Lebensdaten
1906 – 1986
Geburtsort
Lübeck
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Altphilologe
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118835823 | OGND | VIAF: 110860197
Namensvarianten
  • Mette, Hans Joachim
  • Mette, H. J.
  • Mette, Hans J.

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Zitierweise

Mette, Hans Joachim, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118835823.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich (1875–1957), Mittelschullehrer in L., S d. Hauswirts u. Krügers Johann (1844–85) u. d. Catharine Burmeister (1848–1922);
    M Clara (1877–1929), T d. Weinhändlers Bernhard Drenckhahn (1822–96) u. d. Marie Möbius (1843–1933);
    Lübeck 1954 Adelheid (* 1934), Prof. d. Indol. an d. Univ. Münster (s. Kürschner, Gel.-Kal. 1992), T d. Günter Bartolomäus (1908–92), Pfarrer in Greifswald, u. d. Dorothee Gnade (* 1913); kinderlos.

  • Biographie

    Nach dem Abitur am Lübecker Katharineum begann M. das Studium der klassischen Philologie 1924 in Kiel. Zwei Jahre später wechselte er nach Berlin über, wo er 1930 von Werner Jaeger promoviert wurde. Anschließend war er drei Jahre lang am Nietzsche-Archiv in Weimar für die historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke Nietzsches tätig und publizierte nach einem editorischen Vorbericht (1932) in den Jahren 1934-37 in insgesamt vier Bänden zunächst die Jugendschriften und dann, zusammen mit Karl Schlechta, die Schriften der Studenten- und Militärzeit. Nach kurzer Assistentenzeit bei Friedrich Jensen in Bonn habilitierte er sich 1935 mit einer Arbeit über die Kosmologie des Panaitios-Schülers Krates von Mallos. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft nahm M. ein bereits in Berlin begonnenes Jurastudium wieder auf. Seit 1950 arbeitete er dann als Redaktor des Frühgriechischen Epos am Thesaurus Linguae Graecae in Hamburg, wo er 1954 zunächst zum apl. Professor ernannt und 1964 auf ein Ordinariat für klassische Philologie berufen wurde. Nach der Emeritierung lebte er bis zu seinem Tode in München.

    M.s ungewöhnlich weitgespannte wissenschaftliche Interessen reichten von metrischen und linguistischen Detailfragen bis zur literarischen Interpretation und geistesgeschichtlichen Analyse. Schwerpunkte seines beinahe 200 Titel umfassenden Œuvres bilden Homer und das antike Drama sowie die hellenistische Wissenschaftsgeschichte und Philosophie und das röm. Recht. Dazu kommen Arbeiten zur Wirkungsgeschichte und Aktualität antiker Gedanken und Formen. Bleibende Verdienste um die klassische Philologie hat M. sich vor allem durch das geduldige editorische Bemühen um kleine und kleinste Bruchstücke der antiken Literatur erworben. Sein besonderes Interesse galt dabei Zeit seines Lebens neben Krates, dem drei Werke gewidmet sind, den Fragmenten der griech. Tragödie und Komödie. Den Anfang bildete 1939 die Ergänzung der Nauckschen Tragikerfragmente um die neu hinzugekommenen aischyleischen Bruchstücke im „Supplementum Aeschyleum“ (1949, Nachtrag); 1959 folgte die mehr als zwei Jahrzehnte lang maßgebliche Ausgabe der Fragmente des Aischylos, die M. drei Jahre später durch das Arbeitsbuch „Der verlorene Aischylos“ (1963) ergänzte, in dem er seine editorischen Entscheidungen begründete und den schwierigen Versuch einer Rekonstruktion der nicht erhaltenen Stücke des Aischylos unternahm. Hinzu kam 1977 die verdienstvolle Erneuerung der „Urkunden dramatischer Aufführungen in Griechenland“. Außerdem lieferte er zahlreiche Literaturberichte in der von ihm zunächst zusammen mit Andreas Thierfelder, dann allein über drei Jahrzehnte betreuten Zeitschrift für internationale Forschungsberichte „Lustrum“. Neben Homer galt M.s Aufmerksamkeit auch hier vor allem dem Drama. Besondere Bedeutung haben seine großen, regelmäßig ergänzten Berichte zu Menander und Euripides, in denen er neben dem Stand der Forschung auch stets eigene Ergebnisse vorlegte.|

  • Auszeichnungen

    Der Liebe M.s zur Rechtswissenschaft verdankt die Hamburger Universität eine lange Reihe von Lehrveranstaltungen zum röm. Recht. Seine Untersuchungen „Ius civile in artem redactum“ (1954) sowie „Das röm. Zivilrecht zum Beginn des Jahres 46 v. Chr.“ (1974) fanden auch Anerkennung bei den Rechtshistorikern.

  • Werke

    Weitere W De Cratete Mallota sive Pergameno, Diss. Berlin 1932;
    Sphairopoiia, Unterss. z. Kosmol. d. Krates v. Pergamon, 1936;
    Parateresis, Unterss. z. Sprachtheorie d. Krates v. Pergamon, 1952;
    Kl. Schrr., hrsg. v. A. Mette u. B. Seidensticker, 1988 (W-Verz, P).

  • Literatur

    B. Seidensticker, in: Gnomon 59, 1987, S. 667-70;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1987.

  • Autor/in

    Bernd Seidensticker
  • Zitierweise

    Seidensticker, Bernd, "Mette, Hans Joachim" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 231-232 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118835823.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA