Lebensdaten
1549 – 1612
Beruf/Funktion
holländischer Dichter ; Grammatiker
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 119155338 | OGND | VIAF: 64162960
Namensvarianten
  • Spieghel, Hendrik Laurenszoon
  • Spiegel, Hendrik L.
  • Spiegel, H. L.
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Orte

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Zitierweise

Spieghel, Hendrik Laurenszoon, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119155338.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Spieghel: Hendrik Laurenszoon S., holländischer Dichter und Grammatiker der vorclassischen Zeit. Geboren zu Amsterdam 1549, starb er an den Blattern zu Altmaar 1612. Er lebte als angesehener Kaufmann und widerstrebte der Betheiligung an öffentlichen Geschäften so sehr, daß er lieber Geldbußen zahlte als daß er in den Admiralitätsrath eingetreten wäre, und schließlich seine Heimath verließ, als er zum Schöffen gewählt wurde. Auch confessionell hielt er sich abgesondert: er blieb katholisch, obschon er die Mißbräuche seiner Kirche abgestellt zu sehen wünschte. Nur an den litterarischen und grammatischen Bestrebungen seine Zeit betheiligte er sich eifrig: mit Coornhert und Roemer Bisscher war er Mitglied der Amsterdamer Rederijkerkammer In liefde bloeyende und ihm wird hauptsächlich die Ausarbeitung der Lehrbücher zugeschrieben, welche|die holländische Orthographie festgestellt haben: „Tweespraack van de Nederduytsche Letterkunst“ (1584) u. a. Auf seine Kosten wurde 1591 die alte Reimchronik von Melis Stoke gedruckt, mit einer Vorrede des Philologen Janus Dousa. Für die Kammer dichtete er Neujahrslieder, welche Duldung und Friedsamkeit anpreisen, in der Form aber sich der älteren Weise anschließen: Strophen mit Geleit (Prince). Auch das Akrostichon verwendet er noch. Eigenthümlicher ist sein Lehrgedicht in cäsurfreien Alexandrinern, der „Hartspieghel“ (Herzensspiegel). Auf neun Bücher nach der Musenzahl berechnet, ist es von ihm nur bis zum 7. vollendet worden und erst nach seinem Tode 1614 u. ö. im Drucke erschienen. Er spricht darin seinen Abscheu vor Geld- und Ehrsucht aus und preist das Landleben, dessen Reize er auf seinem „Musenturmhof“ Meerhuizen, vor dem Utrechter Thor, genoß. oft in Gesellschaft seiner Freunde. Ausgeführte Naturschilderungen mit Einflechtung von platonischen Gedanken machen den Inhalt anziehend. Aber die Sprache ist durch ungewöhnliche Zusammensetzungen und gewagte Wortstellungen entstellt, auch die Bilder zuweilen etwas niedrig. Daher hat der spätere Herausgeber P. Vlaming seiner mit einer Biographie eingeleiteten Ausgabe des Gedichts 1723 einen Commentar beigeben müssen. Eine Neubearbeitung nahm Bilderdljk vor. 1828.

  • Autor/in

    Martin.
  • Zitierweise

    Winckel, Franz von, "Spieghel, Hendrik Laurenszoon" in: Allgemeine Deutsche Biographie 35 (1893), S. 161 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119155338.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA