, Egon Hans
  • Reinert, Egon

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Zitierweise

Reinert, Egon Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd126809852.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., Kommunalbeamter;
    M Dorothea Herrmann ( 2] N. N. Sauter); ledig.

  • Biographie

    Nach dem Abitur 1927 am Ludwigsgymnasium in Saarbrücken studierte R. Rechtswissenschaften in Heidelberg, Bonn und Frankfurt (2. Staatsexamen 1937). 1941 eröffnete er eine Anwaltskanzlei in Saarbrücken; gleichzeitig war er Geschäftsführer der Rechtsanwaltskammer für den Bezirk des Oberlandesgerichts Zweibrücken. 1952-55 fungierte er als juristischer Berater der nicht zugelassenen CDU Saar, zu deren Gründern er gehörte und für die er im Dez. 1955 in den Landtag zog. Im Jan. 1956 wurde er Justiz- und Kultusminister, am 4.6.1957 Ministerpräsident, nachdem er zwei Wochen zuvor den Parteivorsitz übernommen hatte. R., infolge einer Kinderlähmung körperlich behindert, gehörte in die vorderste Reihe jener Saarländ. Politiker, die den Übergang vom teilautonomen Saarland zum dt. Bundesland gestalteten. Zu nennen sind besonders die Überleitung des Rechtswesens, die Restrukturierung der staatlichen Haushalte, die Neuordnung der Verwaltung und auch grundlegende wirtschaftspolitische Maßnahmen wie das Gesetz über steuerliche Maßnahmen oder die Gründung der Saarbergwerke AG.

    Bei der rechtlichen Auseinandersetzung um die Zulassung seiner Partei und bei öffentlichen Kundgebungen waren seine scharf gegen das europ. Statut für das Saarland und gegen die Christl. Volkspartei (CVP) gerichteten Positionen von einer völkerrechtlichen Einschätzung der Saarfrage und vom christl. Gedankengut geprägt. Seit 1956 jedoch profilierte sich R. in den Verhandlungen zum franz.-Saarländ. Kulturabkommen als selbstbewußter Gestalter des Ausgleichs mit Frankreich. Zugleich bildete er bei der komplizierten Annäherung von CDU und CVP einen Gegenpol zur unversöhnlichen Linie von Teilen der Christdemokratie um seinen Vorgänger im Amt des Ministerpräsidenten, Hubert Ney (1892–1984). R.s dominierende Rolle in der Landespolitik wurde durch seinen frühen Tod infolge eines Verkehrsunfalls jäh beendet.

  • Literatur

    FAZ v. 24.4.1959;
    H. Bergweiler, in: N. Blüm (Hg.), Christl. Demokraten d. ersten Stunde, 1966, S. 313-30 (P);
    Munzinger.

  • Autor/in

    Marcus Hahn
  • Zitierweise

    Hahn, Marcus, "Reinert, Egon Hans" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 351 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd126809852.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA