Lebensdaten
1872 – 1951
Geburtsort
Augsburg
Sterbeort
Erlangen
Beruf/Funktion
Internist ; Pädiater
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118815474 | OGND | VIAF: 59880690
Namensvarianten
  • Jamin, Friedrich
  • Jamin, Friedrich Wilhelm

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Zitierweise

Jamin, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118815474.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (1838–89, kath.), bayer. Oberst u. Kdr. d. 2. Feldartillerie-Rgts., S d. Stabsveterinärs Jakob in Triesdorf u. d. Babette Scheuerlein;
    M Angelika Girl ( 1884, ev.), Arzt-T aus A.;
    Tante-m Marie ( Oscar Diruf, 1824–1912, Dr. med., Geh. Hofrat, Brunnenarzt in Bad Kissingen, s. BLÄ); - ledig.

  • Biographie

    Nach Medizinstudium in Erlangen, Berlin, Freiburg, Heidelberg und Würzburg wurde J. Assistent in Würzburg, dann an der Medizinischen Klinik in Erlangen, wo er bei Adolf Strümpell, dann bei Franz Penzoldt besonders auf dem Gebiet der Neurologie arbeitete. 1904 erfolgte seine Habilitation für innere Medizin. Als Oberarzt wurde J. 1906 ao. Professor für klinische Propädeutik. Zur Weiterbildung in der Neurologie machte J. eine 6monatige Studienreise nach England (Victor Horsley, London, und Sir Charles Scott Sherrington, Liverpool). 1907 wurde J. o. Professor sowie Direktor der Medizinischen Poliklinik, des Pharmakologischen Institutes und der Kinderklinik in Erlangen; er war damit Inhaber dreier Lehrstühle. Es entstanden wertvolle Studien und Beiträge zur Röntgenuntersuchung, über den Stand und die Bewegung des Zwerchfells. Mit dem Pathologen Hermann Merkel gab er den Atlas „Die Koronararterien des menschlichen Herzens unter normalen und pathologischen Verhältnissen“ (1907) heraus. Zahlreiche Arbeiten folgten auf dem Gebiet der Neurologie, der Kapillarmikroskopie, über rheumatische Erkrankungen im Kindesalter, die|Säuglingssterblichkeit, Leib-Seele-Probleme, die Psychologie der Krankenbehandlung, das vegetative Nervensystem, Konstitutionspathologie sowie über Hormone und Vitamine. In der Studie „Über die hypophysäre Plethora“ (1935) stellte er einen ausgeprägten Erkrankungsfall des Morbus Cushing mit schweren körperlichen Veränderungen dar und lieferte damit einen wertvollen Beitrag für die weitere Erforschung dieser seltenen Krankheit. Unter J.s Leitung wurde 1934/35 der Umbau der Universitätskinderklinik in Erlangen vorgenommen. – J. war ein bescheidener, begeisterter und erfolgreicher akademischer Lehrer, Forscher und Arzt. Gegenüber den bisherigen Lehrmeinungen zeigte er eine scharfe Kritik, und seine Einstellung zum Arzttum geht aus seiner Schrift „Wissenschaft und Kunst in der deutschen Heilkunde“ (1939) hervor.

  • Werke

    Weitere W u. a. Über d. Histol. d. gelähmten Muskeln, Diss. Erlangen 1896;
    Unters. z. Lehre v. d. Atrophie gelähmter Muskeln, Habilschr. ebd. 1904;
    Degeneration u. Regeneration d. Muskels, in: Hdb. d. normalen u. pathol. Physiol. VIII, 1925;
    Lebensbahn u. Krankheit, Rektoratsrede, 1920.

  • Literatur

    I. Kleinschmidt, in: Kinderärztl. Praxis 20, 1952, S. 575 f.;
    L. R. Müller, in: Münchner Med. Wschr. 94, 1952, S. 1902 f. (P);
    Fischer;
    Rhdb.

  • Autor/in

    Heinz Röhrich
  • Zitierweise

    Röhrich, Heinz, "Jamin, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 327-328 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118815474.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA