Lebensdaten
1853 – 1927
Geburtsort
Groß-Nädlitz bei Breslau
Sterbeort
Deutsch-Lissa bei Breslau
Beruf/Funktion
Indologe
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118976451 | OGND | VIAF: 100195185
Namensvarianten
  • Bonsens, Fritz (Pseudonym)
  • Hillebrandt, Alfred
  • Bonsens, Fritz (Pseudonym)
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Zitierweise

Hillebrandt, Alfred, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118976451.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz (1808–98), Pfarrer in G.;
    M Philippine Levi ( 1885).

  • Biographie

    Nach 2 Semestern an der Universität Breslau, während deren er bei A. F. Stenzler Sanskrit und vergleichende Sprachwissenschaft studierte, geriet H. in München unter den richtungweisenden Einfluß des Vedisten M. Haug, von dem er 1875 promoviert wurde (Dissertation: „Über die Göttin Aditi“). Dieser eng an die Gedanken R. Roths angelehnten Arbeit folgte bereits 1877 die Breslauer Habilitationsschrift „Varuna und Mitra“. Noch stark der etymologischen Vergleichung von griechischen ouranos, avestisch varena und sanskrit varuṇa verhaftet, kam H. zu dem später von ihm zugunsten der Mondgottdeutung verworfenen Ergebnis, der Göttersouverän des vedischen Pantheons, Varuna, sei als Gott des allumfassenden Himmels aufzufassen. Der seit der Dissertation nie aufgegebenen Beschäftigung H.s mit der vedischen Mythologie, welche sein hauptsächliches Arbeitsgebiet wurde, verdanken wir seine bis heute trotz teilweise heftiger und nicht ungerechtfertigter Kritik Standardwerk gebliebene „Vedische Mythologie“, deren unübertroffener Vorzug in der konsequenten Auswertung ritueller Fakten zur Deutung der Mythen besteht. So stammen denn auch grundlegende Werke der vedischen Ritualwissenschaft aus H.s Feder: „Das altindische Neu- und Vollmondsopfer“ (1879), „Die Sonnenwendfeste in Altindien“ (1889) und das Heft „Ritual-Litteratur“ des „Grundrisses der indo-arischen Philologie und Altertumskunde“ (1897).

    1883 wurde H. zum außerordentlichen Professor an der Universität Breslau ernannt, 1887, nach Stenzlers Tod, übernahm er dessen Lehrstuhl (emeritiert 1921). Eine längere Studienreise nach Indien unternahm er 1905. 1902 und 1911 Rektor seiner Universität, war H. 1903-08 deren Vertreter im Preußischen Herrenhaus und trat als Experte in Unterrichtsfragen auf. In zahlreichen kleineren Publikationen setzte er sich besonders für den Fortbestand des Humanistischen Gymnasiums ein.|

  • Auszeichnungen

    Senator|d. Dt. Ak. in München, Ehrenmitgl. d. American Oriental Society, Dr. h. c. (St. Andrews 1911).

  • Werke

    Weitere W Vedische Mythol., 3 Bde., 1891–1902, Kleine Ausg. 1910, 2. Aufl.: I, 1927, II, 1929 (P), Neudr. d. 2. Aufl. 1965;
    Lieder d. Rigveda, 1913;
    Kalidasa, 1921;
    Aus Brahmanas u. Upanishaden, 1921;
    Altind. Pol., 1923. -
    Hrsg.: Śāṅkhāyana Śrauta Sūtra, I, 1888, II, 1891, III, 1897;
    Mudrārākṣasa, 1912. -
    Ausführl. v. Vf. angefertigtes Verz. im Indisch-Ostasiat. Seminar d. Univ. Marburg.

  • Literatur

    C. Appel, in: Schles. Lb. III, 1928 (L, P);
    B. Liebich, in: Zs. d. Dt. Morgenländ. Ges. 82, 1928 (P);
    E. Kornemann, A. H. u. d. Univ. Breslau, 1928.

  • Porträts

    Gem. v. A. Busch (Breslau, Univ.), Abb. b. W. Rau, Hundert Bilder dt. Indologen, 1966.

  • Autor/in

    Dieter Schrapel
  • Zitierweise

    Schrapel, Dieter, "Hillebrandt, Alfred" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 149-150 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118976451.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA