Lebensdaten
1846 – 1921
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Generalfeldmarschall
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118667963 | OGND | VIAF: 5724815
Namensvarianten
  • Bülow, Karl Wilhelm Paul von
  • Bülow, Karl von
  • Bülow, Karl Wilhelm Paul von
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Zitierweise

Bülow, Karl von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118667963.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paul (1807–74), preußischer Oberstleutnant S des Karl Johann Heinrich (* 1769, gefallen bei Groß-Görschen 2.5.1813), preußischer Major und Kommandeur der Leibgrenadier-Bataillons, und der Luise Eleon. Leop. Dor. von Reichmeister;
    M Marie von Waldow (1817–1911);
    Potsdam 1883 Molly von Kracht;
    2 S, 1 T, u. a. Vicco von Bülow-Schwante (* 1891), Diplomat.

  • Biographie

    Mitkämpfer der Kriege von 1866 und 1870/71, seit 1877 Hauptmann im Generalstab der Armee, wurde B. 1894 Kommandeur des 4. Garde-Regiments zu Fuß, 1897 Direktor des Zentral-Departements im Kriegsministerium und 1903 Kommandierender General des III. Armeekorps. 1912 als Generaloberst zum Inspekteur der III. Armeeinspektion aufgestiegen, übernahm er bei Kriegsbeginn den gemeinsamen Oberbefehl über die 1. und 2. Armee, wo er durch die Wegnahme von Namur (23./24.8.) und den Stoß auf St. Quentin (29./30.8.) die französische 5. Armee zur Aufgabe ihrer Stellungen zwischen Maas und Sambre zwang und am 4.9. die Marne überschritt. Als am 6.9. die Franzosen und Engländer zur Gegenoffensive übergingen, die sich in erster Linie gegen die den äußersten deutschen rechten Flügel bildende 1. Armee richtete, entschloß sich deren Führer, Generaloberst A. von Kluck, zwei im Süden der Front am Petit Morin kämpfende Korps (III. und IX.) seinem gefährdeten rechten Flügel zuzuführen, wodurch zwischen der 1. und|2. Armee eine 30-40 km breite, lediglich von zwei Kavalleriekorps verschleierte Lücke entstand, in die der Gegner überlegene Kräfte warf. Obwohl sich die zunächst kritische Lage der 2. Armee durch den Erfolg bei Fère Champenoise günstiger gestaltete und auch der Angriff der 1. Armee weiter Boden gewann, brach B., um den feindlichen Durchbruch zu verhindern und durch Absetzen vom Gegner die erforderliche Operationsfreiheit wiederzuerlangen, den Kampf am 9.9. ab. Wenn er auch die Erwartungen, die man an ihn im Frieden knüpfte, nicht erfüllt hat, da er zu wenig operativ dachte - die operative Verwendungsmöglichkeit der Kavallerie hat er nicht erkannt -, so ist weder er noch der Bevollmächtigte der Obersten Heeresleitung, Oberstleutnant Hentsch, der ihn in seinem Entschluß bestärkte, für den Mißerfolg an der Marne verantwortlich. Die Schuld trägt die Oberste Heeresleitung, die den Plan Schlieffens durch Schwächung des rechten Flügels zugunsten des linken verwässert hat und es unter Belassung des Großen Hauptquartiers weit rückwärts in Koblenz und Luxemburg an einer einheitlichen obersten Führung fehlen ließ. Herbst 1914 wiederverwendet und Januar 1915 zum Generalfeldmarschall befördert, trat B. April 1915 infolge schwerer Erkrankung in den Ruhestand.

  • Werke

    Mein Ber. z. Marneschlacht, 1919.

  • Literatur

    O. Krack, Gen.feldmarschall v. B., 1916;
    Baumgarten-Crusius, Die Marneschlacht 1914, 1919;
    M. v. Hausen, Erinnerungen an d. Marnefeldzug 1914, 1920, ²1922;
    A. v. Kluck, Der Marsch auf Paris u. d. Schlacht am Ourcq 1914, 1920, ²1926;
    G. Tappen, Bis z. Marne 1914, 1920;
    H. v. Kuhl, Der Marnefeldzug 1914, 1921;
    W. Müller-Loebnitz, Die Sendung d. Oberstleutnants Hentsch am 8.-10. IX. 1914, ²1922;
    O. v. Moser, Ernsthafte Plaudereien üb. d. Weltkrieg, 1925;
    Der Weltkrieg 1914–18, Bd. 1, 3 u. 4, hrsg. v. Reichsarchiv, 1925–26;
    E. Bircher, Die Krisis in d. Marneschlacht, 1927;
    Th. v. Böse u. R. Dahlmann, Das Marnedrama 1914, 4 T., 1928;
    W. Groener, Der Feldherr wider Willen, 1930;Franz.:
    A. M. Chuquet, 1914/1915, De Valmy à la Marne, Paris 1915;
    E. Palat, La grande guerre sur le front occidental, 11 Bde., ebenda 1917;
    A. A. G. Hanotaux, La bataille de la Marne, 2 Bde., ebenda 1923;Engl.:
    J. D. P. French, Memories of Forty-Eight Years Service, London 1925;Itat.:
    N. Brancaccio, In Francia durante la guerra, in: Collezione Italiana V, Mailand 1926.

  • Autor/in

    Heinz Kraft
  • Zitierweise

    Kraft, Heinz, "Bülow, Karl von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 736 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118667963.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA