Lebensdaten
1709 oder 1710 – 1772
Geburtsort
Wessobrunn-Haid (Oberbayern)
Sterbeort
Augsburg
Beruf/Funktion
Stukkator ; Stuckplastiker
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 118974459 | OGND | VIAF: 37716385
Namensvarianten
  • Feichtmayr, Johann Michael
  • Faichtmair, Johann Michael
  • Faichtmayr, Johann Michael
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Zitierweise

Feichtmayr, Johann Michael, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118974459.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Franz Xaver I (s. 1);
    Augsburg 1740 Maria Hilaria Walburga ( 1785), T d. Tabakmachers Joh. Martin Negele in A.

  • Biographie

    Von April 1722 bis Mai 1725 war F. Lernknabe des Maurermeisters J. Paulus in Augsburg. Während dieser Zeit, die ihm kaum mehr als einfache Kenntnisse im Maurer- und Gipserhandwerk vermittelt haben wird, arbeitete er mit seinen Brüdern an der Stuckierung der ehemaligen Dominikanerkirche in Augsburg. Seine höhere Ausbildung und künstlerische Entwicklung dürfte er in Oberschwaben oder Österreich gefunden haben. – F. erscheint als einer der hervorragendsten Stukkatoren und Altarbauer des süddeutschen Rokoko. Von Augsburg und Schwaben greift der geographische Bereich seiner Tätigkeit aus bis Wilhering in Oberösterreich (1741–44); nach Mainfranken bis Münsterschwarzach (1743–49), Amorbach (1744–50), Würzburg (Käppele, um 1752), Vierzehnheiligen (1763–71) und Langheim (vor 1772); an den Oberrhein bis Bruchsal (1752–56), Säckingen (1751-54, 1765) und Arlesheim (1759/60). F.s kirchliche Stuckierungen beginnen mit der vornehmen Stuckdekoration der Stiftskirche von Dießen (1738/39). Den Auftakt der großen kirchlichen Raumausstattungen, bei denen F. sowohl die Stuckdekoration als auch die Stuckmarmorgestaltung von Altären, Kanzeln und ähnlichem schuf, bildeten Wilhering und Amorbach. Dann hat F. die großen Stiftskirchen Johann Michael Fischers in Zwiefalten (1747–58) und Ottobeuren (1754 erster Vertrag, Ausführung 1756-64) auszustalten. Darnach wird ihm ein ebenfalls großartiger Auftrag in Balthasar Neumanns Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen (1763–71) zuteil. Hauptwerk profaner Dekorationskunst ist das Schloß des Fürstbischofs von Speyer in Bruchsal (1752 folgende). - F.s besondere Begabung lag auf dem Gebiet des ornamentalen Dekors. Doch war er imstande, auch stuckplastisch-figürliche Ausstattungsteile zu übernehmen, was die für ihn gesicherten Gebälkgruppen von Ottobeuren beweisen. Zumeist erscheint neben F. freilich ein eigener Plastiker, so in Wilhering, Münsterschwarzach und Amorbach sein Landsmann Johann Georg Üblhör, in Zwiefalten und Ottobeuren Johann Joseph Christian, in Bruchsal Joachim Günther, in Haigerloch und Sigmaringen Johann Georg Weckenmann, in Vierzehnheiligen vermutlich Placidus Verhelst. Zur Ausführung der zahlreichen und umfänglichen Aufträge bedurfte F. einer größeren Gruppe von Mitarbeitern. Mehrmals diente ihm als Palier der Wessobrunner Stukkator Thomas Sporer.

  • Werke

    Weitere W u. a. Türkheim b. Mindelheim, Pfarrkirche, Altarhaus (mit J. Stiller), 1732;
    Augsburg, Kapelle St. Antonius, etwa 1745/46 (Zuschrei-bung);
    Augsburg, St. Anna, Stuckierungs-Entwurfzeichnung bez. u. dat. 1748 (Augsburg, Städt. Kunstslgg.), ausgeführt v. Franz Xaver I F.;
    Grafrath b. Fürstenfeldbruck, Wallfahrtskirche (mit Franz Xaver I F. u. J. G. Üblhör), um 1752 (Zuschreibung);
    Haigerloch (Hohenzollern), St. Anna, Stuckierung u. Altäre, 1753-55;
    Bruchsal, St. Peter, 2 Seitenaltäre, 1754/55, Kanzel 1756;
    Sigmaringen (Hohenzollern), Stadtpfarrkirche, 6 Stuckmarmoraltäre (ausgeführt v. Th. Sporer), 1757/60;
    Wessobrunn (Obb.), Pfarrkirche, Stuckierung u. 2 Seitenaltäre, um 1758 (Zuschreibung);
    Augsburg, Jesuitenkirche St. Salvator, Vertrag f. Stuckierung (nicht mehr bestehend), 1764;
    Ottobeuren, Benediktiner-Stift, „Eustachiuszimmer“, 1768;
    Nach Entwürfen F.s erschienen in Augsburg etwa 3 Kupf.folgen v. Rocaillekartuschen (eine Folge gestochen v. B. S. Sedletzky).

  • Literatur

    L (auch f. Fam.) E. Michalski, Jos. Christian, 1926;
    N. Barth, Die Sankt Michaelskirche in Berg am Laim, 1931, S. 29 f.;
    N. Lieb, in: Zs. f. Bayer. Landesgesch. 4, 1931, S. 175 ff.;
    ders., Kat. d. Ausstellung „Süddt. Rokoko“, 1947;
    ders., Barockkirchen zw. Donau u. Alpen, ²1958;
    E. Petri, J. M. F., Diss. München 1931;
    R. Teufel, Die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen, 1936;
    ders., Vierzehnheiligen, 1957;
    K. Mindera, Benediklbeuern, 1939, S. 48;
    Kat. d. Ornamentstichslg. d. Staatl. Kunstbibl. Berlin, 1939;
    R. Huber, Die bildhauer. Tätigkeit v. J. J. Christian u. J. M. F. in Zwiefalten u. Ottobeuren, Diss. Tübingen 1948 (ungedr.);
    H. Landolt, Schweizer Barockkirchen, 1948;
    O. B. Roegele, Bruchsal wie es war, 1955;
    R. Klessmann, in: Zs. f. Kunstwiss. 10, 1956, S. 73 f., 76, 92;
    G. Woeckel, J. J. Christian, 1958.

  • Literatur

    zur Gesamtfamilie: A. Buff, in: Zs. d. Hist. Ver. f. Schwaben u. Neuburg 23, 1896, S. 56 ff.;
    H. Wiedemann, ebd. 43, 1917, S. 18 f.;
    Die Kunstdenkmäler v. Bayern, Reg.Bez. Oberbayern, 3 Bde., 1895-1908;
    T. Breuer, Die Stadt Augsburg, = Bayer. Kunstdenkmale (Kurzinventare) I, 1958;
    ThB.

  • Quellen

    Qu.: Augsburger u. Münchener Pfarrbücher, Stadtarchiv Augsburg u. München, Kreisarchiv München.

  • Autor/in

    Norbert Lieb
  • Zitierweise

    Lieb, Norbert, "Feichtmayr, Johann Michael" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 54 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118974459.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA