Lebensdaten
1902 – 1963
Geburtsort
Trier
Sterbeort
Freiberg (Sachsen)
Beruf/Funktion
Lagerstättenkundler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 119168901 | OGND | VIAF: 302652972
Namensvarianten
  • Oelsner, Oscar Walter
  • Oelsner, Oscar
  • Oelsner, Oscar Walter
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Zitierweise

Oelsner, Oscar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119168901.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl-Fritz (1864–1902), Obering., S d. Karl-Friedrich (1831–72) u. d. Selma Walter (1839–1920);
    M Henriette, T d. Charles Henri Théophile Ebray (1823–79) u. d. Henriette Louise Josephin Coulliond (1832–1923);
    1929 Hildegard Kanis;
    T Barbara (* 1930), Prof. Dr. sc. med., Ärztin;
    S Christian (* 1934), Prof. Dr. rer. nat., Dipl.-Geophys., Klaus (* 1944), Dipl.-Geophys.

  • Biographie

    O.s beruflicher Werdegang wurde bereits am Drei-Königs-Realgymnasium in Dresden-Klotzsche geprägt, wo sein Naturkundelehrer R. Nessing sein Interesse für Gesteins-Dünnschliffe als Grundlage mikroskopischer Untersuchungen weckte. Seit 1924 studierte er Bergbau an der Bergakademie Freiberg, wo F. Kohlbeck und F. Schumacher seine Neigungen zur Bearbeitung montangeologisch-lagerstättenkundlicher Fragestellungen stark förderten. Nach seinem Diplom als Bergingenieur 1927 arbeitete er unter der Anleitung von Schumacher erzmikroskopisch-paragenetisch an Erzen des Freiberger Lagerstättenreviers, woraus 1930 seine Promotion „Beiträge zur Kenntnis der kiesigen Bleierzformation Freibergs“ entstand. Umfangreiche praktische Erfahrungen erwarb sich O. 1929-39 in der Türkei, wo er in der Mangan- und Chrom-Erkundung tätig war und am Institut für Lagerstättenerkundung in Ankara als Gutachter wirkte. Kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges begann O. am Oberbergamt Freiberg mit einer umfangreichen Bearbeitung der erzgebirgischen Lagerstätten. Seine nachhaltigsten wissenschaftlichen Leistungen unter besonderer Betonung genetischer Aspekte entstanden dabei aus Forschungen zu überkritischen Lagerstätten, speziell der erzgebirgischen Wolframite. 1950 erhielt O. einen Lehrauftrag über „spezielle Erzlagerstätten“ an der Bergakademie Freiberg, 1952 habilitierte er sich dort mit der Arbeit „Die pegmatitischpneumatolytischen Lagerstätten des Erzgebirges mit Ausnahme der kontaktpneumatolytischen Lagerstätten“ und wurde noch im selben Jahr zum o. Professor für das Fachgebiet Lagerstättenlehre berufen (1959 Dir. d. Inst. f. Mineral, u. Lagerstättenlehre, 1959-61 Rektor d. Bergak.). Er stand damit an der Bergakademie Freiberg in unmittelbarer Tradition des „Vaters der Geologie“, Abraham Gottlob Werner (1750–1817), dessen makroskopische Beschreibung der Lagerstättenparagenesen er durch seine erzmikroskopisch geprägte Beschreibung ergänzte. O. entwickelte die klassische Freiberger montangeologische Arbeitsrichtung zielstrebig weiter und wurde ein gesuchter Berater von Regierungsdienststellen. Seine 51 Titel umfassende Bibliographie enthält neben Arbeiten zu allen Lagerstättentypen mehrere Lehrwerke, wobei sein „Atlas der wichtigsten Mineralparagenesen“ (1961, engl. 1966) besonders hervorgehoben werden soll.|

  • Auszeichnungen

    Vors. d. Ges. Dt. Berg- u. Hüttenleute (1957–59);
    Ehrenmitgl. d. Geolog. Ges. d. DDR;
    Mitgl. d. Ak. d. Wiss. (Berlin) u. d. Sociedad Mexicana de Geografia y Estadistica.

  • Werke

    Weitere W Btrr. z. Kenntnis d. kiesigen Bleierzformationen Freibergs, in: Sächs. Jb. 1930;
    Die pegmatitisch-pneumatolyt. Lagerstätten d. Erzgebirges mit Ausnahme d. kontaktpneumatolyt. Lagerstätten, in: Freiberger Forsch.-Hh. C 4, 1952, S. 1-80;
    Bemerkungen üb. d. Anwendbarkeit d. H/F-Koeffizienten z. Deutung d. Genese v. Wolframiten, ebd.|C 10, 1954, S. 62-67;
    Bemerkungen z. Herkunft d. Metalle im Kupferschiefer, ebd. C 58, 1959, S. 106-13;
    Ergebnisse neuer Unterss. an CO2-führenden Salzen d. Werra-Reviers, ebd. A 183, 1961, S. 5-19;
    Zur Frage d. Entstehung d. saxon. Lagerstätten speziell auf d. Randspalten d. Thüringer Waldes, in: Geologie 5, 1956, S. 685-94;
    Zur Genese d. nord- u. mittelschwed. Eisenerzlagerstätten, ebd. 10, 1961, S. 601-22;
    Möglichkeiten z. Mobilisation v. Blei-Zinkerzen aus bestehenden Lagerstätten u. Kriterien zu ihrer genet. Einstufung, in: Neues Jb. f. Mineralogie 94, 1960, S. 98-120.

  • Literatur

    H. Reh, in: Berr. d. Geolog. Ges. 8, 1963, H. 5/6 (P);
    M. Donath, in: Fortschritt d. Mineralogie 2, 1965, S. 1-4 (W-Verz.);
    L. Baumann (Red.), Ehrenkolloquium d. Bergak. Freiberg f. O., in: Freiberger Forsch.heft, C 451, 1994 (darin: L. Baumann, O. W. O, Ein bedeutender Lagerstättengeologe, W, P).

  • Autor/in

    Gottfried Porstendorfer
  • Zitierweise

    Porstendorfer, Gottfried, "Oelsner, Oscar" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 443-444 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119168901.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA