Lebensdaten
um 1600 – 1639
Geburtsort
in Schlesien
Sterbeort
Leiden
Beruf/Funktion
Orientalist ; Philologe
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 122890183 | OGND | VIAF: 57507136
Namensvarianten
  • Elichmann, Johann
  • Elichman, Johann
  • Elichmann, Johann
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Elichman, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122890183.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    E., der wohl schon vor seiner Promotion zum Dr. med. sich für die griechisch-arabische Medizin interessiert und 1629 Arabisch als Autodidakt erlernt hatte, richtete 1631 von Kleve aus an J. Zechendorf einen (von diesem in Jena 1636 unter dem Titel „Literae exoticae scriptae arabice“ veröffentlichten) arabischen Brief über den Nutzen, den das Arabische für das Medizinstudium habe. E. war damals auf dem Wege nach Leiden, wo er 1631 als studiosus ling. arab. und 1633 als Dr. med. inskribiert wurde. Als Arzt hatte er eine sehr gute Praxis; zu seinen Patienten zählten die klassischen Philologen D. Heinsius und C. Samasius (Saumaise). In seinen Mußestunden beschäftigte er sich mit (angeblich 16) Sprachen. Er erkannte als einer der ersten, daß Persisch und Deutsch eine gemeinsame Wurzel haben, und ahnte ihre Verwandtschaft mit dem Griechischen. Vor allem aber wollte er arabische Übersetzungen von solchen griechischen Werken in Text und Übersetzung herausgeben, deren Urtext entweder verloren war oder nur in fehlerhaften Ausgaben vorlag. Als ersten wählte er die arabischen Paraphrasen der (damals als Schullektüre beliebten) Tabula Cebetis sowie der pythagoräischen Goldenen Verse aus, um seine These zu beweisen, daß der arabische Text zur Emendation und Ergänzung des griechischen Originals wesentliche Hilfe biete. Als er 1639, wohl noch nicht 40jährig, starb, waren der arabische und der griechische Text samt E.s lateinischer Übersetzung (und dazu die alte Version der Tabula Cebetis von L. Odaxius) ausgedruckt. Salmasius nahm sich der verwaisten Ausgabe an und gab sie 1640 mit einer langen Vorrede heraus, in der er bei aller Anerkennung für E.s Leistung sich gegen dessen These aussprach und darzutun suchte, daß das Plus der arabischen Paraphrasen auf Interpolation beruhe. Doch bleibt E. das Verdienst, als erster ein bis heute nicht gelöstes Problem der griechisch-arabischen Übersetzungsliteratur gesehen zu haben.

  • Werke

    Tabula Cebetis graece, arabice, latine, Item Aurea Carmina Pythagorae cum paraphrasi arabica, Leiden 1640.

  • Literatur

    W. M. C. Juynboll, Zeventiende-eeuwsche Beoefenaars van het Arabisch in Nederland, Utrecht 1931, S. 191-95;
    F. Rosenthal, in: Orientalia N.S. 10, Rom 1941, S. 105-09;
    NNBW I, S. 802.

  • Autor/in

    Johann W. Fück
  • Zitierweise

    Fück, Johann W., "Elichman, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 440 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122890183.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA