Dates of Life
1886 – 1949
Place of birth
Brünn (Mähren)
Place of death
Los Angeles
Occupation
Schriftsteller
Religious Denomination
keine Angabe
Authority Data
GND: 118776118 | OGND | VIAF: 4950294
Alternate Names
  • Jellinek, Oskar

Objekt/Werk(nachweise)

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Jellinek, Oskar, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118776118.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    Aus vermögender Kaufm.fam.; Vater Edmund (1853–1931), Schafwollfabrik(ant) in Brünn (Mähren), seit 1878 Mitinhaber d. Firma Jellinek & Seidl, Sohn d. Abraham u. d. Leny nomen nescio, nomen nominandum (Name unbekannt); Mutter Leontine Bachrich (gestorben nach November 1931); Bruder, Brüder Fritz (1892–1966), Industrieller u. Schriftsteller(in), leitete seit 1928 d. väterlich(erseits) Fabrik u. beschäftigte 1932 500 Arbeiter, nach d. Emigration Mitglied d. Poets, Essayists, Novelists (internationale Schriftstellervereinigung)-Zentrums dt.sprachiger Autoren im Ausland (s. Kosch, Lit.-Lex.³); verheiratet Wien 1917 Hedwig (geboren 1884), Tochter d. Leopold Müller u. d. Charlotte Schüller.

  • Biographical Presentation

    J. studierte seit 1904 Jurisprudenz an der Univ. Wien und trat als Richter in den Staatsdienst ein. Als Theaterenthusiast schrieb er 1907 sein erstes Buch: „Burgtheater eines Zwanzigjährigen“. Während des 1. Weltkriegs war er Artillerieoffizier in der österr.-ungar. Armee. Bald danach schied er aus dem Justizdienst und widmete sich ausschließlich seinem schriftstellerischen Beruf. Um der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entgehen, mußte er 1938 vorübergehend wieder nach Brünn übersiedeln; im April 1939 führte ihn der Leidensweg des Emigranten nach Paris, ein Jahr später nach New York; 1943 zog er mit seiner Frau nach Los Angeles.

    J.s künstlerische Domäne ist die Novelle, die „episch-dramatische Kreuzung“ der erzählenden Dichtung, wie er sie selbst nennt. Bekannt wurde er 1924, als er mit „Der Bauernrichter“ den 1. Preis eines Preisausschreibens des Verlages Velhagen und Klasing für die beste deutsche Novelle erhielt (1925 in Buchform). Dies war der Auftakt für eine weitere Reihe von Novellen, die einfache Menschen aus dem heimatlichen mähr. Raum in konfliktgeladene Situationen stellen, die unerbittlich zur Katastrophe führen. Zumeist geht es um die Rache der Schlechtweggekommenen an den biologisch Stärkeren in elementarer, oft gewitterschwüler Leidenschaftlichkeit (eine Frau zwischen zwei Männern). Ein Muster- und Meisterbeispiel dieser Art ist die Erzählung „Valnocha, der Koch“ (in der Novellensammlung „Das ganze Dorf war in Aufruhr“, 1930). Kleine Erzählungen und Legenden und Lyrisches liegen am Rande seiner novellistischen Begabung. Das Exil entzog ihm den Nährboden seiner Kunst: „Die Hoffnung, jenes Österreich wiederzufinden, das einst mein natürlicher Lebensboden gewesen ist, muß ich verloren geben“, schrieb er zwei Jahre vor seinem Tode.

  • Works

    Weitere W Novellen: Die Mutter d. Neun, 1926;
    Der Sohn, 1928;
    Die Seherin v. Daroschitz, 1933;
    Der Freigesprochene, 1950;
    Ges. Novellen, 1950, ²1962 (mit Einl. v. F. K. Ginzkey);
    - Gedichte u. kl. Erzz., 1952 (mit Nachw. v. R. Thieberger). |

  • Archival Ressources

    Nachlaß: Marbach, Dt. Lit.archiv.

  • Literature

    R. Thieberger, Aus O. J.s Lebensdokumenten, in: Dt. Rdsch. 81, 1955;
    M. Stornigg, O. J., Leben u. Werk, Diss. Wien 1956 (ungedr.);
    K. Krejči, O. J., Leben u. Werk, Habil.schr. Univ. Brünn 1967;
    H. Jarka, Die Gerichtsthematik b. O. J., in: Seminar 7, 1971;
    A. Nowotny, Die Novellen O. J.s, Unterss. z. Struktur, Diss. Wien 1972 (ungedr.);
    Kunisch;
    Kosch, Lit.-Lex.;
    Giebisch-Gugitz;
    Eppelsheimer I-V, VIII, XI.

  • Author

    Adalbert Schmidt
  • Citation

    Schmidt, Adalbert, "Jellinek, Oskar" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 396 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118776118.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA