Lebensdaten
1874 – 1951
Geburtsort
Czernowitz
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Architekt ; Maler ; Graphiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118938584 | OGND | VIAF: 57413928
Namensvarianten
  • Laske, Oskar
  • Laske, O.

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Zitierweise

Laske, Oskar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118938584.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Oskar (1841–1911), Architekt u. Baumeister in C. u. W., S d. Forstmeisters Oskar Matthias in Böhmen u. d. Therese Vesely;
    M Franziska Antonia (1853–1945), T d. Baumeisters Anton Fiala in C. u. d. Aloisia Paur;
    Schw Elisabeth L.-Kesselbauer (1884–1977), Malerin u. Graphikerin in W. (s. ThB; Vollmer);
    Vt Jos. Gregor ( 1960), Theaterwiss. (s. NDB VII);
    - 1916 Emilie (1882–1948), Musikerin, T d. Gustav Klein (1840–1918), k. k. Gen.intendant d. 6. u. 4. Armeekorps, u. d. Louise Dengler; 1 Adoptiv-T.

  • Biographie

    L. studierte an der TH Wien Architektur (besonders bei Karl König); 1899-1901 besuchte er die Architekturschule von Otto Wagner an der Akademie. In den folgenden Jahren führte L. – zuerst im Atelier des Vaters, später selbständig – mehrere Bauten in Wien (u. a. die „Engel-Apotheke“) und Umgebung aus, wie auch in Dresden, Kärnten und Mähren; auch gestaltete er die Inneneinrichtung des Cabaret „Nachtlicht“ in Wien. Zur gleichen Zeit war er als bildender Künstler tätig; er war hierin, von einigen Zeichenstunden beim Landschaftsmaler Anton Hlavacek abgesehen, Autodidakt. 1905 beteiligte er sich zum 1. Mal an einer Ausstellung im „Jungbund“ (Hagenbund), wo er zugleich Raumgestalter war. Seit 1907 stellte er als Mitglied des Hagenbundes aus. Landschaften, Stadtansichten, Marktplätze und Volksfeste waren von Anfang an seine bevorzugten Themen. Nachdem L. sich 1908 endgültig für den Künstlerberuf entschieden hatte, setzte er sich mit zunehmendem Erfolg durch. Auf seinen ausgedehnten Reisen (1911 Krakau, Czernowitz, Griechenland, Türkei; 1912 Belgien, Holland; 1913 Tunis; 1914 Spanien) entstanden zahlreiche Aquarelle. 1910 schuf er sein erstes großes Gemälde, „Die Arche Noah“. Seitdem zeigen seine Darstellungen immer wieder eine besondere Vorliebe für jene Gestalten aus Bibel, Mythologie und Weltliteratur, die mit der Tierwelt in Verbindung stehen. Seit 1904 trat L. als Graphiker hervor, zunächst mit Radierungen, später auch mit Lithographien. 1914-18 wurde er als Offizier und Kriegsmaler an den verschiedenen Fronten eingesetzt. In naiv-erzählender Weise stellte er in druckgraphischen Arbeiten die Kriegsereignisse dar; daneben entstanden stimmungsbetonte Landschaftsstudien und Stadtansichten aus Galizien, Rumänien und Südrußland. Im Laufe der Jahrzehnte bildete sich um L. ein großer Freundes- und Bekanntenkreis, dem Dichter, Schauspieler, Wissenschaftler, Musiker und bildende Künstler angehörten. Wie vor allem aus seinen in zwölf Manuskriptbänden unter dem Titel „Leben und Taten des Malers O. L.“ (1941-51, Albertina, Wien) erhaltenen Aufzeichnungen zu entnehmen ist, war neben seinen Reisen ihm dieser Freundeskreis eine unentbehrliche Quelle der Inspiration. L. konzentrierte sich bei seiner Arbeit vor|allem auf Wien und Umgebung. Eine besondere Vorliebe zeigte er für Schauplätze und Veranstaltungen großer Betriebsamkeit (Prater, Heurigengärten, Märkte, Parks, Trabrennen). Während er solche Motive, ebenso wie seine Landschaften, meistens in Aquarell- oder Deckfarben ausführte, bevorzugte er für seine phantastischen, oft moralisierenden Kompositionen wie „Der Jüngste Tag“ (1920), „Das Narrenschiff“ (1923, Österr. Galerie, Wien) oder „Jahrmarkt des Lebens“ (1936), die zu Vergleichen mit Pieter Breughel führten, Öl- oder Temperafarben und großes Format. L. wurde mehrmals als Buchillustrator herangezogen und war seit den zwanziger Jahren auch als Bühnenbild- und Kostümentwerfer tätig. Kennzeichnend für die Mehrzahl seiner Werke sind eine heitere Grundstimmung, eine – zumeist aus der Vogelperspektive dargestellte – von Menschen oder Tieren erfüllte lebendige Bewegtheit und eine ausgeprägte, oft dekorativ betonte Farbigkeit. Mit seiner besonderen Begabung für das Epische und Phantastische hat L. das Bild der österr. Kunst des 20. Jh. in einer durchaus eigenständigen Weise mitbestimmt.|

  • Auszeichnungen

    Goldmedaille d. internat. „Bugra“ in Leipzig (1925);
    Gr. Preis d. Stadt Wien u. d. Ver. Dt. Buchkünstler in Leipzig (1928);
    Goldene Staatsmedaille (1931);
    Preis (d. Stadt Wien (1948).

  • Werke

    Weitere W Gemälde: Die Pest in Flandern, 1912;
    Die Vogelpredigt d. Hl. Franziskus, 1913 (Hist. Mus. d. Stadt Wien);
    Die Arche Noah, 1919 (Wandfries f. d. Kriegswaisenheim in Kalksburg);
    Pandora, 1923;
    Columbus entdeckt Amerika, 1930;
    Krenztragung, 1936. -
    Aquarelle: Vorfrühling b. Wien, 1909;
    Bgm. Luegers Begräbnis, 1910;
    Das Goldene Horn, 1911;
    Kairouan, 1913;
    Neuwaldegg, um 1930 (alle in d. Albertina, Wien). -
    Druckgraphik: Die Arche Noah (Radierung), 1912;
    Fischpredigt d. Hl. Antonius (Farblith.), 1919;
    Faust-Impressionen, 9 Radierungen (Mappenwerk), 1919;
    Bukowina, 10 Lith. (Mappenwerk), 1934. -
    Ill. Bücher: Till Eulenspiegel, 1920;
    Beltramelli, Ubaldus u. d. Tiere, 1921;
    Die Arche Noah (Leporellobd., Farblith.), 1925. - Bühnenbild- u. Kostümentwürfe:
    Shakespeare, Viel Lärm um Nichts, Wien 1920 (Schönbrunner Schloßtheater);
    Goldoni, Diener zweier Herren, Wien 1924 (Theater in d. Josefstadt).

  • Literatur

    E. Tietze-Conrat, O. L., 1921 (Verz. d. Druckgraphik, L);
    L. Schulz-Laske u. E. Kesselbauer-Laske, O. L. -
    Der künstler. Nachlaß, 1952 (W-Verz., L);
    F. Novotny, O. L., 1954;
    Ausstellungskat. Ostdt. Gal. Regensburg, 1974-75 (L);
    Ausstellungskat. Albertina (M. Bisanz-Prakken), Wien, 1978-79 (L, P);
    ThB;
    Vollmer.

  • Porträts

    Phot. in: Die Kunst 15, 1914, S. 241.

  • Autor/in

    Marian Bisanz-Prakken
  • Zitierweise

    Brisanz-Prakken, Marian, "Laske, Oskar" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 649-650 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118938584.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA