Lebensdaten
um 1600 – 1671
Geburtsort
Eckernförde
Sterbeort
Eckernförde
Beruf/Funktion
Holzschnitzer
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 118746634 | OGND | VIAF: 294051211
Namensvarianten
  • Gudewerdt, Hans
  • Gudewerdt, Hans II
  • Gudewerdt, Hans
  • mehr

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Gudewerdt, Hans II, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118746634.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hans I (s. 1);
    S Hans III (um 1640-n. 1709), 1671 Meister.

  • Biographie

    G. lernte bei seinem Vater, seine weitere Ausbildung erhielt er wahrscheinlich in Magdeburg. 1634 erlangte er die Meisterwürde. Er gilt als der bedeutendste Meister der Schnitzkunst des Barock in Schleswig-Holstein, der auch auf einigen dänischen Inseln arbeitete (Langeland, Lolland, Falster). Die Werke G.s zeichnen sich aus durch reiche Verwendung einer höchst entwickelten Knorpelwerk-Ornamentik, die mit ihren ausgreifenden Zügen die architektonischen Teile der Altäre und Epitaphien fast vollkommen verdrängt. Auch die voluminösen, nur mäßig bewegten Figuren seiner Werke treten zurück hinter der außerordentlich geistvollen Ornamentik. Fast durchweg sind seine Holzschnitzwerke aus unbemaltem Eichenholz gearbeitet, gelegentlich mit sparsamer Teilvergoldung ausgestattet. Wirkungen dieser Künstlerpersönlichkeit lassen sich an vielen Orten Schleswig-Holsteins, Dänemarks und Norwegens erkennen, wenn auch die Genialität G.s als Ornamentschöpfer unnachahmlich blieb. Die Originalität dieses Künstlers zeigt sich auch darin, daß er seine Ornamente ohne Rückgriffe auf ornamentale Vorlagestiche geschaffen zu haben scheint; Beziehungen zu gleichzeitigen Ornamentstichen (L. Kilian, R. Kasemann, N. Rosman) lassen sich kaum schlüssig nachweisen.

  • Werke

    Pogwisch-Grabstätte, 1632 (Eckernförde, Kirche);
    Hauptaltar, 1640 (ebd.);
    Altar, 1641 (Kappeln, zum Epitaph umgearbeitet, Rekonstruktion, s. Teuchert);
    Vertäfelung, 1642 (Herrenhaus Wensin Kr. Segeberg, umgearbeitet, s. Redlefsen);
    Epitaph Hacke, 1648 (Flensburg, Marienkirche);
    Altar, 1653 (Schönkirchen Kr. Kiel);
    Taufbecken u. Deckel, 1653 (Gelting Kr. Flensburg);
    Epitaph Riepenau, n. 1653 (Eckernförde, Kirche);
    Altar, 1656 (Dänischenhagen Kr. Eckernförde, jetzt in Preetz Kr. Plön, Klosterkirche);
    Buchwald-Grabstätte, um 1660 (Eckernförde, Kirche);
    Epitaph Börnsen, 1661 (ebd.);
    Kanzel, 1663 (Sörup Kr. Flensburg). - Urkundl. bezeugt, nicht erhalten: Brautwagen f. d. hzgl. Hof in Gottorf, Schleswig, 1649/50;
    Möbel, Portale u. Rahmen f. dens. Hof, zw. 1662/68. - Zu Hans III: (urkundl. bezeugt, nicht erhalten) 6 Triumphwagen f. d. hzgl. Hof in Gottorf, Schleswig, 1672;
    Orgelprospekt d. Kirche Eckernförde, 1681/82.

  • Literatur

    G. Brandt, H. G., ein Btr. z. Kunstgesch. Schleswig-Holsteins, 1898;
    W. Jessen, H. G. u. d. Eckernförder Bildschnitzschule mit ihren Meistern, 1931 (auch f. Gesamtfam.);
    W. Teuchert, die Rekonstruktion v. G.s Altar in Kappeln, in: Nordelbingen 24, 1956;
    E. Redlefsen, Zum Hackeschen Epitaph in d. Marienkirche zu Flensburg u. a. Arbb. H. G.s d. J., ebd. 28/29, 1960;
    ThB (auch f. Fam.)

  • Autor/in

    Wolfgang J. Müller
  • Zitierweise

    Müller, Wolfgang J., "Gudewerdt, Hans II" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 253 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118746634.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA