Lebensdaten
1860 – 1925
Geburtsort
Vacha/Werra
Sterbeort
Oßmannstedt bei Weimar
Beruf/Funktion
Bienenforscher ; lutherischer Pfarrer
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 123389321 | OGND | VIAF: 47667931
Namensvarianten
  • Gerstung, Georg Ferdinand
  • Gerstung, Ferdinand
  • Gerstung, Georg Ferdinand
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Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Gerstung, Ferdinand, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123389321.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Justus (1828–82), Kaufm., S d. Tuchmachers Bernhard, aus Tuchmacherfam. in V., u. d. Elisabeth Ißleib;
    M Louise Henr. (1823–90), T d. Bäckers Christoph Ledderhos in V. u. d. Maria Magd. Jakobi;
    Vacha 1885 Lina (1861–1945), T d. Mühlenbauers Joh. Ludw. Adolf Karl Metz;
    4 S, 2 T, u. a. Edgar (* 1887), Inh. e. Fa. f. Bienenzuchtgeräte.

  • Biographie

    G. studierte in Jena und Heidelberg Theologie und hörte auch naturwissenschaftliche und philosophische Vorlesungen. Als junger Pfarrer kam er bald nach Oßmannstedt. Dort beschäftigte er sich auch mit Bienenzucht und Bienenforschung. Er entdeckte bei Wespen und Bienen den spiralförmigen „Legegang“ der Königin und schloß daraus auf ein Naturgesetz. Er fand erstmalig eine Arbeitsteilung der Bienen nach Altersgruppen, auch wenn er sich noch in Einzelheiten irrte. Als weiteres Verdienst darf angesehen werden, daß er das Bienenvolk als einen geschlossenen Organismus erkannte. Er baute hierauf die Hypothese, daß ein „gemeinsames Band“ die einzelnen Individuen zusammenhalte, ein „Futtersaftstrom“ von den ältesten über die jüngeren Bienen bis zu den jüngsten Maden. – Auch viele imkerliche Arbeitsgeräte verdanken ihm ihre Erfindung und Herstellung im eigenen Betrieb. G. hat über seine vielfältigen Beobachtungen in Vorträgen, Schriften und Büchern veröffentlicht und oftmals sehr heftig diskutiert. Die von ihm 1893 gegründete bedeutende Zeitschrift „Deutsche Bienenzucht in Theorie und Praxis“ hat seinen Tod um 20 Jahre überdauert. Ein Bekämpfer des Materialismus und ein Gegner von L. Büchner, hat er auch theologisch-philosophische Schriften verfaßt und eine Schriftenreihe „Neue Pfade zum alten Gott“ (1901-05) herausgegeben.|

  • Auszeichnungen

    Dr. phil. h. c. (Jena 1920).

  • Werke

    Weitere W u. a. Das Grundgesetz d. Brut- u. Volksentwicklung d. Bienen, 1890, ⁴1894;
    Immenleben, Imkerlust …, 1890;
    Der Thüringer Zwilling u. d. Behandlung d. Bienen in demselben …, 1890, ³1894;
    Grundlagen d. rationellen Ein- u. Durchwinterung d. Bienen, 1891, ²1895;
    Der Bien u. seine Zucht, 1902, ⁷1926;
    Die Welt, an sich - für mich, = Neue Pfade z. alten Gott 2, 1901;
    Das Opfer, das Grundgesetz d. Welt, 1910.

  • Literatur

    A. Ludwig, F. G., e. Gedenkschr., 1950 (P);
    W. Waldhausen, Bedeutende Männer aus Thüring. Pfarrhäusern, bearb. v. W. Quandt, 1957, S. 142-46 (P).

  • Porträts

    Bronzeplatte (Oßmannstedt, G.-Denkmal).

  • Autor/in

    Walter Kaeser
  • Zitierweise

    Kaeser, Walter, "Gerstung, Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 330 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123389321.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA