Dates of Life
1882 – 1949
Place of birth
Bielitz-Biala
Place of death
Hermannstadt
Occupation
evangelischer Bischof für Rumänien
Religious Denomination
mehrkonfessionell
Authority Data
GND: 118096141 | OGND | VIAF: 40166787
Alternate Names
  • Glondys, Viktor

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Glondys, Viktor, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118096141.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Josef, Bäckermeister in B.;
    M Anna Klimecky;
    Czernowitz 1912 Alice (* 1888), T d. Joh. Mayer, Finanzdir. in Czernowitz, u. d. Ida Fischer;
    S Kurt (* 1913), Dipl.-Ing., Architekt.

  • Biographical Presentation

    Nach Absolvierung des Staatsgymnasiums in Bielitz studiert G. in Graz Philosophie. Der römisch-katholischen Kirche entfremdet, kommt er atheistischen Kreisen nahe. Nach gültigen Werten suchend, wird G. durch Luthers Rechtfertigungslehre zutiefst erschüttert, konvertiert unbeeinflußt von der Los-von-Rom-Bewegung 1903 und studiert evangelische (= lutherische) Theologie in Wien und Marburg/Lahn (Theologisches Examen in Wien). Die philosophischen Studien setzt er in Straßburg und später in Czernowitz fort, erwirbt 1916 bei A. Meinong in Graz den Dr. phil., habilitiert sich an der philosophischen Fakultät der Universität Czernowitz und hält seit 1919 Vorlesungen daselbst als Privatdozent über Erkenntniskritik und Geschichte der Philosophie. Seine eigentliche Berufung sieht G. im Kirchendienst. Seit 1907 als Vikar in Eisenau (Bukowina) durch Predigten und Religionsunterricht hervorragend, wird er 1909 als Personalvikar nach Czernowitz berufen und dort 1911 zum Stadtpfarrer gewählt. Durch seine Vortragstätigkeit auch in Siebenbürgen bekannt geworden, wird er von der evangelischen Gemeinde A. B. in Kronstadt 1922 zum Stadtpfarrer gewählt. G. wirkt evangelisatorisch besonders auf die Gebildeten und hat nach der Wahl zum Bischofsvikar, 1930, großen Einfluß auf die Bildung von Pfarrer und Lehrer. Kurz nach der Wahl zum Bischof der evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, im November 1932, beginnt eine Periode schweren Ringens gegen weltanschauliche, kirchenfeindliche Mächte, die im Februar 1941 seinen Übergang in den Ruhestand erzwingen. Als Bischof hat G. seine Kirche unter anderem im Lutherischen Weltbund und im Gustav-Adolf-Werk vertreten, ist Leiter und Begründer der Arbeitsgemeinschaft der deutsch-evangelischen Kirchen Südosteuropas und Mitglied des Senates der Lutherakademie in Sondershausen gewesen. In der Lutherakademie in Hermannstadt setzt er seine geistliche Tätigkeit fort, übernimmt nach dem 23.8.1944 wieder die Leitung der Kirche und geht 1945 endgültig in den Ruhestand, um abermals in der Lutherakademie besonders durch Vorträge weiterzuarbeiten. – G. Bedeutung liegt im kirchlichen Raum, besonders Rumäniens. Seine philosophischen Ansätze ermöglichen die Weitergabe des zentralen Erbes der Reformation an die noch unter dem Einfluß der Aufklärung stehenden Gebildeten Siebenbürgens. Sein kritisches Denken führt zu frühem Erkennen der Gefahren für die Kirche aus neuheidnischer Weltanschauung: Für sein kirchenpolitisches Handeln nicht ohne Bedeutung in der zur Landeskirche für ganz Rumänien erweiterten Landeskirche Siebenbürgens ist seine nicht siebenbürgisch-sächsische Herkunft.|

  • Awards

    D. theol. (Breslau 1930).

  • Works

    Einführung in d. Erkenntnistheorie, 1923;
    Das Problem d. rel. Determinismus, Hermannstadt o. J.;
    Der Lehrgehalt d. Augsburg. Bekenntnisses, in: Kirchl. Bll. d. ev. Landeskirche A. B. in Rumänien, o.J.;
    Das gesellige Leben in Kronstadt, in: Das sächs. Burzenland einst u. jetzt, Kronstadt 1925, S. 319-29;
    Zur Problematik d. christl. Gottesglaubens, Hermannstadt 1929;
    Auf ewigem Grunde, Predigten, ebd. 1933;
    Das Gewissen als Erkenntnisquelle, in: Zs. f. systemat. Theol., 1936;
    zahlr. Aufsätze, in: Kirchl. Bll. d. ev. Landeskirche A. B. in Rumänien, Zs. f. systemat. Theol., Die ev. Diaspora.

  • Literature

    Dank an Bischof D. Dr. V. G., in: Kirchl. Bll. d. ev. Landeskirche A. B. in Rumänien, 1941;
    E. Lebouton, Bischof D. Dr. V. G., in: Der Südostdeutsche, F. 1, Jan. 1958, Nr. 1, S. 3;
    RGG³ II u. VI (unter Siebenbürgen).

  • Portraits

    Ölgem. v. E. Mieß, 1926 (Kronstadt, Kapitelszimmer d. Stadtpfarrhauses);
    v. H. Eder, 1928 (Hermannstadt, Privatbes.).

  • Author

    Hans-Georg Nußbächer
  • Citation

    Nußbächer, Hans-Georg, "Glondys, Viktor" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 464 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118096141.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA