Lebensdaten
1886 – 1957
Geburtsort
Freiburg (Breisgau)
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Eisenbahn- und Verkehrsfachmann
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 124326854 | OGND | VIAF: 20611997
Namensvarianten
  • Gerteis, Adolf
  • Gerteis, Adolph

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Gerteis, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124326854.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolf (1843–1919), Kaufm., Schlosser-S;
    M Albertine (1844–1916), T d. Orgelbauers Andr. Bruder (1807–59);
    Berlin-Charlottenburg 1919 Käte (* 1895), T d. Lehrers Wilh. Anton Papenfuß in Stettin u. d. Elise Karol. Schapköwitz; kinderlos.

  • Biographie

    G. studierte 1905-10 an der TH Hannover Eisenbahn- und Straßenbau (1911 Diplom-Ingenieur). Anschließend war er Regierungsbauführer im Bezirk der Eisenbahndirektion Essen (1915 Große Staatsprüfung Berlin). Den 1. Weltkrieg machte er als Frontoffizier mit. – 1920-30 war er wissenschaftlicher Hilfsarbeiter, Neubauamtsvorstand und Hilfsdezernent bei der Eisenbahndirektion Frankfurt am Main, 1931 und 1932 Vorstand des Eisenbahnbetriebsamtes Arnstadt (Thüringen), 1932 und 1933 Dezernent für Statistik im Reichsbahnzentralamt Berlin (1932 Oberreichsbahnrat). Während dieser Zeit hatte G. maßgeblichen Anteil an der Erarbeitung einer brauchbaren Betriebskostenrechnung für die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft. Diese war eine der wesentlichsten Voraussetzungen, um das in der Industrie übliche Wirtschaftsgebaren auf ein bisher kameralistisch verwaltetes Unternehmen zu übertragen. – 1933-34 war er Dezernent für den Güterzugfahrplan bei der Reichsbahndirektion Münster (Westfalen). 1934 wurde er als Vorstandsmitglied in die Leitung der Lübeck-Büchener Eisenbahngesellschaft berufen. Er setzte sich dort unter anderem tatkräftig für die Verwirklichung neuer Gedanken im Fahrzeugbau ein, die in den doppelstöckigen Zügen dieser Gesellschaft Gestalt gewannen. Nach der Verstaatlichung dieser Bahn kehrte er im Frühjahr 1938 als Betriebsleiter und Abteilungspräsident nach Essen zurück.

    Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde G. Vizepräsident und Betriebsleiter zunächst der Eisenbahndirektion Lodz und bald darauf der Generaldirektion der Ostbahn in Krakau. 1940 übernahm er dort das Amt des Präsidenten (bis Januar 1945). Von Februar bis Mai 1945 war er als Verkehrsbevollmächtigter des Reichsverkehrsministers tätig. – 1948-49 begegnen wir ihm als Oberbetriebsleiter der Generalbetriebsleitung West in Bielefeld.|1950 wird er zum Ständigen Vertreter des Generaldirektors der Deutschen Bundesbahn bestellt. In dieser Stellung hat er beim Wiederaufbau der Bundesbahn Entscheidendes geleistet, bis am 1.6.1952 der auf Grund des Bundesbahngesetzes eingesetzte neue Vorstand deren Leitung übernahm. 1950 erschien erstmalig die „Eisenbahntechnische Rundschau“, deren Begründung auf seine Anregung zurückgeht und die er bis zu seinem Tode mit herausgab.

    G. war eine starke Persönlichkeit, in der sich die Fähigkeiten des Ingenieurs und des Wirtschaftlers glücklich vereinigten. Seine großen Erfolge verdankte er daneben der Gabe einer warmherzigen und vertrauenerfüllten Menschenführung, die sich in ganz besonderem Maße während der Krakauer Jahre bewährte.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (TH Hannover 1951).

  • Werke

    Ein Weg z. Schätzung d. Selbstkosten f. d. Beförderung v. Sonderzügen, in: Verkehrstechn. Woche 18, 1924, H. 43, S. 449;
    Die doppelstöckige Zugeinheit - Bauart Lübeck -, in: Die Reichsbahn 1936, H. 20, S. 410;
    Gedanken z. Lage d. Dt. Bundesbahn u. z. Elektrifizierung v. Bundesbahnstrecken, in: Die Bundesbahn 24, 1950, H. 20, S. 546;
    Der Personenzugverkehr, betriebswirtschaftl. gesehen, in: Eisenbahntechn. Rdsch. 1, 1952, H. 7, S. 229;
    Aufsätze in: Ztg. d. Ver. Mitteleurop. Eisenbahnverwaltungen, Jgg. 1934–41.

  • Literatur

    Die Bundesbahn 26, 1952, H. 13/14, S. 472 (P);
    Dr.-Ing. E. h. A. G. 70 J., in: Eisenbahntechn. Rdsch. 5, 1956, H. 20, S. 176 ff. (P);
    ebd. 6, 1957, H. 2, S. 37 (P);
    Die Bundesbahn 31, 1957, H. 6, S. 331.

  • Autor/in

    Erwin Massute
  • Zitierweise

    Massute, Erwin, "Gerteis, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 330-331 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124326854.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA