Lebensdaten
1900 – 1993
Geburtsort
Königswinter (Rheinland)
Sterbeort
Cannes (Frankreich)
Beruf/Funktion
Erfinder ; Journalist
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 119009579 | OGND | VIAF: 122014404
Namensvarianten
  • Hellborn, Klaus (Pseudonym)
  • Horster, Hans-Ulrich (Pseudonym)
  • Hülsen, Adrian (Pseudonym)
  • mehr

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Zitierweise

Rhein, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119009579.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eduard Robert (1867–1934), Immobilienhändler u. Gastronom in K., S d. Rudolf (1833–1914), Sägewerksbes. in K.;
    M Therese Hoy (1872–1952); ledig.

  • Biographie

    Nach Abitur, Militärdienst im letzten Kriegsjahr und einem Volontariat bei der Elektrofirma „Arthur Leser & Co.“ in Köln studierte R. 1920-23 Physik und Elektrotechnik am Polytechnikum in Chemnitz. Nach dem Physik-Diplom arbeitete er in Berlin bei der „Ziegenberg AG“ für elektrische Kleinbeleuchtung, bei der „AEG“ in den Bereichen Werbung und Patentwesen sowie 1925-30 als Assistent in der Normenstelle des Zentralverbandes der Dt. Elektrotechnischen Industrie. 1926 wurde R. erstmals journalistisch tätig, u. a. als Freier Mitarbeiter der Rundfunkzeitschriften „Funk“, „Funkschau“, „Sendung“ und „Berliner Funkstunde“. Von 1931 bis zum Kriegsende betätigte er sich als Wissenschaftsredakteur beim Berliner Ullstein-Verlag (nach Enteignung 1937 umbenannt in Dt. Verlag), 1931-39 bei der Rundfunkzeitung „Sieben Tage“ sowie 1936-41 bei „Hier Berlin und alle dt. Sender“. In seinen Artikeln präsentierte er v. a. die Entwicklung der Radio- und Fernsehtechnik. R.s Vielseitigkeit verdeutlichen seine technischen Entwicklungen, für die er 50 Einzelpatente anmeldete. 1942 erfand er den Radioschnellstarter, der später auch im Fernsehgerät verwendet wurde. Für Telefunken entwickelte R. den Prototyp des Radargeräts „FK1“ (1944), das nicht mehr in Serie ging. Seine Erfindung des sog. Füllschriftverfahrens (Patentanmeldung 1949) verdoppelte die Spieldauer der Schallplatte, ermöglichte die Langspielplatte und führte zu hohen Einkünften R.s. Im Sommer 1946 wurde R. vom Hamburger Verleger Axel Springer mit der Entwicklung einer Radiozeitschrift beauftragt. Er leitete die am 11.12.1946 gestartete „HÖR ZU!“ (später „Hörzu“), deren Titel er bestimmt hatte, bis Ende 1964 als Chefredakteur. Sie wurde unter R.s Ägide zur größten Programmzeitschrift Europas (1964: 3, 56 Mio. verkaufte Exemplare) und trug wesentlich zur Expansion des Axel Springer Verlags bei.

    R. veröffentlichte seit den 30er Jahren populärwissenschaftliche Werke und Romane, z. T. unter Pseudonym. Mit den Sachbüchern „Wunder der Wellen“ (1935) und „Du und die Elektrizität“ (1940) wurde er zum Bestsellerautor. Mit den unter Mitwirkung von „Hörzu“-Journalisten erarbeiteten und unter Pseudonym in der Zeitschrift vorabgedruckten Fortsetzungsromanen wie „Ein Herz spielt falsch“ (1950), „Der Engel mit dem Flammenschwert“ (1953) und „Suchkind 312“ (1955), die z. T. verfilmt wurden, blieb R. ein Erfolgsautor. Als Herausgeber war er mit den populären Mecki-Büchern verbunden, die das Maskottchen der „Hörzu“ zu einem Synonym der 50er Jahre machten. R. setzte sich als Wissenschaftsjournalist vehement für den technischen Fortschritt im Funk- und Fernsehbereich ein. So plädierte er 1949/50 erfolgreich für den Ausbau der UKW-Programme und den Stereo-Empfang. Auch nach seiner Entlassung aus dem Axel Springer Verlag war R. schriftstellerisch tätig. 1976 gründete er die Eduard-Rhein-Stiftung für Rundfunk, Fernsehen und Informationstechnik. Der zumeist in eine Grundlagen- und eine Technologieauszeichnung geteilte, jährlich vergebene Eduard-Rhein-Preis ist der höchstdotierte Technologiepreis seiner Art in Europa (Preisgelder bis 500 000 DM). Hinzu kommt der Eduard-Rhein-Ehrenring für herausragende Leistungen bei der Förderung wissenschaftlicher Forschung sowie im Bereich von Bildung und Kultur.|

  • Auszeichnungen

    Gr. BVK (1958, mit Stern 1986);
    Hans-Bredow-Medaille f. Verdienste um d. dt. Rundfunk (1973);
    Prof. E. h. (1986, Senat Berlin), Medaille f. Kunst u. Wiss. d. Hansestadt Hamburg (1990).

  • Werke

    Weitere W Normung im Rundfunk, 1927;
    Das mechan. Hirn, 1928;
    Die Jagd nach d. Stimme, 1938;
    Verse u. Libretto d. Operette „Traumland“, 1942 (Musik: E. Künneke);
    Die Toteninsel, 1951;
    Der Rote Rausch, 1952;
    Wie e. Sturmwind, 1954;
    Verlorene Träume, 1956;
    Herz ohne Gnade, 1956;
    Ein Augenblick d. Ewigkeit, Robinson schläft 50 J., 1958;
    Ein Student ging vorbei, 1959;
    Eine Frau f. tot erklärt, Verschattete Heimkehr, 1960;
    Ehe-Inst. Aurora, 1961;
    Karussell d. Liebe, 1964;
    Ein Sohn nach seinem Ebenbild, Klonkind Uli, 1981;
    Haus d. Hoffnung, 1985;
    Briefe aus d. Jenseits, 1986;
    100 J. Schallplatte, 1987;
    Der Jh.mann, 1990 (1992 u. d. T. „Ein Jh.mann“) (Autobiogr.).

  • Literatur

    L. Seegers, E. R. u. d. Entwicklung d. Progr.zss., in: Rundfunk u. Gesch. 23, 1997, S. 33-37;
    dies., „Hör zu!“, E. R. u. d. Rundfunkprogr.zss. (1931–1965), 2002 (hierzu A. Reuter, in: FAZ v. 15.6.2002);
    Kosch, Lit.-Lex.³ (Bibliogr.);
    Wi. 1971/73;
    Lex. Elektrotechniker;
    Munzinger;
    Kürschner, Lit.-Kal., Nekr. 1971–98.

  • Porträts

    Fotos in: Siebengebirgsmus. Königswinter u. Archiv d. Axel Springer Verlags, Hamburg.

  • Autor/in

    Erik Lindner
  • Zitierweise

    Lindner, Erik, "Rhein, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 486-487 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119009579.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA