Lebensdaten
1528 – 1598
Geburtsort
Lüttich
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Kupferstecher ; Verleger ; Goldschmied ; Zeichner
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 118516418 | OGND | VIAF: 17251054
Namensvarianten
  • Bry, Dietrich
  • Bry, Theodor de
  • Bry, Theodor
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Zitierweise

Bry, Theodor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118516418.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus wohlhabender reformierter Lütticher Familie;
    1) um 1560 Katharina Eßlinger ( vor 1570) aus Straßburg, 2) Frankfurt 1570 Katharina Röllinger (1542–1610, lutherisch), Goldschmieds-T;
    S aus 1) Johann Theodor s. (1), Johann Israel, Kupferstecher ( 1) 1594 Elisabeth, 1572–1606, T des Kaufmanns Marsilius von der Haiden in Frankfurt, 2) 1607 Luisa verwitwete Bingel, geborene Jenis).

  • Biographie

    Bry verließ seine Vaterstadt, wo er als Goldschmied tätig war, um seines Glaubens willen vor 1570 und ging nach Straßburg. Hier besaß er 1570-88 das Bürgerrecht. Bry arbeitete in Straßburg mit dem französischen Stecher Etienne Delaune zusammen, der ihn entscheidend in der Auffassung des Schmuckstiches und der sog. Schweifgroteske beeinflußte. Bry zog 1588 nach Frankfurt und wurde dort 1591 Bürger. Seit dieser Zeit arbeitete er nur noch als Stecher, nicht mehr als Goldschmied, fertigte aber zahlreiche, beachtliche Vorlagen für diesen Handwerkszweig an, die er 1589 veröffentlichte. In Frankfurt betrieb er zusammen mit seinen Söhnen einen Buch- und Kunsthandel und illustrierte zugleich einige große Reisewerke, die von den Söhnen nach seinem Tode fortgesetzt wurden. Außer den größeren Stichfolgen - u. a. Bildnisse der türkischen Sultane (1596), Porträts zu J. J. Boissard „Icones virorum illustrium“ (1597/99) - sind einige Zeichnungen (Berlin, Nürnberg, Paris) und ebenfalls einige Goldschmiedearbeiten (Straßburg, Museum, Dresden, Grünes Gewölbe) von seiner Hand erhalten. - Die Verlagstätigkeit der d. war recht bedeutend. So wird im „Codex nundinarius“ von Schwetschke die Zahl ihrer Verlagswerke mit 173 angegeben, worunter sich meist umfangreiche Kupferstichwerke wie die „Großen und kleinen Reisen nach Ost- und Westindien“, Boissards genealogisch-historische Werke u. a. befanden. In Oppenheim nahmen die Söhne sehr viele Druckwerke des dortigen Druckers Hieronymus Galler in Verlag. Von 1609 ist ein Verlagskatalog in Plakatform mit dem Kupferstichporträt Brys bekannt.

  • Porträts

    Selbstbildnis, Stich, 1597;
    s. a. F. Roth-Scholtz, Icones Bibliopolarum, Nürnberg u. Altdorf 1726 bis 1742.

  • Literatur

    ADB III;
    G. K. Nagler, Die Monogrammisten I-V, 1858–79;
    J. B. Janku, Die Porträtstiche d. R. Boissard u. d. beiden de B., in: Repertorium f. Kunstwiss. 7, 1884, S. 416;
    P. Jessen, Der Ornamentstich, 1920, S. 123;
    A. Dietz, Frankfurter Handelsgesch. III, 1921, S. 90-92;
    M. Rosenberg, Der Goldschmiede Merkzeichen, 4 Bde., 1922–28;
    R. Berliner, Ornamentale Vorlagebll. d. 15. bis 18. Jh., 1925/26;
    E. v. Rath, Die Entwicklung d. Kupf.ill. im 16. Jh., in: Archiv f. Buchgewerbe 64, 1927, S. 11 ff.;
    A. M. Hind, Engl. Engraving of the 16th century, in: The Connoisseur, 1933;
    W. K. Zülch, Frankfurter Künstler (1223–1700), 1935;
    ThB;
    LGB I, 1935, S. 272 f.

  • Autor/in

    Margarete Braun-Ronsdorf
  • Zitierweise

    Braun-Ronsdorf, Margarete, "Bry, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 693 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118516418.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA