Lebensdaten
1909 – 1970
Geburtsort
Lauban (Schlesien)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Jurist ; Rechtshistoriker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118727451 | OGND | VIAF: 59688
Namensvarianten
  • Lentze, Hans
  • Lentze, Hans Hermann

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Lentze, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118727451.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolf ( 1934), Dr. med., Sanitätsrat in L., S d. Friedrich, Justizrat u. Notar in Soest, u. d. Klara Schurhardt;
    M Olga Kammerer ( 1909);
    Ov August (1860–1945), Oberbgm. (1894 in Mühlhausen, 1899 in Barmen, 1906 in Magdeburg), preuß. Finanzmin. 1910–17, Präs. d. Dt. Rentenbank 1923-36 (s. Wi. 1935);
    B Friedrich August (* 1900), Prof. d. Hygiene in Köln (s. Kürschner, Gel.-Kal. 1983).

  • Biographie

    L. widmete sich in Göttingen, Bonn und Breslau einem breitangelegten Studium der|Rechte wie der Geschichte und wurde bei Eugen Rosenstock-Huessy mit einer zunftgeschichtlichen Dissertation zum Dr. iur. promoviert. Nach Gerichtspraxis wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Monumenta Germaniae Historica in Berlin und Bonn und war seit 1933 Stipendiat der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft in Wien. Hier wurde er besonders von Heinrich Mitteis, Emil Goldmann und Otto Brunner beeinflußt. Der schon 1934 zum Katholizismus übergetretene L. verlor nach dem „Anschluß“ Österreichs (1938) seine Stellung, begann daraufhin in Innsbruck das Theologiestudium, trat 1939 in das Praemonstratenser-Chorherrenstift Wilten zu Innsbruck ein und empfing 1943 die Priesterweihe. Nach kurzem Militärdienst seit 1945 als Seelsorger in verschiedenen Stiftspfarreien wie als Stiftsarchivar tätig, habilitierte sich L. 1947 für Deutsche und Kirchliche Rechtsgeschichte an der Univ. Innsbruck, erweiterte 1951 bei N. Grass die venia auf Österr. Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, supplierte vorübergehend die freie Kirchenrechtslehrkanzel und wirkte seit 1954 als Nachfolger von H. Planitz hingebungsvoll als schulebildender, beliebter Professor für Deutsche Rechtsgeschichte und Österr. Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte an der Univ. Wien.

    Von der Zunftgeschichte ausgehend, war L. unter der Leitung von H. Voltelini in Wien jahrelang mit Vorarbeiten zu einer kritischen Ausgabe des Schwabenspiegels befaßt, die er infolge Stellenverlusts (1938) nicht zum Abschluß brachte, zumal er später darstellenden Arbeiten den Vorzug gab, wobei er neben der Deutschen und Österr. Rechtsgeschichte auch die juristische Wissenschaftsgeschichte sowie das historische Kirchenrecht förderte. Zu der seit Jahrzehnten geplanten zusammenfassenden Rechtsgeschichte des Deutschen Handwerks, für die er durch treffliche Spezialuntersuchungen bestens ausgewiesen war, ist L. wegen jahrelanger Kränklichkeit nicht mehr gekommen. Als seine Hauptwerke gelten die Monographien „Der Kaiser und die Zunftverfassung in den Reichsstädten bis zum Tode Karls IV.“ (1933, Neudr. 1964); „Die Universitätsreform des Ministers Graf Leo Thun-Hohenstein“ (in: SB d. Österr. Ak. d. Wiss. phil.-hist. Kl. 239/2, 1962) sowie die „Studia Wiltinensia – Studien zur Geschichte des Stiftes Wilten“ (1964).|

  • Auszeichnungen

    Seit 1958 korr., seit 1962 wirkl. Mitgl. d. Österr. Ak. d. Wiss.

  • Werke

    Weitere W Die rechtl. Struktur d. ma. Zunftwesens in Wien u. in d. österr. Städten, in: Mitt. d. Ver. f. Gesch. d. Stadt Wien 15, 1935;
    Die Kurzform d. Schwabenspiegels, in: SB d. Ak. d. Wiss. Wien, phil.-hist. Kl. 217/3, 1938;
    Der Meßritus d. Praemonstratenserordens, in: Analecta Praemonstratensia 25-27, 1949-51;
    Die Rechtsform der Altarpfründen im ma. Wien, in: ZSRGK 37, 1951;
    Das Wiener Testamentsrecht d. MA, in: ZSRGG 69, 1952 u. 70, 1953;
    Seelgerät im ma. Wien, in: ZSRGK 44, 1958;
    Nürnbergs Gewerbevfg. im MA, in: Jb. f. fränk. Landesforschung 24, 1964, hierzu Forts. Gewerbevfg. d. Spät-MA im Rahmen d. dt. Entwicklung, in: Btrr. z. Gesch. u. Kultur d. Stadt Nürnberg 11/II, 1967;
    Die germanist. Fächer an d. jur. Fak. d. Univ. Wien, in: Stud. z. Gesch. d. Univ. Wien 2, 1965;
    Die österr. Observanz im Prämonstratenserorden, in: Speculum iuris et ecclesiarum, in: Festschr. f. W. M. Plöchl, 1967. - W-Verz.
    in: Festschr. H. L., 1969, S. 599-617, Ergg. in: ZSRGG 88, 1971, S. 516 f.

  • Literatur

    N. Grass, in: Archiv f. kath. Kirchenrecht 139, 1970, S. 131-34;
    ders., in: HJb. 91, 1971, S. 253-56;
    ders., in: Der Schlern 44, 1970, S. 143 ff.;
    F. Steinegger, in: Analecta Praemonstratensia 46, 1970, S. 310-13;
    H. Stradal, in: Österr. Archiv f. Kirchenrecht 21, 1970, S. 201-07;
    W. Ogris, in: ZSRGG 88, 1971, S. 508-16;
    H. Thieme, in: Alm. d. Österr. Ak. d. Wiss. 120. Jg., 1971, S. 369-76.

  • Autor/in

    Nikolaus Grass
  • Zitierweise

    Grass, Nikolaus, "Lentze, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 220-221 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118727451.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA