Lebensdaten
1939 – 1986
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Physiker ; Physikdidaktiker ; Astrophysiker
Konfession
-
Normdaten
GND: 118764837 | OGND | VIAF: 54227051
Namensvarianten
  • Sexl, Roman Ulrich
  • Sexl, Roman
  • Sexl, Roman Ulrich
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Zitierweise

Sexl, Roman, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118764837.html [07.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N.;
    M N. N.;
    Wien (?) 1965 (?) Hannelore Eggstain (* 1939), aus W., Dr. rer. nat., Physikerin, Forschungsaufenthalte b. CERN in Genf u. b. d. NASA in Washington D. C., seit 1992 Konsulentin d. Österr. Ak. d. Wiss., Mitgl. d. Komm. f. Gesch. d. Naturwiss., Math. u. Med., 2002 Medaille „Bene merito“;
    Ov Theodor (1899–1967), Prof. d. Physik an d. Univ. Wien (s. Pogg. VI–VIII; Teichl).

  • Biographie

    S. studierte nach der Matura 1957 Physik und Mathematik an der Univ. Wien und wurde dort 1961 bei Walter Thirring (* 1927) promoviert. Die folgenden Jahre verbrachte er großenteils in den USA, 1962/63 als Visitor am Institute for Advanced Study in Princeton, 1963/64 als Assistant Professor an der Univ. of Washington in Seattle, 1964/65 an der Univ. of Maryland und seit 1966 als Associate Professor an der Univ. of Georgia. 1967 in Wien habilitiert wurde S. hier 1969 zum Extraordinarius für theoretische Physik und 1971 zum Ordinarius für Allgemeine Relativitätstheorie und Kosmologie berufen. Gleichzeitig leitete er 1971–75 das Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

    Nach einigen frühen wissenschaftlichen Artikeln über Themen aus der Festkörperphysik (1960) und der klassischen Systeme interner Symmetriegruppen (1965) wandte sich S. den Feldtheorien der Gravitation zu (1967 Übersichtsartikel in „Fortschritte der Physik“). Zur gleichen Zeit erschien die viel beachtete Pionierarbeit mit Helmuth Urbantke über die Erzeugung von Teilchen im Gravitationsfeld, die ein neues Gebiet in der Kosmologie eröffnete (Cosmis particle creation processes, in: Acta Physica Austriaca 23, 1967, S. 339–55). Später verfaßte S. eine Reihe sehr erfolgreicher, z. T. in mehrere Sprachen übersetzte populärwissenschaftliche Bücher über Gravitationstheorie, Quantentheorie und Kosmologie, darunter mit seiner Frau den Bestseller „Weiße Zwerge – Schwarze Löcher“ (1975).

    Das Interesse an der pädagogischen Verbreitung neuester physikalischer Forschungen bestimmte die letzten 15 Lebensjahre S.s als Autor und Herausgeber von Fach-, Lehr- und Schulbüchern, aber auch von Werken großer Physiker; damit wurde er zu einem wichtigen Vermittler der modernen Physik. Darüber hinaus diente S. als einflußreicher Berater von wissenschaftlichen Zeitschriften, nationalen Ministerien und internationalen Gremien.

  • Auszeichnungen

    Mitgl. zahlr. wiss. Ges. u. Ak., u. a. d. Ac. Internat. de Philos. des Science, d. Internat. Komitee f. Allg. Relativitätstheorie u. Gravitation (1974) u. d. Komm. f. Physikerziehung d. Internat. Union f. reine u. angewandte Physik (IUPAP) (1978, Präs. 1981);
    – Felix Kuschenitz-Preis d. Österr. Ak. d. Wiss. (1971); Robert Wichard Pohl-Preis d. Dt. Physikal. Ges. (1980);
    – R. U. S.-Preis d. Österr. Physikal. Ges. (seit 1990).

  • Werke

    mehr als 100 Art. in wiss. u. päd. Zss., zahlr. Bücher, u. a. Gravitation u. Kosmologie, 1975;
    Relativität, Gruppen, Teilchen, 1975 (mit H. Urbantke);
    Was d. Welt im Innersten zusammenhält, 1982.

  • Literatur

    W. Kuhn, in: Physikal. Bll. 42, 1986, S. 360 (P);
    P. C. Aichelberg, H. Kühnelt u. A. P. French, in: Physics Today 1987, H. 7, S. 88 (P);
    Hist. Lex. Wien;
    I. Ackerl u. F. Weissensteiner, Österr. Personenlex. d. ersten u. zweiten Rep., 1992;
    Personenlex. Österr.;
    D. Angetter u. M. Martischnig, Biogrr. österr. Physiker/innen, 2005.

  • Autor/in

    Helmut Rechenberg
  • Zitierweise

    Rechenberg, Helmut, "Sexl, Roman" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 287-288 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118764837.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA