Lebensdaten
1859 – 1925
Geburtsort
Töß bei Winterthur
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Schriftsteller
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 118773593 | OGND | VIAF: 10641947
Namensvarianten
  • Heer, Jakob Christoph
  • Heer, Jakob
  • Heer, Jakob Christoph
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Heer, Jakob, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118773593.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus alten Kleinbauernfamilien in T.;
    V Christoph (1833–1913), Monteur, Gemeindeammann;
    M Elisabeth (1836–1911), T d. Bauern Lehmann;
    |Emma (1859–1936), T d. Adolf Goßweiler, Ing. u. Maler aus Dübendorf b. Zürich, u. d. Elisabeth Graf;
    4 T, u. a. Margrit (* 1887, Gsell), Bildhauerin in Rüschlikon, Tilde (* 1896, Einhauser), Schriftstellerin;
    N Gottlieb Heinr. (* 1903), Dr. phil., Schriftsteller in Z.

  • Biographie

    Nach Besuch des Gymnasiums in Winterthur (1872–74) bezog H. 1875 das Lehrerseminar Küßnacht (Lehrerprüfung 1879). 1879 wurde er Vikar in Glattfelden/Rhein, 1882 Lehrer in Oberdürnten am Bachtel. – Schon als Kind empfindsam und verträumt und deshalb vom Vater für lebensuntüchtig gehalten, schreibt H. während seiner Lehrerzeit Gedichte und Prosa. Sein Reisebericht „Ferien an der Adria“ (zuerst in der Thurgauer Zeitung, 1888 als Buch) macht ihn bekannt, er wird 1887 nach Zürich versetzt, verläßt 1890 den Schuldienst und wird aufgrund seiner Berichte über seine Ballonfahrten mit dem schweizerischen Luftschiffahrtspionier E. Spelterini Berichterstatter und 1892 – als Nachfolger C. Spittelers – Feuilletonredaktor der „Neuen Zürcher Zeitung“. Er schreibt den Walliser Hochgebirgsroman „An heiligen Wassern“ (1898, Gesamtauflage 1966 443 000, verfilmt 1932, 1960) der, nach dem Vorabdruck in der „Neuen Zürcher Zeitung“ heftig kritisiert, dann aber von A. Kröner für den Cotta-Verlag erworben, zu einem großen Erfolg wird. Auf Wunsch Kröners siedelt H. 1899 nach Stuttgart über und wird Mitarbeiter der „Gartenlaube“, in der er Erzählungen und Romane veröffentlicht, vor allem den Roman aus dem Engadin „Der König der Bernina“ (1900, Gesamtauflage 1966 474 000, verfilmt 1929, 1957), der „An heiligen Wassern“ an Erfolg noch übertrifft. Mit Kröner wegen dessen Eingriffen in den autobiographischen Roman „Joggeli“ (zuerst in der Gartenlaube, als Buch 1902) überworfen, kehrt H. 1902 in die Schweiz zurück und läßt sich 1904 in Ermatingen am Untersee, 1908 in Rüschlikon bei Zürich als freier Schriftstoller nieder. Er lebt vom reichen Ertrag seiner Bücher, muß aber wegen Inflationsverlusten – seine Werke erscheinen in Deutschland – 1922 zu einer Tochter nach Oberrode bei Hersfeld übersiedeln; 1923 kehrt er in die Schweiz, nach Stein am Rhein zurück.

    Im Mittelpunkt der unterhaltenden, reich bewegten Handlungen in H.s schweizerischen Hochgebirgsromanen stehen Probleme der alle Hindernisse überwindenden Liebe und der in die unberührte Bergwelt einbrechenden Technik. Natur und Althergebrachtes versucht H. mit Technik und Zeitgeist zu versöhnen; mit seinen Bildern aus dem Gebirgsleben hat er zum Anstieg des Alpentourismus beigetragen.

  • Werke

    Weitere W u. a. Romane: Felix Notvest, 1901;
    Der Wetterwart, 1905;
    Laubgewind, 1908;
    Der lange Balthasar, 1915;
    Heinrichs Romfahrt, 1915;
    Tobias Heider, 1923 (autobiogr.);
    - Novellen: Der Spruch d. Fee, 1900;
    Da träumen sie v. Lieb u. Glück, 1911;
    Das größere Licht, 1922;
    - Gedichte, 1913;
    - Romane u. Novellen, 10 Bde., 1927;
    Erinnerungen, 1927. |

  • Nachlass

    Nachlaß b. Margrit Gsell-Heer, Rüschlikon/Schweiz; J.-C.-H.-Archiv, Winterthur (Stadtbibl.).

  • Literatur

    G. H. Heer (N), J. C. H., 1927 (P);
    M. M. Kulda, J. C. H., Versuch e. Monogr., Diss. Wien 1956 (ungedr., W, L);
    Kosch, Lit.-Lex.;
    HBLS (P).

  • Porträts

    Ölgem. v. C. Ritter (im Bes. v. M. Gsell-Heer, Rüschlikon), v. A. Schindler (im Bes. v. M. Kuhn-Heer, Zumikon/Schweiz).

  • Autor/in

    Margrit Gsell-Heer
  • Zitierweise

    Gsell-Heer, Margit, "Heer, Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 193-194 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118773593.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA