Lebensdaten
1870 – 1939
Geburtsort
Hittnau (Kanton Zürich)
Sterbeort
Basel
Beruf/Funktion
Romanist ; Sprachforscher
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 118801333 | OGND | VIAF: 32036405
Namensvarianten
  • Tappolet, Ernst Emanuel
  • Tappolet, Ernst
  • Tappolet, Ernst Emanuel
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Tappolet, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118801333.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paul (1843–1914), Pfarrer u. a. in H., S d. Johann Rudolf (1808–75, Pfarrer in Ottenbach;
    M Elisabeth (Elise) (1843–93), T d. Gustav Peyer (1809–49 u. d. Veronika (Lisette) Fürstenberger (1806 /16–87), aus Aubonne;
    Ov August (1854–1924), 1887–1907 Pfarrer in Lindau, 1907–19 Waisenvater in Zürich, 1910 Kirchenrat (s. HBLS);
    Halb-B (?) Siegfried (1901–70, Opernsänger (s. HLS);
    Zürich 1897 Johanna Elisabeth (* 1866), T d. Caspar Othmar Schlup, Commis, u. d. Maria Elisabeth Blanz;
    3 K (1 früh †);
    Vt Willy (1890–1981), Dr. phil., ao. Prof. f. Musikwiss. an d. Univ. Genf, Mitgl. d. Vorstands d. Konservatoriums Genf u. d. Orchestre de la Suisse Romande (s. MGG²; HLS).

  • Biographie

    Schon als Gymnasiast in Basel von Gustav Soldan (1848–1902) und Otto Behaghel (1854–1936) zum Studium der neueren Sprachen angeregt, studierte T. German. und Roman. Philologie in Basel (1889), in Marburg (1890) und seit 1891 in Zürich. Hier führte ihn Heinrich Morf (1854–1921) in die empirische Untersuchung der lebenden roman. Mundarten „im Gelände“ ein. 1892/93 hielt sich T. an der Ecole des Hautes Etudes in Paris auf, an der er u. a. Gaston Paris und Jules Gilliéron hörte. Nach einem Aufenthalt in Florenz und einer Lehrtätigkeit in Winterthur kehrte T. 1894 an die Univ. Zürich zurück und wurde hier ein Jahr später bei Morf mit einer für den Bereich der Onomasiologie wegweisenden Arbeit promoviert (Die roman. Verwandtschaftsnamen, 1895). Anschließend lehrte er als Mittelschullehrer in der Kantonsschule Zürich und verfaßte die Arbeit „Ueber den Stand der Mundarten in der dt. und franz. Schweiz“ (1901), mit der er sich 1902 in Zürich habilitierte. Seit 1904 war er ao., seit 1905 o. Professor für Roman. Philologie in Basel (Rektor 1925).

    1899 war T. neben Louis Gauchat (1866–1942) und Jules Jeanjaquet (1867–1950) einer der Gründungsväter des „Glossaire des Patois de la Suisse romande“. Aus T.s Beschäftigung mit den in diesem Zusammenhang zusammengetragenen empirischen Materialen – T. führte eigene Erhebungen in den Kantonen Waadt und Bern durch – gingen zahlreiche Publikationen hervor, wovon das Werk „Die alemann. Lehnwörter in den Mundarten der franz. Schweiz, Kulturhistorisch-linguistische Untersuchung“ (2 Bde., 1913/16) wegen seiner prinzipiellen Erörterungen der Umstände (kulturelle, sachliche und affektive) und des Wesens der Wortentlehnung (Unterscheidung zwischen „Bedürfnis-“ und „Luxuslehnwort“) besondere Erwähnung verdient. Auch im Ausland geschätzt war T. nicht zuletzt wegen seiner bedeutsamen Artikel für das „Glossaire“ und seiner Beschäftigung mit Grundsatzfragen zur Natur der Sprache (Die Sprache d. Kindes, 1907; Wortreichtum u. Wortarmut, 1925). Als überzeugter Pädagoge bildete er eine Reihe erfolgreicher Schüler aus, u. a. Hermann Rotzler, Samuel Merian und Peter Hans Böhringer.

  • Auszeichnungen

    A Mitgl. d. schweizer. Abstinenzbewegung.

  • Werke

    Weitere W Phonetik u. Semantik in d. etymol. Forsch., in: Archiv f. d. Studium d. neueren Sprachen u. Lit. 115, 1905, S. 101–23;
    Von d. Ursachen d. Wortreichtums in d. roman. Sprachen, in: GRM 14, 1926, S. 295–304;
    Der Philol. im Gelände, in: Basler Nachrr. v. 8. 7. u. 15. 7. 1928;
    Hiatusfurcht u. Wohllauttheorie im Franz., in: Die neueren Sprachen 40, 1932, S. 385–98.

  • Literatur

    FS E. T., 1935 (P);
    Zur Erinnerung an Herrn Prof. E. T., 1870–1939, Ansprachen, 1939 (P);
    K. Jaberg, in: Der Bund v. 6. 11. 1939, S. 1;
    J. Jud, in: Romania 65, 1939, S. 558–60;
    ders., in: Vox Romanica 5, 1940, S. 332–34;
    H. H. Christmann, in: ders. (Hg.), Sprachwiss. d. 19. Jh., 1977, S. 312–14;
    R. Schwarzenbach, Über d. Stand d. Mundarten in d. dt. Schweiz, 100 J. nach E. T., in: E. Glaser u. a. (Hg.), Alemannisch im Sprachvergleich, 2004, S. 401–08;
    HLS.

  • Porträts

    Fotos v. A. Teichmann, 1925 (?), u. v. Fotoatelier C. Ruf u. Pfützner, 1910 (Univ.archiv Basel).

  • Autor/in

    Anne-Marguerite Fryba
  • Zitierweise

    Frybar, Anne-Marguerite, "Tappolet, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 789 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118801333.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA