Lebensdaten
1872 – 1936
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Bildhauer
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118575244 | OGND | VIAF: 47554407
Namensvarianten
  • Richard, Joseph (Pseudonym)
  • Richard, Josef (Pseudonym)
  • Luksch, Richard
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Zitierweise

Luksch, Richard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118575244.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Rudolf Alois (1833–1903), Dir. d. Ersten Österr. Sparkasse in W.;
    M Anna Rosina (1836–1909), T d. N. N. Altmann, Tischlermeister u. Möbelfabr. in W.;
    1) 1900 (⚮) Elena (1878–1967), Malerin u. Bildhauerin, Kunstgewerblerin (s. ThB), T d. Malers Konstantin Makowsky (1839–1915) in St. Petersburg (s. ThB), 2) Ursula Falke;
    K.

  • Biographie

    L. studierte 1893-98 in München, zuerst in einer Privatschule, dann an der Akademie der bildenden Künste. Es folgte eine praktische Bildhauerausbildung bei Matthias Gasteiger in Deutenhofen b. Dachau. Nach der Heirat mit der russischen Malerin Elena Makowsky übersiedelte er 1900 nach Wien; hier schloß sich das junge Künstlerehepaar an die Secession an, in der L. bald eine prominente Stelle einnahm. Er wurde Mitarbeiter von Josef Hoffmann, Otto Wagner und Gustav Klimt und beteiligte sich an den wichtigsten Kollektivarbeiten der Secession. In seiner künstlerischen Entwicklung folgte auf eine kurze barock-naturalistische Anfangsphase (Nessus, 1898, 1945 vernichtet) eine ebenso kurze Periode unter dem Einfluß des Symbolismus (Der Wanderer, vor 1900, Nachlaß) und des florealen Jugendstils (Die fünf Sinne, 1901, Verbleib unbekannt). Seit etwa 1902 ist eine Beeinflussung durch Hoffmann und Klimt spürbar. L.s Gestalten werden zunehmend fragiler, figurinenhafter. Sie bilden mit der ornamentalen Umgebung eine dekorative Einheit (Reliefs für das Sanatorium im Purkersdorf, 1905) oder wirken mit ihrem kapriziösen Gebärdenspiel selber als ein elegantes Ornament (Fayence-Figuren für das Palais Stoclet, Brüssel, um 1905). Anmutige weibliche Gestalten sind das Hauptthema auch in seinen keramischen Arbeiten, die vor allem in Zusammenarbeit mit den 1903 gegründeten Wiener Werkstätten entstanden sind. Als es 1905 zum Bruch in der Wiener Secession kam, trat L. zusammen mit der sog. Klimt-Gruppe aus dieser Vereinigung aus.

    1907 wurde L. zum Professor an der Kunstgewerbeschule in Hamburg berufen. Er blieb zwar noch einige Zeit mit dem Wiener Milieu verbunden und schuf für diese Stadt weitere Werke (Fassadenfiguren für die Kirche am Steinhof, Kupfer, 1907), in seiner Entwicklung zeichnet sich aber eine allmähliche Emanzipation vom Wiener Secessionsstil ab. Seine Figuren werden plastischer, statischer und realistischer im Detail. Eine Ausstellung seiner Werke im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg 1911 war vor allem diesem Entwicklungsabschnitt gewidmet. Das wohl wichtigste Werk dieser Jahre sind die Reliefs für den Neubau der Kunstgewerbeschule (1912–14). Zu der bildhauerischen und einer intensiven pädagogischen Tätigkeit kam in den 20er Jahren eine Auseinandersetzung mit dem Tanz, angeregt durch seine zweite Frau Ursula Falke. L. entwarf Tanzmasken und formulierte seine Gedanken zu diesem Themenkreis auch schriftlich (Ps. Joseph Richard). Ein Denkmalsentwurf für Richard Dehmel (1930, Nachlaß) bezeugt den Zusammenhang des späten bildhauerischen Werkes von L. mit diesen Maskenentwürfen und zugleich seine Annäherung an die abstrakte Kunst.

  • Werke

    Weitere W Brunnen f. d. Beethovenausstellung d. Wiener Secession, 1902;
    Büste d. Kaisers Franz Joseph, 1905 (Postsparkasse Wien);
    Bauplastik a. d. Neuen Handelsak. Wien, 1908;
    Reliefs f. e. Wohnhaus, Prag, Karpfengasse, um 1908;
    Bauplastik f. d. Börse in Augsburg, um 1908;
    Brunnen f. d. Jungfernstieg in Hamburg, 1911;
    Die Elbin, 1913 (Prag, Nat.gal.). -
    Tanzmaske u. Bühne, in: Der Kreis, 1926, H. 10 (unter Ps. Joseph Richard).

  • Literatur

    W. Niemeyer, in: Dt. Kunst u. Dekoration 29, 1911-12, S. 123 ff.;
    H. Spielmann, Bildhauer in Hamburg 1900–72, 1972;
    J. Heusinger v. Waldegg, R. L. u. E. Luksch-Makowsky, e. Künstlerpaar d. Wiener Jh.wende, in: Alte u. moderne Kunst 17, 1972, H. 124 f., S. 40 ff.;
    ders., Ein Zimmerbrunnen v. Jos. Hoffmann u. R. L., in: Kunstjb. d. Stadt Linz, 1973, S. 71 ff.;
    ders. u. H. L. Leppien, R. L. u. Elena Luksch-Makowsky, 1979;
    M. Pötzl-Malikova, Die Plastik d. Wiener Ringstraße 1890-1918, 1976;
    ThB (W).

  • Autor/in

    Maria Pötzl-Malikova
  • Zitierweise

    Pötzl-Malikova, Maria, "Luksch, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 515 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118575244.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA