Lebensdaten
1516 – 1580
Geburtsort
Mährisch-Trübau
Sterbeort
Zittau (Sachsen)
Beruf/Funktion
Bürgermeister von Zittau
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 123742323 | OGND | VIAF: 59998685
Namensvarianten
  • Dornowitz von Dornspach zu Poritsch, Nikolaus
  • Dornspach, Nikolaus (bis 1556)
  • Dornspach, Nikolaus von
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Dornspach, Nikolaus von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123742323.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann, Stadtschreiber in Mährisch-Trübau;
    B Florian, Stadtschreiber u. Bgm. in Mährisch-Trübau;
    1) Zittau 1539 Christine Just ( 1571), Wwe des Bgm. Wenzel Lankisch, 2) Zittau 25.7.1571 Elisabeth ( 1618), T des Bgm. Schnitter in Görlitz; kinderlos;
    1 S;
    5 K aus 1), u. a. Wenzel Lankisch (geadelt 1582, 1584), Stadtschreiber u. seit 1569 Syndikus v. Zittau.

  • Biographie

    D. studierte in Krakau, hörte in Wittenberg Luther und Melanchthon und wurde 1536 unter dem Rektorat seines Freundes Andreas Maskus Lehrer an der Stadtschule in Zittau. Durch seine erste Heirat kam er in die führenden Kreise des Zittauer Rats, dem er seit 1542 angehörte und von dem er 1546 zum Stadtschreiber gewählt wurde. Bedeutung erlangte er durch die wirtschaftliche Rettung der Stadt Zittau nach dem sogenannten Pönfall, dem Strafgericht Ferdinands I. gegen die protestantischen Oberlausitzer Sechsstädte. D. gelang es – obwohl er zu den 12 Zittauern gehörte, die sich in Prag wegen Hochverrats zu verantworten hatten – bereits in dem von den königlichen Kommissaren eingesetzten neuen Rat zum 2. und ab 1549 zum 1. Bürgermeister ernannt zu werden. Zittau erhielt dank D.s Diplomatie nicht nur seine im Pönfall verlorengegangenen Güter, Privilegien und Zunftfreiheiten zurück, sondern erwarb noch ausgedehnten neuen Grundbesitz und wurde Mittelpunkt des lausitzischen und böhmischen Leinwandhandels. Auch die – erst nach seinem Tode erfolgte – Erhebung der Zittauer Schule zum Gymnasium (1586) ist D. zu verdanken. Durch umfangreichen eigenen Grundbesitz und Handel sowie zahlreiche Nebenämter (Oberkirchvater und Oberspitalmeister, Salz-, Fisch- und Kellerherr, Landrichter und Renteinnehmer der Oberlausitz, Bestandherr des Stiftes Oybin und so weiter) wurde D. sehr reich und führte ein unliebsam auffallendes, prunkvolles und selbstgefälliges Regiment, was ein eigener Thronsessel in seinem heute noch erhaltenen Hause, dem Bierhof, bezeugt. – 1559 Kaiserlicher Rat.

  • Literatur

    B. Quinos, Lpr. üb. N. v. D., Bautzen 1580; Ch. G. May, N. v. D., 1812 (P);
    E. Haupt, Wilh. u. Conrad, Brüder Nesen, N. v. D. u. Procopius Naso, 1843 (die hier abgedr. Geneal. D.s nach e. Hs. v. 1726 in d. Zittauer Stadtbibl. hat Seeliger 1928 als Fälschung entlarvt);
    G. Korschelt,|N. v. D., in: Zittauer Nachrr. u. Anz., 1895, Nr. 285-88;
    E. A. Seeliger, Neues üb. N. v. D., in: Zittauer Gesch.bll. 5, 1928, Nr. 12, u. 6, 1929, Nr. 1 (Wiedergabe v. Unterschr. u. Wappen D.s); ders., N. D., in: Sächs. Lb. II, 1938, S. 38-47 (L).

  • Porträts

    Grabplatte (seit 1838 als Denkm. am Alten Gymnasium Zittau), Abb. in: Beschr. Darst. d. alt. Bau- und Kunstdenkm. Sachsens 30, 1907, S. 17;
    Titelkupf. (nach Grabplatte), Abb. bei May (s. L).

  • Autor/in

    Helmut Deckert
  • Zitierweise

    Deckert, Helmut, "Dornspach, Nikolaus von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 81-82 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123742323.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA