Lebensdaten
1866 – 1945
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Wernigerode
Beruf/Funktion
Schauspieler ; Regisseur ; Theaterdirektor
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 11871872X | OGND | VIAF: 35251281
Namensvarianten
  • Gregor, Hans

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Zitierweise

Gregor, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11871872X.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl Frdr. Fürchtegott (1802–69), Bäckermeister in D., S d. Carl Gottfr., Schulmeister u. Organist in Fördergersdorf b. Tharandt;
    M Charl. Dor. Louise (1829–74), T d. Fleischhauers Frdr. Sam. Tietz in Bautzen;
    Della Rogers ( 1930), Opernsängerin (s. Eisenberg);
    S Werner (* 1896), dt. Botschafter.

  • Biographie

    Als Student der TH Berlin nahm G. dramaturgischen Unterricht bei Heinrich Oberländer. 1888 begann seine Laufbahn als Charakterdarsteller, die ihn 1892 nach Berlin zurückführte. 1894 ging er als Schauspieler und Regisseur nach Königsberg, 1895 ans Berliner Deutsche Theater, 1896 als Leiter des Stadttheaters nach Görlitz und 1898 als Direktor der Vereinigten Theater nach Elberfeld-Barmen. 1905 begründete G. die Berliner Komische Oper, deren erster Direktor er war. Sein Streben galt der Erneuerung der Operninszenierung, die er mit dem Blick auf lebenswahre Menschendarstellung von Konvention und falschem Pathos zu befreien suchte. Größten Erfolg hatte er mit „Hoffmanns Erzählungen“ (nahezu 600 Aufführungen unter seiner Leitung). Der Ruf eines wendigen, neue Wege beschreitenden und für moderne Werke offenen Theaterleiters brachte ihm 1911 die Ernennung zum Nachfolger Joseph Weingärtners ein als Direktor der Wiener Hofoper. Die Erwartungen Wiens konnte er nicht erfüllen, und die konventionelle Wiener Gesellschaft, die ihn nie ganz akzeptierte, wurde ihm zum Verhängnis. Obwohl er als geschäftstüchtiger Direktor die finanzielle Lage der Oper wieder festigte, trafen ihn Anfeindungen und Vorwürfe, weil seine Star- und Gastspielengagements die Tradition der Hofoper verletzten und seine Eigenwilligkeit zum Teil das Ensemble vertrieb. Auch Erfolge, die zwar in der Kriegszeit doppelt bewertet werden müssen, aber umstritten wurden, konnten die wachsende Enttäuschung der Hof- und Theaterkreise nicht überwinden. Der Erstaufführung des „Rosenkavalier“ zu Beginn seiner Wirkungszeit schloß sich eine beachtliche Zahl neuer und neuester Werke an, von Berlioz und Wagner bis zu Strawinskys „Petruschka“ oder Janáčeks „Jenufa“. Mit Ende des 1. Weltkrieges gelang es dem Wiener Hof 1918, den Vertrag zu lösen. Als verdienter Vizepräsident des Deutschen Bühnenvereins wurde G. nach seiner Entlassung zu dessen Ehrenmitglied berufen und lebte, nach mehrjährigem Aufenthalt in den USA, seit 1931 wieder in Berlin. Seine Hoffnung auf eine Rückkehr in das Theaterleben zerschlug sich endgültig, als er bei der Neubesetzung der Direktion der Städtischen Oper übergangen wurde.

  • Werke

    Mein Anfang, in: Die Dt. Bühne 2, 1910;
    Bekenntnisse e. Operndir., ebd., 1911;
    Wallfahrende Balletteusen, Bekenntnisse d. ehemaligen Operndir. G., in: Volksztg. v. 12.7.1919;
    Die Welt d. Oper - Die Oper d. Welt, Bekenntnisse, 1931.

  • Literatur

    H. Bang, G., in: Schaubühne 7, 1911;
    J. Reitler, Wiener Musik, Wiener Hofoper, Von d. Wiener Theatern, in: Bühne u. Welt 13, 1910/11, 14, 1911/12;
    S. Salter, H. G. u. Maria Labia, ebd. 13, 1910/11 (P);
    F. Jacobsohn, H. G.s Komische Oper 1905-1911, o. J. [1911] (P, mit Besprechung d. Inszenierungen nach Spieljahren);
    P. Stefan, Das neue Haus, Ein Halbjh. Wiener Opernspiel u. was voranging, 1919, S. 66 ff.;
    R. Specht, Das Wiener Operntheater v. Dingelstedt bis Schalk u. Strauß, 1919, S. 58 ff. (P);
    50 J. Wiener Operntheater, 1919 (P);
    Jos. Gregor, Gesch. d. österr. Theaters, 1948, S. 226 ff.;
    K. Schönewolf, Entwicklungsphasen d. Komischen Oper, in: Die Komische Oper 1947–54, o. J., S. 9 ff.;
    Eisenberg;
    Kosch, Theater-Lex. (Todesdatum u. -ort falsch, verwechselt mit e. gleichnamigen österr. Schauspieler);
    ÖBL.

  • Porträts

    Phot. (Köln, Inst. f. Theaterwiss.).

  • Autor/in

    Günter Ristow
  • Zitierweise

    Ristow, Günter, "Gregor, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 22-23 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11871872X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA