Lebensdaten
1895 – 1973
Geburtsort
Frankfurt/Main
Sterbeort
Kassel
Beruf/Funktion
Internist ; Gastroenterologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118714929 | OGND | VIAF: 32791293
Namensvarianten
  • Kalk, Otto
  • Kalk, Heinrich Otto
  • Kalk, Otto
  • mehr

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Zitierweise

Kalk, Heinrich Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118714929.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adam Heinrich, Rektor in F.;
    M Ernestine;
    3) 1948 Wiltrud Lammers;
    3 S, 2 T.

  • Biographie

    K. war nach dem Abitur im 1. Weltkrieg Artillerie-Offizier. Dann studierte er Medizin in Frankfurt/Main und verbrachte hier auch die Assistentenjahre in der Chirurgischen und Medizinischen Klinik. 1928 übersiedelte er mit seinem damaligen Chef, Gustav von Bergmann, an die Charité in Berlin, wo er zuerst|Assistent, dann Oberarzt war. Die damals in der europäischen inneren Medizin führende Schule Bergmanns prägte K.s medizinische Laufbahn, in Zusammenarbeit mit anderen, später führenden deutschen Internisten, so Gerhardt Katsch, Hans-Heinrich Berg, Hans Westphal. Er arbeitete zunächst auf dem Gebiet der Diagnostik und Klinik der Magen- und Gallenkrankheiten. Die fraktionierte Magenausheberung mit dem Coffein-Probetrunk wurde von ihm gemeinsam mit Katsch erarbeitet. Über die Funktion der Gallenwege stammen grundlegende Arbeiten von ihm gemeinsam mit Wilhelm Schöndube und Westphal. Seit 1928 beschäftigte er sich mit der bis dahin kaum bekannten und geübten Methode der Laparoskopie, schuf ein neues Instrumentarium und führte diese heute selbstverständliche Untersuchungsmethode in die Klinik ein.

    Damit war die Möglichkeit geschaffen, eine klinische Pathologie der Leberkrankheiten zu erarbeiten, was in den folgenden 30 Jahren im wesentlichen das Verdienst K.s und seiner Schule war. 1928 habilitierte er sich und wurde 1933 außerplanmäßiger Professor für innere Medizin an der Universität Berlin. 1934 übernahm er als dirigierender Arzt die I. Medizinische Klinik des Krankenhauses im Friedrichshain in Berlin. Den 2. Weltkrieg machte K. als beratender Internist und Oberstarzt der Luftwaffe mit. Als begeisterter Flieger war er (meist selbst am Steuerknüppel) beratend auf allen Kriegsschauplätzen tätig. Nach Kriegsende übernahm er zunächst die Chefarztstelle am Krankenhaus Berlin-Hohengatow. 1948 kam er – nach kurzen Umwegen über Minden und Freudenstadt – nach Göppingen, wo er die innere Abteilung der Zentralkliniken übernahm. 1949 übersiedelte er nach Kassel und leitete dort die innere Abteilung des Stadtkrankenhauses bis zur Pensionierung 1963. Während der Kasseler Zeit übte er eine fruchtbare und umfassende wissenschaftliche Tätigkeit zur Erforschung der Leberkrankheiten aus. Nach der Pensionierung schuf er in Bad Kissingen eine Spezialklinik für Leberkrankheiten, die er bis 1971 leitete.

    Die Bad Mergentheimer Stoffwechseltagungen und die Leber-Symposien anfangs in Bad Bertrich, später in Vulpera (Schweiz) waren seiner Initiative zu verdanken. Eine umfangreiche wissenschaftliche Vortragstätigkeit führte ihn besonders auch nach Nord-, Südamerika und Japan. – K. war eine der bedeutendsten Erscheinungen der deutschen inneren Medizin, er war der Nestor der deutschen Hepatologen und genoß auf diesem Gebiet Weltruf.|

  • Auszeichnungen

    Ehrenmitglied zahlr. aus- u. inländ. med. Ges.;
    Gr. Bundesverdienstkreuz (1960), Ernst v. Bergmann-Plakette f. Verdienste um d. ärztl. Fortbildung (1963), Wappenring d. Stadt Kassel (1970).

  • Werke

    u. a. Das Geschwür d. Magens u. Zwölffingerdarms u. d. operierten Magens, 1931;
    Leitfaden d. Laparoskopie u. Gastroskopie, 1951, ² u. d. T. Lehrb. u. Atlas d. Laparoskopie u. Leberpunktion, 1962 (mit E. Wildhirt), ³1968 (mit dems.);
    Cirrhose u. Narbenleber, 1954, ²1957;
    Die Krankheiten d. Magen-Darmkanals, d. Leber u. Gallenwege in d. internist. Begutachtung, 1956, Neuausg. 1966;
    Die Krankheiten d. Leber, in: Klinik d. Gegenwart, 1957 (mit E. Wildhirt);
    - 235 Einzelpubl., bes. auf d. Gebiet d. Magen-, Gallenwegs- u. Leberkrankheiten.

  • Literatur

    G. Katsch, in: Fortschritte d. Gastroenterol., Festschr. f. H. K., 1960;
    E. Wildhirt, in: Die Med. Welt, 1965, S. 1540 f. (P);
    ders., in: Hess. Ärztebl., 1970, H. 6 (P);
    ders., ebd., 1973, H. 3 (P);
    ders., in: Dt. Med. Wschr. 98, 1973, S. 680 f.

  • Porträts

    Ölgem. v. K. Storch (im Bes. v. Frau Wiltrud Kalk, Grünwald).

  • Autor/in

    Egmont Wildhirt
  • Zitierweise

    Wildhirt, Egmont, "Kalk, Heinrich Otto" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 60-61 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118714929.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA