Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Berner Familie
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 123116880 | OGND | VIAF: 72292481
Namensvarianten
  • Maggio
  • de Madiis
  • Madiis, de
  • mehr

Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

May, von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123116880.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Die vermutlich aus der Gegend des Comersees stammende Familie wird in Bern Ende des 14. Jh. mit Bartholomäus ( 1465?) erstmals urkundlich erwähnt. Dieser widmete sich wie andere zugewanderte Lombarden dem Fernhandel und Bankgeschäften und dürfte 1404 das Bürgerrecht erworben haben. Sein Sohn Jakob ( 1480/85) legte den Grund zum späteren Wohlstand der Familie und gelangte 1446 als erster M. in den Großen Rat. Das Stubenrecht erhielt er bei der Gerber-Zunft zum „Roten Löwen“ (heute Zunft zum Mittellöwen). Noch größeres Talent als Geschäftsmann und Bankier besaß sein Sohn Bartholomäus (1446–1531), wohl das bedeutendste Mitglied der Familie (s. u.). Dessen Sohn Glado (Claudius, ca. 1470–1527) stand mit Zwingli in freundschaftlicher Beziehung und entwickelte sich zu einem Vorkämpfer der Reformation, während sein Sohn Bartholomäus ( 1576) die neue Lehre ablehnte und 1537 nach Augsburg auswanderte. 1561-76 gehörte er dort dem kleinen|Rat der Stadt als Vertreter der Gesellschaft der Mehrer an. 1551 erhielten er und seine Brüder von Karl V. einen Adelsbrief. Sein Enkel Marcus (Marx, 1643) wurde Mitglied des Stadtgerichts und später Bürgermeister von Augsburg (1631). Glado ( 1568), der Bruder Bartholomäus' (III.), saß zwischen 1539 und 1568 mehrmals im Großen und Kleinen Rat von Bern und vertrat seine Heimat häufig in Sondermissionen für eidgenössische Belange an der Tagsatzung zu Baden. Johann Rudolf (1619–72) wurde im Bauernkrieg von 1653 Kommandant des Aargaus und der Festung Lenzburg, 1659 Oberst der Schweizer Leibgarde des Kf. Karl Ludwig von der Pfalz sowie dessen Geh. Rat. Eine Vielzahl von Familien-Mitgliedern standen als Offiziere in fremden Diensten. Generalsrang in Holland erreichten Gabriel (1661–1747), Friedrich (1695–1776), Friedrich (1708–99), Gabriel Emanuel (1741–1836), in Frankreich waren es Johann Rudolf (1652–1715), der Sohn des erwähnten Johann Rudolf, Beat Ludwig (1671–1731), und Beat Ludwig Rudolf (1764–1833). Im zweiten Villmergerkrieg (1712) war Friedrich (1653–1721) Generalstabschef des bern. Heeres. Emanuel (1676–1741) war Landvogt zu Romainmôtier. Sein Sohn Beat Emanuel (1734–1802), Landschreiber zu Landshut, nannte sich „M. de Romainmôtier“. Er verfaßte 1788 die achtbändige „Histoire militaire de la Suisse et celle des Suisses dans les différents services de l'Europe“. Albrecht Friedrich (1773–1853) wurde nach einem Studium in Jena (1796–97) Sekretär des Helvetischen Direktoriums (1798). 1799-1813 nahm er mehrmals an diplomatischen Missionen im In- und Ausland teil, 1802 wurde er eidgenöss. Generalkommissär zur Beilegung des Aufstandes in der Waadt und in Zürich, 1804-15 Oberlehenskommissär, 1816-23 Oberamtmann zu Courtelary sowie Kommissär für die Festlegung der bern. Grenzen mit Frankreich und dem Kanton Neuenburg; 1827-37 amtete er als Staatsschreiber des Kantons Bern, 1812-46 als Großrat (1830 eidgenöss. Kommissär im Tessin wegen der revolutionären Umtriebe in der ital. Nachbarschaft) und 1840-50 als Gemeinderat der Stadt Bern. Die Familie v. M. besaß ausgedehnte Schloßherrschaften, Reb- und landwirtschaftliche Güter sowie städtische Liegenschaften.

  • Literatur

    ADB 21 (zu Albrecht Friedrich, Beat Emanuel, Emanuel);
    Älteres Udelbuch d. Stadt Bern (heute im Staatsarchiv d. Kantons Bern);
    Familienarchiv v. May (Burgerbibl. Bern);
    P. v. Stetten d. J., Gesch. d. adelichen Geschlechter in d. freyen Reichs-Stadt Augsburg, 1762;
    R. de Steiger. Les Généraux Bernais, 1864;
    W. F. v. Mülinen, Standeserhöhungen u. Wappenveränderungen Bern. Geschlechter, 1896;
    Schweizer. Geschlechterbuch II, 1907, S. 325-39;
    R. Feller, Gesch. Berns, 2 Bde., 1946/53;
    P. v. May u. H. Wandfluh, Stammbll. d. Fam. v. M. aus Bern, 1967;
    P. Mayer (Hrsg.), Berner, deine Gesch., 1981;
    HBLS V. – Zu Albrecht Friedrich: L. Lautenburg, Leben u. Wirken v. A. F. M., Staatsschreiber v. Bern, in: Berner Taschenbuch, Jg. 1860, S. 201-347.

  • Autor/in

    Pierre von May
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    May, Pierre von, "May, von" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 516-517 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123116880.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA