Lebensdaten
1842 – 1901
Geburtsort
Erlenbach bei Aschaffenburg
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Kunsthistoriker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118827359 | OGND | VIAF: 5727878
Namensvarianten
  • Bayersdorfer, Adolph
  • Bayer, Adolph
  • Bayersdorfer, Adolf
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Bayersdorfer, Adolph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118827359.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Philipp Christian Bayersdorfer, Revierförster;
    M Barbara Fecher;
    1880 Jenny Pauly; 3 K.

  • Biographie

    B. kam mit dem frühen Tod des Vaters infolge Wiederverheiratung der Mutter mit einem Steuerbeamten Reber im Jahre 1853 nach München, besuchte dort das Gymnasium, studierte Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität und wurde freier Schriftsteller, Mitarbeiter u. a. der „Süddeutschen Presse“, der „Allgemeinen Zeitung“ und der „Wiener Neuen freien Presse“. Er war befreundet mit H. von Lingg, H. Leuthold, Martin Greif, sowie Mitglied eines Kunstkreises um Victor Müller, H. Thoma, K. Haider, besonders A. Böcklin stand er nahe. 1874 erhielt B. ein Staatsstipendium zum Besuch Italiens, wo er sechs Jahre blieb, meist in Florenz (Verkehr mit Karl Hillebrand, A. von Hildebrand, H. von Marées). 1880 wurde er Konservator der Gemäldegalerie in Schleißheim und 1884 der Alten Pinakothek in München. Von diesem Zeitpunkt an war er literarisch kaum mehr tätig; er war mit Arbeiten für Galeriekataloge sehr beschäftigt. B. war Mitbegründer des deutschen kunsthistorischen Instituts in Florenz, Vorsitzender der Münchner Gesellschaft für wissenschaftliche Psychologie und ein berühmter Schachspieler. Er wurde Ehrendoktor der Universität Leipzig.

    B. wurde bekannt durch seine Schrift über die Holbein-Madonnen in Darmstadt und Dresden, in der er überzeugend die Echtheit des Gemäldes in Darmstadt nachwies. Als ausgezeichneter Gemäldekenner, besonders der italienischen Malerei (Gegner G. Morellis), allgemein angesehen, durch sein Eintreten für die Malerei Courbets und des Leiblkreises nicht weniger anerkannt als durch den Inhalt seiner mehr ästhetisch-philosophischen als historischen Schriften, in denen er Hildebrands spätere Ansichten teilweise vorausdeutet, als Antiwagnerianer beachtet, war er eine vielseitig begabte, hoch gebildete Persönlichkeit und ein Pionier der Wissenschaft auf dem Wege, den im Anschluß an Hildebrand nachher H. Wölfflin erfolgreich beschritt.

  • Werke

    B.s Leben u. Schrr., aus seinem Nachlaß hrsg. v. H. Mackowsky, A. Pauly u. W. Weigand, 1902 (P); Zur Kenntnis d. Schachproblems, 1907.

  • Literatur

    B.s Leben u. Schrr. (s. W); W. Weigand, in: BJ VI;
    Kosch, Lit.-Lex. I (L).

  • Porträts

    v. H. Thoma u. A. Böcklin, Abb. in: B.s Leben u. Schrr. (s. W).

  • Autor/in

    Hermann Uhde-Bernays
  • Zitierweise

    Uhde-Bernays, Hermann, "Bayersdorfer, Adolph" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 680 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118827359.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA