Lebensdaten
1897 – 1977
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Amersham (Grafschaft Buckinghamshire)
Beruf/Funktion
Sänger ; Baßbariton
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118758845 | OGND | VIAF: 64193095
Namensvarianten
  • Schöffler, Paul
  • Schöffler, Paul

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Zitierweise

Schöffler, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118758845.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paul (1866–1945), Lokomotivführer;
    M Marie Wittig ( 1934);
    Dresden 1926 Mary Lubbock (1903–93);
    S Peter (* 1931).

  • Biographie

    Nach pädagogischer Ausbildung in Dresden und Militärdienst während des 1. Weltkriegs trat S. in Hosterwitz bei Dresden eine Lehrerstelle an, ließ aber nebenbei seine Stimme bei Rudolf Schmalnauer (1883–1939), einem Sänger der Dresdner Oper, ausbilden. Durch Vermittlung des Chordirektors der Semper-Oper, Joseph Pembaur, wurde S. an dieses Haus engagiert. Am 31.8.1924 debütierte er dort in der Partie des Hermann Ortel in Wagners „Meistersingern von Nürnberg“. Nach zahlreichen weiteren Nebenrollen, u. a. in den Uraufführungen von Busonis „Doktor Faust“ (1925), Weills „Protagonist“, Hindemiths „Cardillac“ (beide 1926), gelang S. in der Hauptpartie des Gf. Almaviva in Mozarts „Hochzeit des Figaro“ 1926 der Durchbruch. In Dresden sang er v. a. lyrische Rollen sowie hochliegende Verdi- und Verismo-Partien. In Wien, wohin er 1939 wechselte, entwickelte er sich während seiner dort 35 Jahre dauernden Laufbahn zunehmend zum Helden- und Baßbariton, mit den Schwerpunkten auf Wagner und Richard Strauss. An der Wiener Staatsoper war S. in über 50 Partien und fast 1400 Vorstellungen zu hören; insgesamt zählt sein Rollenverzeichnis 118 Figuren. Darüber hinaus gastierte S. an allen bedeutenden europ. Bühnen, besonders häufig bei den Salzburger Festspielen 1938/39, 1941, 1947-58, 1963-65, aber auch in Nord- und Südamerika, so v. a. an der New Metropolitan Opera 1950–64, wo er sich als Hans Sachs verabschiedete. S., der noch mit weit über 70 Jahren auf der Bühne und im Konzertsaal auftrat, lebte zuletzt in Sizilien und in England.

    Eine Kategorisierung von S. nach Stimmlage und -fach ist kaum möglich, da sein Repertoire Aufgaben für hohen lyrischen Bariton, solche des dramatischen Baßbaritons und sogar jene des tiefen Basses umfaßte. S. besaß einen warm und charakteristisch timbrierten dunklen Bariton von großem Umfang und verfügte über eine solide erarbeitete gesangstechnische Basis, die ihm seine stimmliche Langlebigkeit und seine dauerhafte Karriere sicherte. Seine Stärken als Darsteller lagen weniger in außergewöhnlicher dramatischer Expressivität als in Nuancenreichtum und Differenziertheit des Ausdrucks, zumal in seiner Glanzrolle, dem Hans Sachs in Wagners „Meistersingern“. Die diskographische Hinterlassenschaft S.s vermag seinem künstlerischen Rang und seiner sängerischen Vielseitigkeit nur annähernd gerecht zu werden.

  • Auszeichnungen

    sächs. (1936) u. österr. Kammersänger (1946);
    Ehrenmitgl. d. Wiener Staatsoper (1970).

  • Literatur

    R. Celletti, Le Grandi Voci, 1964;
    H. Christian, P. S., 1967 (P);
    Wiener Ztg. v. 22.11.1977;
    Die Presse v. 22.11.1977;
    J. Kesting, Die gr. Sänger, 1986 (P);
    J. M. Fischer, Gr. Stimmen, 1993;
    R. Völkel, Erinnerung an P. S., in: Der Elbhang-Kurier 1, 2001 (P);
    K. J. Kutsch u. L. Riemens, Gr. Sängerlex., ⁴2003;
    New Grove;
    Opera Grove;
    Hist. Lex. Wien.

  • Autor/in

    Kurt Malisch
  • Zitierweise

    Malisch, Kurt, "Schöffler, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 362-363 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118758845.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA