Lebensdaten
1866 – 1927
Geburtsort
Kopfing (Oberösterreich)
Sterbeort
Linz
Beruf/Funktion
österreichischer Politiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118709178 | OGND | VIAF: 32791123
Namensvarianten
  • Hauser, Johann Nepomuk
  • Hauser, Johann N.
  • Hauser, Nepomuk

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Hauser, Johann Nepomuk, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118709178.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef (1828–85), S d. Josef, beide Fleischhauer u. Gastwirte in K., u. d. Maria Anna Mayer;
    M Franziska (1841–75), T d. Matthias Brunbauer u. d. Maria Krammer in K.

  • Biographie

    H. trat nach Besuch des Gymnasiums der Jesuiten am Freinberg in das Priesterseminar zu Linz ein, wo er 1885-89 Theologie studierte. Nach seiner Priesterweihe (1889) war er in Gaflenz und Wels als Seelsorger tätig. 1891 übernahm er, durch ein Halsleiden an der Ausübung des Seelsorgeberufes gehindert, die Stelle eines Sekretärs des oberösterreichischen Volkskredites (heute: Oberösterrische Volkskreditbank). Nach seiner Wahl 1897 in den Führungsausschuß des Katholischen Volksvereines für Oberösterreich begann sein rascher Aufstieg in dieser konservativen Parteiorganisation: 1899 erfolgte seine Wahl als Abgeordneter in den oberösterreichischen Landtag, 1902 seine Berufung als Landesregierungsmitglied in den oberösterreichischen Landesausschuß. Als Landeshauptmann von Oberösterreich (1908-27) legte er den Grund für den wirtschaftlichen Aufstieg des Landes und sorgte während der politischen Hochspannung der Nachkriegsjahre für die Ausbildung eines politisch milden Klimas in Oberösterreich.

    1909 wurde er in den Reichsrat gewählt, wo er als Präsident (3.12.1917-15.10.1918) der Delegation der österreichisch-ungarischen Ausgleichsverhandlungen vorstand. Seit 1917 führte er den Klub der Christlichsozialen Vereinigung im Reichsrat an. Nach dem Auseinanderbrechen der Monarchie befürwortete er in den Novembertagen 1918 ein Zusammengehen mit den Sozialdemokraten in der Staatsformfrage. Als Führer der Christlichsozialen Partei gab er den Weg frei für die Ausrufung der Republik, und es gelang ihm, die Christlichsoziale Partei geschlossen von der Monarchie in die Republik zu führen. Im jungen Staat Österreich stand er an führender Stelle: Er war einer der Vorsitzenden des Staatsrates (30.10.1918), 2. Präsident der Provisorischen Nationalversammlung (30.10.1918-5.3.1919) und nach erfolgter Nationalratswahl 2. Präsident der Konstituierenden Nationalversammlung (5.3.1919-10.11.1920). Aus parteiinternen Gegensätzen zur Wiener christlichsozialen Richtung, deren Führer Ignaz Seipel war, legte er am 23.10.1919 die Führung des christlichsozialen Parlaments klubs und 1920 die Obmannstelle der Christlichsozialen Partei nieder und zog sich immer mehr von der hohen Politik zurück. Als konsequenter Verfechter der Länderrechte widmete er sich nun ganz den Aufgaben in seinem Land Oberösterreich. Zur Demission der Regierung Seipel am 17.11.1924 trug er wesentlich bei.|

  • Auszeichnungen

    Päpstl. Hausprälat (1913), GR (1918).

  • Literatur

    J. Honeder, Prälat J. N. H. (1866-1927), Diss. Wien 1964;
    Gesch. d. Republik Österreich, hrsg. v. H. Benedikt, 1954;
    ÖBL.

  • Porträts

    Ölgem. v. R. Wernicke, gem. 1951-54 nach Phot. (Linzer Landhaus, Gal.zimmer).

  • Autor/in

    Josef Honeder
  • Zitierweise

    Honeder, Josef, "Hauser, Johann Nepomuk" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 118 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118709178.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA