Lebensdaten
1776 – 1847
Geburtsort
Frankfurt/Main
Sterbeort
Aarau (Kanton Aargau)
Beruf/Funktion
Verleger ; Buchdrucker ; Buchhändler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 119138425 | OGND | VIAF: 95372000
Namensvarianten
  • Sauerländer, Heinrich Remigius
  • Sauerländer, Heinrich Remigius
  • Sauerlaender, H. R.
  • mehr

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Sauerländer, Heinrich Remigius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119138425.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Christian (1745–1805), Buchdrucker, übersiedelte 1771 v. Erfurt nach F. u. übernahm d. 1613 gegr. Buchdruckerei seines Schwiegervaters Johann David Scheper (s. u.), S d. Elias, Buchdrucker u. Verleger in Erfurt;
    M Christina Sophia (1752–1816), T d. Johann David Scheper (1702–71), aus Frankfurt/Oder, Buchdrucker in F.;
    B Philipp Friedrich, Johann David (s. 2), alle Verleger, Buchdrucker u. Buchhändler;
    Gvv d. Ehefrau Johannes Ryhiner (1728–90, s. HBLS), Oberzunftmeister u. Bgm. v. Basel;
    1803 Maria (1775–1846), aus Basel, T d. Samuel Ryhiner (1751–87, s. HBLS), Ing., Artilleriehptm., erstellte 1786 d. ersten auf Vermessungen basierenden Stadtplan v. Basel, u. d. Valeria Hagenbach (1752–97);
    4 S Remigius (1804–14), Offz., Carl August (1806–68), Verleger (beide s. Biogr. Lex. Aargau), Friedrich (1808–58), Verleger, Robert (1818–26), 1 T Sophie Louise (1812–80);
    E Karl Heinrich Remigius (1848–1919), Verleger (s. Biogr. Lex. Aargau).

  • Biographie

    Nach dem Gymnasium machte S. eine Lehre als Buchdrucker und Buchhandelsgehilfe in Frankfurt und kam nach einem Geschäftsaufenthalt im revolutionären Paris um 1800 nach Basel zu dem Buchhändler Samuel Flick (1772–1833). Grund für die Übersiedlung war wohl die neue Ordnung in der Schweiz, wo 1798 die feudalen Verhältnisse abgeschafft worden waren. Heinrich Zschokke (1771-1848), der ihn in Basel kennengelernt hatte und nun in Aarau lebte, bewog ihn zum Umzug in die Hauptstadt des Kt. Aargau. Hier gründete S., der 1802 Teilhaber von Flick geworden war, 1803 eine Niederlassung des Flickschen Unternehmens mit Buchhandlung, Verlag und Druckerei, das er seit 1807 unter eigenem Namen führte. 1804-78 erschien bei ihm Zschokkes „Aufrichtiger und wohlerfahrener Schweizerbote“, eine Zeitung, die den Ruf der Stadt als Zentrum liberalen Gedankengutes mit europaweiter Ausstrahlung begründete. Dank Zschokkes Publikationen florierte S.s Unternehmen. Es erschienen hier auch Pestalozzis „Wochenschrift für Menschenbildung“ und 1814-21 die liberale „Aarauer Zeitung“, die im Ausland bald als bestredigierte Zeitung der Schweiz galt. Als sie auf Druck des Auslands eingestellt werden mußte, ging sie in die „Zürcher Zeitung“, die Vorläuferin der „Neuen Zürcher Zeitung“, über. 1822 erbaute S. in Küttigen eine Papiermühle; die Papierherstellung wurde nach seinem Tod eingestellt.

    Obwohl S. in der politischen Öffentlichkeit kaum hervortrat, förderte und prägte er als Verleger und Buchhändler die kulturelle Entwicklung der neuen Schweiz. Er präsidierte verschiedene kulturelle Gesellschaften und war maßgeblich an der Organisation des dt.sprachigen Buchhandels beteiligt, u. a. als Vorkämpfer für die Regelung von Verlags- und Urheberrechtsfragen.

    Der Verlag Sauerländer spezialisierte sich im 20. Jh. auf die Herausgabe von Kinder- und Jugendliteratur, Schulbüchern und wissenschaftlichen Publikationen. 1973-2001 führte Hans Christof (* 1943) das Familienunternehmen, das sich seither im Besitz der Cornelsen Verlagsgruppe Berlin befindet. Sein Cousin Friedrich (* 1943) leitet seit Febr. 2002 die „Manufacture Rolex Bienne SA“.

  • Literatur

    Hundertfünfzig J. Haus Sauerländer in Aarau, zus.gestellt v. Hans u. Heinz Sauerländer u. Ch. Bornet, 1957 (P);
    G. Ubenauf, in: Der Monat in Wirtsch. u. Finanz (SBV), Sept. 1996, S. 42-45 (P, auch zu Hans Christof);
    Vom Papier zum Buch, Ausst.kat. Küttigen 1997;
    HBLS;
    R. Oehler, in: Lb. aus d. Aargau 1803-1953, 1953, S. 100-03 (P);
    Biogr. Lex. Aargau;
    Kosch, Biogr. Staatshdb.;
    Schweizer Lex. (P);
    Olzog/Hacker, Dok. dt.sprachiger Verlage, 121995; |

  • Quellen

    Qu StA Aargau (Abt. Privatarchive. Archiv Haus Sauerländer).

  • Autor/in

    Dominik Sauerländer
  • Zitierweise

    Sauerländer, Dominik, "Sauerländer, Heinrich Remigius" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 460-461 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119138425.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA