Lebensdaten
1870 – 1944
Geburtsort
Stargard (Hinterpommern)
Sterbeort
Eichwalde Kreis Teltow
Beruf/Funktion
Sprachwissenschaftler ; Turkologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118990764 | OGND | VIAF: 812317
Namensvarianten
  • Giese, Friedrich Wilhelm Carl
  • Giese, Friedrich
  • Giese, Friedrich Wilhelm Carl
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Giese, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118990764.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Albert, Obertelegraphenassistent;
    M Marie Hofmann;
    1900 Margarete (1872–1960), T d. Kaufm. Ernst Meinke u. d. Therese Medenwaldt;
    2 T.

  • Biographie

    G. studierte in Greifswald Theologie und orientalische Philologie; 1894 promovierte er zum Dr. phil. (Dissertation „Untersuchungen über die Ἀḍdād auf Grund von Stellen in altarabischen Dichtern“). In Straßburg schloß er sein Studium, besonders bei Th. Nöldeke, 1899 mit dem Staatsexamen ab. Durch Georg Jacob angeregt, wandte er sein Hauptinteresse dem Türkischen zu, dessen Kenntnis er als Oberlehrer an der Deutschen Realschule in Konstantinopel 1899-1905 praktisch erweitern konnte. Dort lernte er Mehmed Emin kennen, dessen Gedichte in der Volkssprache ihn begeisterten. Ausgedehnte Reisen boten ihm Gelegenheit zum Studium anatolischer Mundarten, vor allem in Vilayet Konia. Als Professor am Seminar für Orientalische Sprachen in Berlin 1907-14 widmete er seine Freizeit der osmanischen Frühgeschichte, deren Erforschung er als Lebensaufgabe ansah. 1920-36 an der Universität Breslau, seit 1928 als ordentlicher Professor, leistete er Hervorragendes in der Aufzeigung von Problemen der osmanischen Quellenkunde und der Wege zu ihrer Lösung. Er gab den nach ihm benannten „Anonymus Giese“ in Text und Übersetzung heraus (1921-25). Von der Edition des ‘Āšiqpašazāde (1929) bis zur Abhandlung über dessen verschiedene Textrezensionen (1936) ging er unermüdlich der Aufgabe nach, durch Vergleichung der Quellen den Ursprung des Osmanischen Reiches aufzuhellen. Bei Auswertung der Texte gelang es ihm, einige Geschichtslegenden zu zerstören und Einzelfragen der osmanischen Geschichte zu klären. Seine „Türkischen Märchen“ (in der Reihe „Die Märchen der Weltliteratur“, 1925) fanden weite Verbreitung.

  • Literatur

    Festschr. F. G., Die Welt d. Islams, Sonderbd., 1941 (W-Verz., L, P);
    G. Jäschke, in: Zs. d. Dt. Morgenländ. Ges. 99, 1949, S. 7-10 (P).

  • Autor/in

    Gotthard Jäschke
  • Zitierweise

    Jäschke, Gotthard, "Giese, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 377 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118990764.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA