Lebensdaten
1849 – 1938
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Bankier
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118755080 | OGND | VIAF: 47557625
Namensvarianten
  • Schinckel, Maximilian Heinrich (bis 1917)
  • Schinckel, Max von
  • Schinckel, Maximilian Heinrich (bis 1917)
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Zitierweise

Schinckel, Max von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118755080.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Hamburger Kaufmannsfam., d. sich bis Johann S., erw. um 1660 in Mackenrode (Harz), zurückverfolgen läßl;
    V Gottfried S. (1797-1871), Kaufm. in St. Petersburg, Teilh. d. Handelshauses „Blessig & Co.ebd., seit 1849 wieder in H., Mitgl. d. Aufsichtsrats d. Norddt. Bank, S d. Andreas (1763–1840), Bäckermeister, Oberalter u. Bürgerkpt. in H., u. d. Marie Ilsabe Milde (1776–1809);
    M Emilie (1816–97), T d. Philip Jacob Blessig (* 1762. 1] N. N. van Zanten), aus Straßburg, Kaufm. in St. Petersburg, u. d. Emilie Charlotte Forsch, aus Reval;
    Gr-Om Feodor Iwanowitsch Forsch ( N. N. Blessig, Tante-m), Teilh. d. Fa. Blessig & Co., Franz Forsch, Kaufm. in St. Petersburg;
    Hamburg 1882 Olga (1862–1936), T d. Gustav Berckemeyer (1816–89), Großkaufm. in H., u. d. Helene O'Swald (1830–95);
    Gvm d. Ehefrau William O'Swald (1798–1859), Kaufm. (s. NDB 19 Fam.art.);
    2 S Ernst (1889–1945), auf Timkenberg, Schwechow u. Setzin (Meckl.), dann auf Cartzitz (Insel Rügen) u. Manschenhagen (Vorpommern), Joachim (Jochen) (1895–1976, 1) Helen, 1899–1935, T d. Henry van de Velde, 1863–1957, Architekt, seit 1902 in Weimar, 1907 Mitbegr. d. Dt. Werkbunds, 2] Gabriele, 1897–1964, T d. Emil Prinz v. Schoenaich-Carolath, 1852–1908, auf Haseldorf, Dichter, s. BJ 13, S. 151-55 u. Tl.; Schles. Lb. II; Nassau. Biogr.; Killy), auf Schwechow (Meckl.), Kaufm. u. Bankier in H., 3 T u. a. Helena (Lena) (1883–1953, Edmund v. Oesterreich, 1870–1946, Bankier in H.), Elisabeth (* 1895, Günther Frhr. v. Hammerstein-Loxten, 1885–1963, auf Steinhorst).

  • Biographie

    Nach dem Schulabschluß an der Realschule des Johanneums absolvierte S. 1864-67 eine kaufmännische Lehre im Hamburger Handelshaus „Burmester & Stavenhagen“, wo er anschließend noch ein Jahr als „Commis“ verblieb. Nach dem Einjährig-Freiwilligen 1868/69 arbeitete er im Handelshaus des aus Frankfurt/M. stammenden Geschäftsmanns Moritz Ponfick in St. Petersburg und nahm 1870/71 am Dt.-Franz. Krieg teil. 1871 zunächst nach St. Petersburg zurückgekehrt, wurde er 1872 dritter Direktor der „Norddt. Bank“ in Hamburg. Diese damals neben der Vereinsbank bedeutendste Hamburger Aktienbank engagierte sich hauptsächlich in der Finanzierung des Überseegeschäfts und besaß weitverzweigte Interessen in Südamerika. 1878 avancierte S. als Nachfolger von Siegmund Hinrichsen zum zweiten Direktor, 1891 zum Senior-Direktor der Bank. Nicht zuletzt seine Heirat verschaffte S. Zutritt zur Wirtschaftselite der Hansestadt. Es gelang ihm, die bedeutendsten Hamburger Reederfamilien Laeisz und Woermann, die bislang mit der Vereinsbank bzw. mit der Commerz- und Disconto-Bank zusammengearbeitet hatten, enger an die Norddt. Bank zu binden.|Über die Bekanntschaft mit Emil Russell (1835–1907) gewann S. die „Disconto-Gesellschaft“ in Berlin für eine Beteiligung mit der Norddt. Bank an südamerik. Geschäften, wie z. B. der Gründung der Brasilian. Bank für Deutschland, der Großen Venezuela-Eisenbahngesellschaft und der Errichtung einer „Konversionskasse zur Stabilisierung der argentin. Währung“. S. beriet als Experte für Auslandsgeschäfte Adolph v. Hansemann (1827–1903), Chef der Disconto-Gesellschaft, die die Norddt. Bank 1895 übernahm und in eine Kommandit-Ges. auf Aktien umwandelte, wobei die Norddt. Bank weiter unter ihrem bisherigen Namen firmierte. S. wurde Geschäftsinhaber (persönl. haftender Gesellschafter) beider Institute, war jedoch weiter von Hamburg aus tätig. Bis zum 1. Weltkrieg betreute er neben den traditionellen südamerik. Interessen und dem starken Engagement im Reedereiwesen v. a. das Geschäft in Hamburg. 1919 schied er aus dem aktiven Bankgeschäft aus, blieb aber in den Aufsichtsräten der Disconto-Gesellschaft und der Norddt. Bank, deren Vorsitzender er bis zur Fusion mit der „Dt. Bank“ 1929 war. Danach war er bis 1933 Ehrenpräsident des Aufsichtsrats des vereinigten Instituts. S. galt als Inbegriff eines Bankiers hanseat. Prägung, bei ihm verbunden mit einer großen Begeisterung für Ks. Wilhelm II. Die Weimarer Republik und den gesellschaftlichen und kulturellen Wandel der 20er Jahre lehnte er zutiefst ab. Unter den Geschäftsinhabern der Disconto-Gesellschaft einer der konservativsten, engagierte er sich politisch im „Stahlhelm“.|

  • Auszeichnungen

    Aufsichtsratsvors. u. a. d. Bank f. Chile u. Dtld., d. Brasilian. Bank f. Dtld., d. Dynamit AG, d. Hapag, d. Hamburg-Südamerik. Dampfschiff.-Ges., d. Norddt. Affinerie;
    Präs. d. Hamburger Rennklubs (1893–1923) u. d. Hamburger Handelskammer (1907–10);
    Mitgl. d. Synode d. ev. Landeskirche;
    D. theol. h. c. (Rostock 1917);
    E. K. II (1870/71 u. 1914);
    Roter Adlerorden II. Kl.;
    Rote Kreuz-Medaille I. Kl.

  • Werke

    Reichsbank u. Giroverkehr, 1898;
    Verhh. über d. Novelle z. Börsengesetz, Vortrag b. 2. Bankiertag, 1904;
    Nat. Pflichten d. Banken u. Kapitalisten im Kriegsfall, in: Bankarchiv. 1905/06, S. 41-44;
    Unsere übersee. Bankunternehmungen, ebd., 1905/06, S. 265-69;
    Betrachtungen über d. Reichsfinanzreform, ebd., 1908/09, S. 262-64;
    Unsere Geldwirtsch. vorher, jetzt u. nachher, 1915;
    Staatsmonopole während u. nach Beendigung d. Krieges, 1915; Lebenserinnerungen, 1929 (Autobiogr., P);.|

  • Quellen

    Qu (Korr. mit d. Berliner Geschäftsinhabern d. Disconto-Ges. 1895-1919): Hist. Inst. d. Dt. Bank, Frankfurt/M.

  • Literatur

    Norddt. Bank in Hamburg 1856-1906, 1906 (P);
    E. W. Schmidt, Die Männer d. Dt. Bank u. DiscontoGes., 1957 (P);
    E. Rohrmann, M. v. S., 1971;
    Wenzel;
    Rhdb. (P); – zur Fam.: GHdA 86, Adelige Häuser B 16, 1985, S. 373-78 (P).

  • Autor/in

    Martin L. Müller
  • Zitierweise

    Müller, Martin L., "Schinckel, Max von" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 784-785 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118755080.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA