Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
ostfriesische Häuptlinge
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118676210 | OGND | VIAF: 22935588
Namensvarianten
  • Cirksena
  • Kirksena

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Cirksena, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118676210.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Die C. stammen ursprünglich aus Norden; ihre Häuptlingsherrschaft begründeten sie in Greetsiel. Der erste herausragende Vertreter des Geschlechts, Edzard ( 1441), übernahm 1430 im Kampf gegen den Usurpator Focko Ukena die Führung des friesischen Freiheitsbundes. Sein Bruder Ulrich ( 1466) ließ sich, nachdem er das durch Fehden zerrissene Land weitgehend geeinigt hatte, 1464 von Friedrich III. mit der Reichsgrafschaft Ostfriesland belehnen. Er festigte seine Stellung durch Heirat mit Theda ( 1494), einer Enkelin Focko Ukenas, die nach seinem Tode bis 1484 die Regentschaft übernahm und die Grafschaft durch den Erwerb der Herrschaft Friedeburg erweiterte. Ihrem ältesten, nur kurz regierenden Sohn Enno I. (1460-91) folgte der bedeutendste und am tiefsten mit seinem Volk verbundene Repräsentant der C., Edzard I. der Große (1462-1528). Die Einheit des Landes hatte er so gefestigt, daß sie auch durch seinen schwachen Sohn Enno II. (1505–1540), der die Klöster gewaltsam säkularisieren ließ, nicht gefährdet war. Die von Ennos Witwe Anna ( 1575 [siehe NDB I]) 1545 erlassene Polizeiverordnung ist ein Markstein in der inneren Verwaltung Ostfrieslands. Unter dem nächsten Herrscher, Edzard II. (1532–99), der eine Tochter Gustav Wasas heiratete und dadurch seinem Hause europäische Verbindungen schuf, brach der unheilvolle Streit zwischen dem Herrscherhaus und den ostfriesischen Ständen aus, der sich durch die Geschichte des Landes bis zum Ende der C. hinzog und jede außenpolitische Aktivität lähmte. Durch die Heirat Ennos III. (1563–1625, 1) 1581 Walpurgis Gräfin von Rietberg), den sein Kanzler zum Reichsadmiral einer deutschen Flotte machen wollte, wurde die Erwerbung des Harlingerlandes angebahnt, das dann 1600 durch den Berumer Vergleich endgültig mit Ostfriesland vereinigt wurde. Dem Grafen Enno Ludwig (1632–60) wurde 1654 der persönliche, seinem Bruder Georg Christian (1634–65) 1662 der erbliche Fürstentitel verliehen. Dessen aus Württemberg stammende Gemahlin, die Fürstin Christine Charlotte (1645–99), versuchte ohne Erfolg mit Hilfe des Kaisers in langen Kämpfen, in denen auch fremde Truppen ins Land kamen, die Vorherrschaft des Fürstenhauses gegenüber den Ständen durchzusetzen. Nachdem unter dem sympathischen Christian Eberhard (1665–1708), dem „Sonnenkind“ der C., noch einmal der innere Friede weitgehend wiederhergestellt war, brach der Zwist unter seinem Sohn Georg Albrecht (1690–1734) und seinem getreuen Kanzler Enno Rud. Brenneysen noch einmal in voller Schärfe aus. Den schwachen Persönlichkeiten der letzten C. gelang es nicht, gegenüber den freiheitsliebenden Ostfriesen der zeitgemäßen Herrschaftsform des Absolutismus zum Siege zu verhelfen. Nach dem Tode des Fürsten Carl Edzard (1716-44) fiel Ostfriesland an Preußen.

  • Literatur

    H. Reimers, Die Bedeutung d. Hauses C. f. Ostfriesland, in: Abhh. u. Vorträge z. Gesch. Ostfrieslands 3, 1905;
    ders., Edzard d. Gr., ebenda, 13/14, 1910;
    ders., Ostfriesland bis z. Aussterben seines Fürstenhauses, 1925;
    E. Kaeber, Bilder aus d. Leben ostfries. Fürstlichkeiten d. 17. Jh., in: Abhh. u. Vorträge … 17, 1912;
    H. Hobbing, Die Begründung d. Erstgeburtsnachfolge im ostfries. Grafenhause C., ebenda, 19, 1915;
    F. Wächter, Das Erbe d. C., 1921;
    G. Schnath, Ostfries. Fürstenbriefe aus d. 17. Jh., in: Abhh. u. Vorträge.. 25, 1929;
    H. Heikes, Die C. d. ältesten Zeit, in: Jb. d. Ges. f. bildende Kunst u. vaterländ. Altertümer zu Emden 29, 1949, 32, 1952 (Stammtafel), 33, 1953.

  • Autor/in

    Günther Möhlmann
  • Zitierweise

    Möhlmann, Günther, "Cirksena" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 255-256 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118676210.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA