Lebensdaten
1835 – 1863
Geburtsort
Potsdam
Sterbeort
Mao (Kanem, Nordafrika)
Beruf/Funktion
Forschungsreisender in Afrika
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118662767 | OGND | VIAF: 56652538
Namensvarianten
  • Beurmann, Karl Moritz von
  • Beurmann, Moritz von
  • Beurmann, Karl Moritz von
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Zitierweise

Beurmann, Moritz von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118662767.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus 1760 geadelter Beamtenfamilie;
    V Karl Moritz (1802–70), Oberpräsident von Posen, dann Kurator der Universität Halle, S des Friedrich August, Landrat, und der Irmingard Gräfin von Hohenthal;
    M Agnes (1812–71), T des Appellationsgerichtspräsidenten Karl Freiherr von Teubern in Dresden und der Armgard von Thümen; ledig.

  • Biographie

    Nach Besuch der Berliner Ingenieurschule war B. Offizier, studierte 1859 in Breslau Naturwissenschaften, Medizin und orientalische Sprachen und reiste 1860 zu geographischen Forschungszwecken nach Nubien und Nordabessinien (Glossar der Tigre-Sprache). 1861 brach er zum zweitenmal nach Afrika auf, um Nachforschungen nach dem in Wadai verschollenen Astronomen Eduard Vogel anzustellen und dessen Tagebücher und Sammlungen zu retten. Er reiste über Bengasi und Oasen der östlichen Sahara nach der zu Bornu gehörigen Landschaft Kanem. Die Hauptergebnisse dieser Reise sind: die Entdeckung und Beschreibung mehrerer Oasen, Höhenbestimmungen, geologische Untersuchungen sowie Kartenzeichnungen seiner Reiserouten.

  • Literatur

    ADB II, XXVI;
    K. Hassert, Die Erforschung Afrikas, 1942, S. 90, 96;
    Martin Müller, In Afrika verschollen: E. Vogel u. M. v. B., 1952.

  • Porträts

    Holzschnitt, in: LIZ 39, 1862, S. 109.

  • Autor/in

    Diedrich Hermann Westermann
  • Zitierweise

    Westermann, Diedrich Hermann, "Beurmann, Moritz von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 197 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118662767.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Beurmann: Moritz v. B., Reisender in Afrika, geb. 1835 in Potsdam, ermordet 1863 in Wadai, genoß den ersten Unterricht in Posen, wo sein Vater bis 1850 Oberpräsident der Regierung war. 1853 trat er als Primaner der Realschule bei den Gardepionieren ein, besuchte die königl. Ingenieurschule und kam 1857 als Officier nach Erfurt. Hier, in dem langweiligen Garnisonleben, beschäftigten ihn Barth's und seiner Genossen Reisen in Afrika in so hohem Maße, daß er sich eifrigst dem Studium des Arabischen und der Naturwissenschaften widmete, den Abschied vom stehenden Heere nahm und im Februar 1860 eine Reise nach den Nilländern antrat. Nach seiner Wanderung durch die nubische Wüste und die Bogos-Länder genehmigte das Gothaer Comité für die Erforschung des Sudan seinen kühnen Plan, von Norden her nach Wadai vorzudringen, was Heuglin und Munzinger von Süden her nicht gelungen war, um die Spuren des unglücklichen Vogel von neuem aufzusuchen. Am 13. Febr. 1862 trat er von Benyhasi aus die Reise nach dem Innern Afrika's an. Zwischen Murzuk und Bilma entdeckte er zu Tage liegende Eisenlager und begegnete bei dem Brunnen Agadem dem Diener Vogel's, der später seine Aussage über die Art und Weise von Vogel's Tod eidlich erhärtete. Vergebens suchte B. schon von Henderin-Kibbu, nahe am Nordufer des Tschadsees, über Kanem nach Wadai vorzudringen, das Land war hier übel verrufen und die Diener versagten den Gehorsam, ihm dahin zu folgen. So gings denn zunächst nach Kuka, der Hauptstadt von Bornu, wo bei der Wohlgeneigtheit des Sultans einige Aussicht vorhanden war, nach Wadai zu gelangen. Zwischenfälle verzögerten aber auch hier die Ausführung der Reise, und so wurde der dreimonatliche Aufenthalt zu einer Excursion nach Jacoba, der Hauptstadt von Bautschi, südwestlich von Kuka, verwendet. Endlich am 26. Dec. 1862 trat B. die verhängnißvolle Reise nach Wadai an. Bereits nach zwei Tagereisen mußte er, von seinen Dienern verlassen und beraubt, wieder nach Kuka zurückkehren. Gleichwol vermochten ihn weder Besorgnisse, noch die erschütterte Gesundheit abzuhalten, die Reise im Januar 1863 von neuem anzutreten. Aber kaum hatte er die Grenze von Wadai überschritten, als er ergriffen und auf|Befehl des Sultans von Wadai ermordet wurde. Ein großer Theil seiner Papiere ging mit ihm verloren, nur einige Reisebriefe, die nach Europa gekommen, geben interessante Skizzen vom Osten der Sahara.

    • Literatur

      Petermann, Mittheilungen 1861, S. 369; 1864, S. 25.

  • Autor/in

    Löwenberg.
  • Zitierweise

    Löwenberg, "Beurmann, Moritz von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 586-587 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118662767.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA