Lebensdaten
1508 – 1565
Geburtsort
Hohenaschau (Oberbayern)
Sterbeort
Hohenaschau (Oberbayern)
Beruf/Funktion
bayerischer Staatsmann ; Wirtschaftsunternehmer
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 119056682 | OGND | VIAF: 52491055
Namensvarianten
  • Freyberg, Pankraz von
  • Freiberg, Pankraz von

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Freyberg, Pankraz von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119056682.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Zum Aschauer Stamm gehören auch Conrad ( 1384), Viztum in Oberbayern, Ambrosius ( 1517), Stadtrichter in München, u. (als letzter) Christoph Adam ( 1742), bayer. GR u. Obersthofmarschall;
    V Onuphrius, Herr d. Herrschaft H., bayer. Pfleger z. Friedberg u. Wasserburg, S d. Christoph, Herr d. Herrschaft H. (seit 1374 in Fam.bes.), bayer. Pfleger z. Kufstein, u. d. Ameley v. Schwarzenstein;
    M Helena, T d. Gilg v. Münichau, Pfleger z. Rattenberg/Tirol, u. d. Magdalena v. Hammerspach;
    1538 Maria (1518–78), T d. Hildebrand v. Kitzscher, aus sächs. Adel, auf Ölkofen, bayer. Pfleger z. Rosenheim, u. d. Barbara v. Stadion;
    11 K.

  • Biographie

    F. war eine der geistig und ethisch hervorragenden Persönlichkeiten des bayerischen Adels im 16. Jahrhundert. In jungen Jahren nahm er unter Frundsberg an Kriegszügen in Südfrankreich teil und übernahm 1535 vom Vater die Verwaltung der gefreiten Herrschaft Hohenaschau, deren Alleinherr er 1544 wurde und zu der er die benachbarte Herrschaft Wildenwart hinzuerwarb. Wegen seiner Fähigkeiten, seiner Bildung und seines lauteren Charakters ernannte ihn Herzog Albrecht V. von Bayern gleich nach Regierungsantritt 1550 zum Geheimen Kammerrat und 1553 zum Hofmarschall. Als solcher nahm F. maßgeblichen Einfluß auf die Landespolitik, vor allem im Sinne religiöser Toleranz und eines Ausgleichs zwischen dem aufkommenden landesfürstlichen Absolutismus und den Rechten der Stände, die er entschieden verfocht. F.s offenes Eintreten für die Lehre Luthers führte jedoch bald zu Konflikten, so daß er 1558 sein Amt als Hofmarschall niederlegen mußte und 1561 beim Herzog ganz in Ungnade fiel. Im Zusammenhang mit der sogenannten „Ortenburger Verschwörung“ wurde F. 1564 (mit einigen anderen Adeligen) als Haupt der opponierenden evangelischen Stände angeklagt, eingekerkert und schließlich nur unter demütigenden Bedingungen wieder auf seine Besitzungen entlassen, wo er kurz darauf verstarb. – Größte Verdienste erwarb sich F. durch weitblickende wirtschaftliche und organisatorische Maßnahmen in seiner engeren Heimat. Er gründete 1546 eine Eisenhütte in Hohenaschau und erwarb dazu 1552 neben dem Monopol für den Eisenbergbau im Gericht Traunstein die herzoglichen Eisengruben am Kressenberg samt Schmelzhütte und Hammerwerk in Au, das er 1562 nach Bergen verlegte (heutige Maximilianshütte). Seinen Herrschaften gab er eine vorbildliche und dauerhafte Verfassung durch Verbesserung und Kodifizierung von Alm-, Forst- und Weideordnungen sowie des Steuer- und Finanzwesens, wie er auch als Hofmarschall den Hauptanteil an der damaligen Revidierung der bayerischen Landes- und Polizeiordnung hatte. Sowohl seine Montanunternehmungen, bei denen er auch soziale Gesichtspunkte berücksichtigte, wie die planmäßige Ansiedlung von Handwerkern, die Gründung von Märkten und großzügige Bauunternehmungen (unter anderem Ausbau seiner Burg Hohenaschau zu einem der festesten und repräsentativsten Herrensitze der frühen Renaissance in Altbayern) brachten seinem Herrschaftsgebiet bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung und Wohlstand.

  • Literatur

    H. Peetz, Volkswiss. Stud., 1880, S. 58 ff.;
    K. Primbs, Schloß Hohenaschau u. s. Herren, in: Oberbayer. Archiv f. Vaterländ. Gesch. 45, 1888;
    K. Preger, P. v. F. auf Hohenaschau, in: Schrr. d. Ver. f. Ref.gesch. X, 3, 1893;
    W. Goelz u. L. Theobald, Btrr. z. Gesch. Hzg. Albrechts V. u. d. sog. Adelsverschwörung v. 1563, = Briefe u. Akten z. Gesch. d. XVI. Jh. VI, 1913.

  • Porträts

    Gem. v. H. Mielich, 1545 (unbek. Privatbes.), Abb. b. B. H. Röttger, Der Maler H. Mielich, 1923, S. 64;
    Radierung v. H. Lautensack, 1553 (München, Staatl. Graph. Slg.).

  • Autor/in

    Peter von Bomhard
  • Zitierweise

    Bomhard, Peter von, "Freyberg, Pankraz von" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 422 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119056682.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA