Lebensdaten
1861 – 1914
Geburtsort
Hannover
Sterbeort
bei Langemarck (Flandern)
Beruf/Funktion
Physiker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 11869782X | OGND | VIAF: 32317152
Namensvarianten
  • Grimsehl, Carl Ernst Heinrich
  • Grimsehl, Ernst
  • Grimsehl, Carl Ernst Heinrich
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Grimsehl, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11869782X.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinr. Frdr. (1819–81), Färbereibes. in H., S d. Färbermeisters Chrstn. Frdr. in Hameln u. d. Frieder. Luise Ehrhard;
    M Dorette (1826–95), T d. Kupferschmiedemeisters Gg. Chrstn. Falgren in H. u. d. Joh. Dorothee Meyer;
    1887 Johanna (1864–1945), T d. Joh. Frdr. Wilh. Apel, Univ.-Mechanikus in Göttingen;
    2 S, 2 T.

  • Biographie

    G. studierte in Göttingen Mathematik und Naturwissenschaften, besonders Physik. 1883 legte er die Lehramtsprüfung ab. Nach einer Hilfslehrerzeit in Hannover und nach dem Militärdienstjahr kam er 1885 an das Johanneum in Hamburg (Oberlehrer 1886). Von hier aus ging er 1892 nach Cuxhaven, um an der dortigen Realschule die physikalische Sammlung nach eigenen Ideen auszubauen. 1900 wurde er wieder nach Hamburg versetzt, wo er den Auftrag übernahm, an der nur wenige Jahre vorher gegründeten Realschule auf der Uhlenhorst den Physikunterricht und dessen Hilfsmittel (Unterrichtsräume, Sammlungen) nach eigenen, neuen Gesichtspunkten auszugestalten.

    G. war ein ideenreicher, schöpferischer Geist praktischer Richtung mit unermüdlicher Arbeitskraft. Er betrachtete es als seine Lebensaufgabe, den Physikunterricht auf den höheren Schulen in der Richtung der aufbauenden Experimentierkunst zu verbessern und die „Kreide- und Rechenphysik“ durch das Erleben der physikalischen Vorgänge in möglichst einfachen und durchsichtigen Versuchen zu ersetzen. Seine praktische Geschicklichkeit ermöglichte es ihm, unkomplizierte Versuchsapparaturen zu entwickeln. Diese machte er nicht nur in seinem Unterricht bekannt, sondern auch durch zahlreiche Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften, durch Vorlesungen und Vorträge vor wissenschaftlichen Versammlungen, zum Beispiel vor dem Naturwissenschaftlichen Verein in Hamburg, vor dem Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts – in beiden Vereinen wirkte G. als reges Mitglied und zeitweise als Vorsitzender –, sowie vor der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte. Seine Übungsgeräte wurden auf Ausstellungen (unter anderem 1910 Weltausstellung in Brüssel) geschickt. So wurde G. bald in den Fachkreisen ganz Deutschlands bekannt als einer der erfolgreichsten Neugestalter des Physikunterrichts in Richtung auf Selbstbetätigung und praktische Einfachheit. Neben seinen pädagogischen Veröffentlichungen hat er sich ein besonderes Verdienst durch sein „Lehrbuch der Physik“ (1909, ³1914) erworben, das sich bald allgemeiner Beliebtheit erfreute. Auch nach G.s Tode blieb diese dem Werk, das von mehreren Bearbeitern (W. Hillers und H. Starke, später R. Tomaschek und W. Schallreuter) weitergeführt wurde, erhalten und machte seinen Namen zu einem jedem Physikstudenten geläufigen Begriff.

  • Werke

    Weitere W u. a. Didaktik u. Methodik d. Physik, 1811;
    Angew. Potentialtheorie in elementarer Behandlung I, 1905;
    üb. 100 Veröff. in: Zs. f. physik. u. chem. Unterricht u. Zs. f. math. u. naturwiss. Unterricht.

  • Literatur

    W. Hillers, in: Zs. f. math. u. naturwiss. Unterricht 46, 1915, S. 1-22 (W, P);
    E. Töpfer, Festschr. z. 100. Geb.tag, E. G. u. s. Bedeutung f. d. Physikunterricht, 1961 (P);
    ders., Festsitzung z. Gedenken an E. G., in: Der math. u. naturwiss. Unterricht 14, 1961, S. 332 f.;
    K. Hahn, Zum 100. Geb.tag E. G.s, in: Physikal. Bll. 17, 1961, S. 372-74 (P);
    DBJ I (Tl. 1914);
    Pogg. IV-VI.

  • Porträts

    Gem. v. H. Rode (Uhlenhorst-Barmbek, Gymnasium), Abb. b. Hillers, Töpfer u. Hahn, s. L.

  • Autor/in

    Rudolf Tomaschek
  • Zitierweise

    Tomaschek, Rudolf, "Grimsehl, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 94-95 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11869782X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA