Lebensdaten
1655 – 1706
Geburtsort
in Ostpreußen (Hauptamt Insterburg)
Sterbeort
(Berlin?)
Beruf/Funktion
Architekt ; Landbaumeister
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 123088577 | OGND | VIAF: 5831403
Namensvarianten
  • Grünberg, Martin
  • Grünberg, Martin
  • Gruenberg, Martin
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Zitierweise

Grünberg, Martin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123088577.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Förster (?);
    1690 Helena Freytag;
    2 S, 2 T, u. a. Friedrich (* 1695), seit 1738 Landbaumeister in Ostpreußen.

  • Biographie

    Nachdem G. 4 Jahre Schreiber der Glashütte von Drewitz bei Potsdam gewesen war, wurde er 1678 zum Bauschreiber ernannt und 1682-84 auf kurfürstliche Kosten zur weiteren Ausbildung als Architekt nach Italien geschickt. Ein angeblicher Aufenthalt in Frankreich ist nicht belegt. 1688 wurde er zum Ingenieur ernannt, 1695 mit der Fortführung der kurfürstlichen Bauten beauftragt und führte seit 1697 den Titel „Hofbaumeister“. Die Aufsicht über die Schloßbauten legte er 1699 angeblich wegen Arbeitsüberlastung nieder und wurde zum „Baudirektor in den Städten und auf dem Lande“ ernannt, doch wird die eigentliche Ursache dieses Wechsels gewesen sein, daß sein Stil niederländischer Schulung nicht dem französischen Geschmack des Berliner Hofes entsprochen hat. Seine Beteiligung an Hofbauten, die zahlreich durch den seine Königskrönung vorbereitenden Kurfürsten Friedrich III. entstanden, war nur kurzfristig und vor allem technischer Art; seine künstlerische Einflußnahme beschränkte sich auf Abänderungsentwürfe (Zeughaus und Schloß Berlin, Schlösser in Oranienburg, Charlottenburg, Potsdam, Fürstenwalde und andere Hofbauten). – Deutlicher wird seine Leistung auf dem Gebiet des protestantischen Kirchenbaus. Nach seinem Entwurf oder unter seiner Beteiligung entstanden folgende Kirchen: Sebastianskirche, Parochialkirche, Friedrichwerdersche und Friedrichstädtische Kirche in Berlin, Johanniskirche in Dessau und Trinitatiskirche in Zerbst. Die Forderungen des protestantischen Kirchenbaus wurden von ihm konsequent weitergeführt. – Als profane Gemeinschaftsbauten wurden nach G.s Entwürfen in Berlin das Friedrichhospital, das Köllnische Rathaus und das Observatorium der Sozietät der Wissenschaften errichtet. Hinzu kamen zahlreiche Bürgerhäuser, vor allem in den seit 1650 neu entstandenen Stadtteilen. Die Anlage der Friedrichstraße, 1688 von Nering begonnen, wurde nach dessen Tod 1695 unter G.s Leitung weitergeführt. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit lag weniger in baukünstlerischen Aufgaben als im außerkünstlerischen Bereich des Landbauwesens. Das seit dem 30jährigen Krieg darniederliegende Land erforderte umfangreiche Maßnahmen vor allem für den Wiederaufbau der Ortschaften (unter anderem Lenzen/Elbe und Neuruppin), für den Wasserbau und die Urbarmachung des Landes. Nur noch ganz geringe Reste zeugen von der künstlerisch zwar nicht bedeutenden, aber außerordentlich umfangreichen Leistung G.s in einer Epoche ausgedehnter landesfürstlicher und kirchlicher Bautätigkeit.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Ak. d. Wiss. Berlin (1701).

  • Literatur

    G. Schiedlausky, Die St. Johanniskirche in Dessau, in: Anhalt. Gesch.bll. 12, 1936, S. 1-10, Abb. 1-5;
    ders., M. G. …, 1942;
    W. Boeck, Oranienburg, 1938;
    M. Kühn, Schloß Charlottenburg, 1955;
    ThB;
    Altpreuß. Biogr.

  • Autor/in

    Günther Schiedlausky
  • Zitierweise

    Schiedlausky, Günther, "Grünberg, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 187-188 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123088577.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA