Lebensdaten
1878 – 1945
Geburtsort
Köln-Mülheim
Sterbeort
Detmold
Beruf/Funktion
reformierter Theologe
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 118722913 | OGND | VIAF: 37711230
Namensvarianten
  • Humburg, Paul
  • Humburg, P.

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Humburg, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118722913.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Otto (1851–98), Eisenkaufm. u. Fabr., S d. Karl Frdr. (1825–74), Hammerwerksbes. u. Kaufm., aus Kaufm.- u. Bauernfam. im Bergischen Land, u. d. Joh. Caroline Emma Frowein;
    M Hulda, T d. Jak. Gust. Siebel (1830–94), Lederfabr., führend. Mitgl. d. Laienbewegung d. ref. Pietismus, welche d. Erweckungsbewegung d. Wuppertals u. d. geistige Erbe Gerh. Tersteegens in d. Siegerland trug;
    Moers 1906 Marie (1883–1958), T d. Oberlehrers Prof. Dr. Karl Hirschberg in Moers u. d. Luise Schütz;
    3 S, 3 T.

  • Biographie

    H. studierte seit 1898 ev. Theologie. Besonderen Einfluß erfuhr er in Halle durch Martin Kähler und in Erlangen durch den ref. Systematiker Karl Müller. Nach zwei folgenden Semestern in Bonn studierte er 2 Jahre in Utrecht, wo er das Stipendium Bernardinum in Anspruch nehmen konnte. Nach dem Lehrvikariat bei dem Viersener Pfarrer und späteren Berliner Generalsuperintendenten Vits wurde H. 1905 Hilfsprediger an der unierten Kirchengemeinde in Wuppertal-Unterbarmen. Später wirkte er als Pfarrer in Dhünn (1906–09) und anschließend bis 1919 an der Ev.ref. Gemeinde Elberfeld. Als Feldprediger richtete er 1915-18 im Dienst der Deutschen Christlichen Studentenvereinigung (DCSV) an der Ostfront Soldatenheime ein, in denen er auch seelsorgerlich wirkte. 1919 berief ihn die DCSV, deren Leitung er seit Studienzeit angehörte, zum Generalsekretär nach Berlin. 1921 übernahm er die Leitung des Westdeutschen Jungmännerbundes mit Sitz in Wuppertal-Barmen. In den Studenten- und Jungmänner-Weltbünden war er führend. 1929 wählte ihn die Ev.-ref. Gemeinde Barmen-Gemarke zum Pfarrer. Dort wirkte er bis zur Emeritierung am 1.1.1943, am 30.5.1943 wurde er ausgebombt.

    H. hatte das Vertrauen der vom Pietismus geprägten Gemeinschaftskreise und der von diesen getragenen Verbände und das Ziel, sie mit der Landeskirche ohne Schmälerung ihrer Eigenständigkeit zusammenzuführen. Nachdem 1933 der Kampf der Bekennenden Gemeinde gegen die „Deutschen Christen“ und zugleich gegen den Eingriff des Staates in die Kirche begonnen hatte, gehörte er 1934 zu den Mitbegründern der „Freien ev. Synode im Rheinland“, deren Siegel seine Devise trug „teneo, quia teneor“. Diese wählte ihn, nachdem er Jan. 1934 der ersten „Freien reformierten Synode“ Deutschlands präsidiert hatte, zu ihrem Präses, der er bis zur Emeritierung und ohne Nachfolger blieb. (Diesen ersten Synoden der Bekennenden Kirche folgten im Reich, den Landes- und Provinzialkirchen ca. 80.) 1934-36 gehörte er als Reformierter dem 5-Männerkollegium der „Vorläufigen Kirchenleitung“ (VKL) der Bekennenden Kirche Deutschlands an. Erwirkte in Verkündigung und Seelsorge und wurde der Begründer der „Evangelischen Wochen“, der Vorläufer der späteren „Kirchentage“. Sein Ringen um den Weg der Kirche war Abwehr staatlicher Übergriffe gegen die dem Bekenntnis gemäße Ordnung und jeder Fälschung der Lehre durch die „Deutschen Christen“. Dieses Jahrzehnt im Präsesamt neben dem Pfarramt forderte von ihm schwerste Opfer: zahlreiche Reisen durch Deutschland, dauernde Bedrohung durch die Gestapo, Verhöre und mehrmals Haft, dazu die ständig überschwer empfundene Verantwortung gegenüber denen, die er zum Widerstand rief.|

  • Auszeichnungen

    Lic.theol. h.c. (Bonn 1919);
    D.theol. (Bonn 1928).

  • Werke

    u. a. Aus d. Quelle d. Worts, 1917;
    Der nat. Gedanke im ev. Jungmännerwerk, 1921;
    Frühlingstage d. Gemeinde, 1922;
    Ewige Erwählung, 1924;
    Der einige Trost [1925];
    Vom Kreuz Christi, Allerlei Reichtum, 1929;
    Wahrheit wider Irrlehre, 1934;
    Die Entscheidungsstunde d. DEK, 1934;
    Prüfet d. Geister, 1934;
    Am Anfang, 1935;
    Die ganz große Liebe, 1936;
    Jesus u. s. Jünger, 1937;
    üb. hundert Predigten, Ansprachen, bibl. | Aufsätze, Reden usw. in Fhigschrr., Sammelheften, bes. monatl. im „Ruf“ (Jungmänner-Zs.);
    Elberfelder ref. Wbl.;
    Ref. Kirchenztg.;
    Barmer Sonntagsbl.;
    Rundschreiben d. Bekennenden Kirche.

  • Autor/in

    Waldemar Humburg, Walter Schmidt
  • Zitierweise

    Humburg, Waldemar; Schmidt, Walter, "Humburg, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 51-52 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118722913.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA