Lebensdaten
1928 – 2003
Geburtsort
München
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Verlegerin
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 121087255 | OGND | VIAF: 6087148997650259870001
Namensvarianten
  • Jung, Christa Luise Frieda (geborene)
  • Spangenberg, Christa
  • Jung, Christa Luise Frieda (geborene)
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Spangenberg, Christa, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121087255.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Edgar Julius Jung (1894–1934), RA, pol. Schriftst. in Zweibrücken, seit 1924 in M. (s. NDB X);
    M Wilhelmine Küffner (1898–1960);
    B Joachim Jung (1922–2004?), Dr. med., Röntgenol.;
    Starnberg 1946 Berthold Spangenberg (s. 2);
    2 S Christian (1948–72), Verlagsbuchhändler, Eberhard (* 1952), Kaufm., Publ.

  • Biographie

    Die Tochter des von den Nationalsozialisten ermordeten rechtskonservativen Edgar Julius Jung wechselte aus Furcht vor der NS-Bedrohung häufig die Schulen und konnte keinen Abschluß erwerben. Zwei Jahre lang nahm sie Improvisationsunterricht bei Carl Orff und besuchte eine Sprachenschule, ehe sie 1946 Berthold Spangenberg heiratete. 1960 trat S. als Mitgesellschafterin in die „Nymphenburger Verlagshandlung“ ein und wirkte dort zunächst in der Presseabteilung, später im Sachbuchlektorat und in der Verlagsleitung. Mit ihrem Ehemann erwarb sie 1967 den „Ellermann-Verlag“, den sie eigenständig leitete und mit besonderem Augenmerk auf das Kinder- und Jugendbuch zu einem der führenden Bilderbuchverlage ausbaute.

    Der Verlag wurde für sein typographisch und künstlerisch aufwendig gestaltetes Programm von Kinder- und Jugendbüchern mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Nach einem ersten Gartenbuch für Kinder (Die grüne Uhr, das Jahr d. Blumen, Sträucher u. Bäume, 1974, gezeichnet u. gemalt v. Irmgard Lucht) entwickelte S., selbst begeisterte Gärtnerin, die „Uhren-Serie“, Naturbilderbücher für Kinder; die insgesamt 12 Bände (einige von ihr selbst getextet) wurden mit einer Gesamtauflage von 1,7 Mio. der größte Erfolg des Ellermann-Verlags. 1974 verkauften S. und ihr Mann die Nymphenburger Verlagshandlung an die Langen-Müller-Gruppe und führten die „Edition Spangenberg im Ellermann-Verlag“ zur Wahrnehmung der Verlagsrechte an den Werken von Alfred Kubin und Klaus Mann weiter. 1992 verkaufte S. den Ellermann-Verlag sowie die damit verbundenen Anteile am Deutschen Taschenbuch-Verlag an den Kösel-Verlag.

    Seit 1976 übte S. zahlreiche Ehrenämter aus, so u. a. bei der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlegern (bis 1988) und 1979–91 im Verlegerausschuß des Börsenvereins des dt. Buchhandels. 1989 übernahm sie einen Lehrauftrag an der Univ. München im Aufbaustudiengang Buchwissenschaft (bis 1996). In besonderer Weise machte sie sich um Literaturvermittlung und Leseförderung verdient. Seit 1980 arbeitete sie im Präsidium der Internationalen Jugendbibliothek in München und wurde 1992 zu dessen Präsidentin gewählt. In dieser Funktion gelang ihr im Jan. 1996 die Erhaltung der in ihrem Fortbestand gefährdeten Institution durch die Umwandlung der Rechtsträgerschaft von einem Verein in eine öffentliche Stiftung bürgerlichen Rechts. S. übernahm den Stiftungsvorsitz und hatte diesen bis zu ihrem Tode inne.

  • Auszeichnungen

    Buchpreis d. dt. Gartenbauges. (1976);
    BVK am Bande (1989);
    Friedrich-Bödecker-Preis f. bes. Leistungen auf d. Gebiet d. Kinder- u. Jugendbuchs (1992);
    Bayer. Verdienstorden (1995);
    München|leuchtet, in Silber (1996);
    Förderer d. dt. Buches, Plakette d. Börsenver. d. dt. Buchhandels (1998);
    Karl-Preusker Medaille d. Dt. Lit.konferenz (1998);
    Silberteller d. Verbands Bayer. Verlage u. Buchhandlungen (1998);
    Kulturpreis d. Bayer. Landesstiftung (1999);
    Mitgl. im Sozialfonds d. VG Wort (1986–91);
    Vors. d. Ver. „Bayern liest“ (1986–91).

  • Werke

    Elly Petersens prakt. Gartenbuch, 1964 (Mitvf.);
    Prakt. Balkon- u. Zimmerpflanzenlex., 1967, ²1976;
    Die grüne Uhr, d. Jahr d. Blumen, Sträucher u. Bäume, e. kl. Naturkde., mit Ill. v. I. Lucht, 1974, engl. 1975, 161992 u. weitere Sonderausgg.;
    Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf Galopp, 1978, ausgew. v. C. S., mit Ill. v. L. Fromm;
    Die Garten-Uhr, 1980, auch zahlr. Überss., 161988;
    ABC f. kl. Gärtner, 1991, 1992;
    Selbstporträt:
    25 Jahre Verlegerin d. Ellermann Verlages, in: R. Galli, Ausgerechnet Bücher!, 1998, S. 150–56 u. 264 (P);
    Nachlaß:
    Privatbes., München.

  • Literatur

    H. Panskus, Ein Verleger braucht Glück u. Mut, in: Börsenbl. 78, 28. 9. 1984, S. 2330–32;
    B. Scharioth, Die Frau, die Zeit zaubern kann, ebd. 42, 27. 5. 1988, S. 1693 f.;
    K. G. Saur, Umfassend gebildet, ebd. 39, 2003, S. 43;
    ders., Trauernde Buchwelt, Zum Tod d. Verlegerin C. S., in: SZ v. 20. 9. 2003;
    ders., Nachruf im IJB-Report 2/2003, S. 2 f.;
    B. Scharioth, Was f. e. Glück f. d. Internat. Jugendbibl.!, ebd., S. 3 f.;
    D. Struss, Die Kinder fordern, Interview mit C. S., in: Buchmarkt 3, 1988, S. 176–82;
    Hier ruht, was sterblich war, Der Nymphenburger Friedhof in München, Gesch. u. Biogrr., hg. v. d. Gesch.werkstatt Neuhausen, 2004 (z. T. fehlerhaft, P);
    Kürschner, Lit.-Kal. 2002/2003.

  • Autor/in

    Eva Chrambach
  • Zitierweise

    Chrambach, Eva, "Spangenberg, Christa" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 627-628 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121087255.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA