Dates of Life
1738 – 1814
Place of death
Prag
Occupation
Komponist ; Musikpädagoge
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 124133193 | OGND | VIAF: 51875773
Alternate Names
  • Kotzeluch, Johann Anton
  • Kozeluh, Johann Anton
  • Koscheluch, Johann Anton
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Objekt/Werk(nachweise)

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Citation

Kozeluch, Johann Anton, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124133193.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Franz (1703–41), Schuster in W.;
    M Anna Valenta ( 1755);
    Welwarn 1774 Rosalia Zymer (um 1752–1827);
    K Vinzenz Emanuel (1780–1839) Protokollbeamter d. Prager Auditorats, Sänger, Pianist u. Komponist, Wenzel (1784- vor 1839) Kreisamtskanzlist in Beraun, Klavierlehrer an d. Prager Blindenanstalt, Barbara (* um 1784), Klaviervirtuosin in Prag (alle 3 s. MGG VII);
    Vt Leopold (s. 2).

  • Biographical Presentation

    K. war seit 1748 Schüler und Sängerknabe bei den Jesuiten in Bresnitz. 1754 setzte er|seine Musikstudien in Prag fort, wohl bei Josef Seger. 1760 wirkte er als Gesanglehrer und Sänger in Rakonitz, 1761/62 in Welwarn und 1762/63 in Prag. 1763 oder 1764 ging er nach Wien und nahm dort Unterricht bei F. L. Gassmann, J. A. Hasse und angeblich auch bei Gluck. 1766 kehrte er nach Prag zurück, wo er sich als Klavier- und Gesanglehrer des Adels einen Namen machte. 1769 debütierte er als Opernkomponist und wurde Chorregent bei den Kreuzherren. 1784 trat er als Chorregent von Sankt Veit die Nachfolge Anton Laubes an. – K.s Ansehen gründete mehr auf seiner Lehrtätigkeit als auf seinen Leistungen als Komponist; hier stand er im Schatten seines Vetters Leopold. Sein Schaffen hat sich fast ausnahmslos auf mannheimisch orientierte „symphonische“ Kirchenmusik konzentriert.

  • Works

    Eine vollst. Übersicht üb. d. Kompositionen, d. z. größten T. in d. Prager Musikarchiven d. Kreuzherren, d. Stifts Strahow u. d. Hauses Lobkowitz sowie in d. Musikalienslg. d. Mähr. Mus. in Brünn liegen, ist noch nicht möglich ; zudem ist d. Abgrenzung z. Werk d. Vt Leopold schwierig. Nach Fikrle (s. L) hat K. 41 Messen, 5 Requien, 2 Litaneien, 90 Graduale, 98 Offertorien, 63 Arien, 29 Motetten, 10 Te Deum, 12 Salve Regina, 9 Salutaris, 5 Veni Sancti Spiritus, 3 Regina Coeli, 2 Opera seria, 5 Sinfonien n. 3 Konzerte komponiert. - Ausg.: Konzert f. Oboe mit Pianoforte-Begleitung, hrsg. v. O. Schmidt, 1904.

  • Literature

    ADB 16 (unter Koscheluch);
    R. Fikrle, J. A. K., Diss. Prag 1939 (ungedr., W, L);
    ders., J. A. K., Život, dílo a osobnost svatovítského kapelníka, 1946 (P);
    MGG VII (W, L, P).

  • Portraits

    Ölgem. (Wien, Ges. d. Musikfreunde), Abb. in MGG VII;
    Zeichnung v. J. Mukarowsky, Abb. b. Fikrle, s. L.

  • Author

    Franz Menges
  • Citation

    Menges, Franz, "Kozeluch, Johann Anton" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 628-629 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124133193.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Koscheluch: Joseph Ant. K. (Koželuch), Tonsetzer, geb. zu Welwarn in Böhmen am 13. Decbr. 1738, zu Prag am 3. Febr. 1814, erhielt den ersten Schul- und Gesangunterricht in der Vaterstadt, kam dann auf Verwendung des Grafen A. J. Kolowrat als Discantist nach Bresnitz, wo er zugleich im dortigen Profeßhause der Jesuiten die Lateinschule besuchte, widmete sich aber erst in Prag, wo seine Gesangstüchtigkeit erkannt wurde, ausschließlich der Musik. Rascher Folge zu Namen gekommen, berief ihn der Magistrat der Kreisstadt Rakonitz für die Leitung des Decanalkirchenchors, die K. jedoch nur kurze Zeit behielt, da er es vorzog, in die ihm seitens der Vaterstadt angetragene Chorregensstelle einzutreten. Aber auch in diesem Verhältnisse sich nicht am rechten Platze fühlend, finden wir ihn nach Ablauf weniger Jahre wieder in Prag als Mitglied des Domchors und berühmten Bassisten; erfahren auch, daß er im Drange nach Ausbildung in der Composition beim berühmten Organisten Jos. Seger Unterricht nahm und hierauf einige Jahre in Wien unter Gaßmann und Ritter v. Gluck seine Studien fortsetzte. Die neuerliche Rückkehr nach Prag brachte dann auch neue Erfolge. Gesucht vom Adel als vorzüglicher Meister für Gesang- und Clavierunterricht, erwarb ihn zugleich der Generalgroßmeister des ritterlichen Kreuzherrnordens für die Ordenskirche zu St. Franz als Chorregenten, wo K. auch vollauf Gelegenheit hatte, seine ganze Tüchtigkeit zu entfalten, um der Kirchenmusik in Prag zu neuem Aufschwunge zu verhelfen. Sein erfolgreiches Wirken in und durch diese Chorregentenstellung führte dann 1784, in welchem Jahre eine Neubesetzung der Capellmeisterstelle am Dome zu St. Veit nothwendig geworden, wol wie von selbst zur Berufung in diese erste kirchlich musikalische Würde der Landeshauptstadt. Unzweifelhafter Rechtschaffenheit stimmen denn auch die Chronisten darin überein, daß das dreißigjährige Walten Koscheluch's als Domcapellmeister eine Glanzperiode bilde in den Annalen des Domchores. Uebereinstimmend charakterisiren sie ihn bei alledem als „eine äußerst bescheidene Natur“, die namentlich in letzter Zeit, außer den Vocalisten und Instrumentalisten des Domchores, sich jeder gesellschaftlichen Berührung entzog. Das musikalische Schaffen Koscheluch's war ein ebenso mannigfaches als reiches, bestehend in Compositionen für Kirche, Theater und Kammer. Von den bekannt gebliebenen und von Kennern gewürdigten Werken sind hervorzuheben zwei Opern: „Alexander in Indien“ und „Demophon"; zwei große Oratorien: „Der Tod Abels“ und „Gioas Re de Giuda“ — 1777 in der Kreuzherrenkirche das erste Mal aufgeführt; eine Reihe von Messen größeren und kleineren Umfanges für fast alle Sonn- und Feiertage des Jahres: Litaneien Vespern, Gradualen, Offertorien und auch ein noch bis in die Neuzeit benütztes Te Deum in D. Außerdem hinterblieben von ihm eine Anzahl Arien und Duetten, sowie ein Requiem (im Manuscript). K. hinterließ drei Erben, zwei Söhne, Wenzel und Vincenz, und eine Tochter Namens Barbara, welche sämmtlich als Clavierspieler und Sänger zu Ehren kamen.

    • Literature

      Studie zur Geschichte der Musik in Böhmen von Jos. Proksch — im biogr. Denkmal „Jos. Proksch“ von Prof. Rud. Müller. Reichenberg 1874. Dlabacz, Künstlerlexikon; Jahrb. der Tonkunst von Prag und Wien, 1796.

  • Author

    Rud. , Müller.
  • Citation

    Müller, Rudolf, "Kozeluch, Johann Anton" in: Allgemeine Deutsche Biographie 16 (1882), S. 739-740 unter Koscheluch, Joseph Anton [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124133193.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA