Lebensdaten
1842 – 1903
Geburtsort
Obervellach im Mölltal (Kärnten)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Chirurg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117591351 | OGND | VIAF: 59865521
Namensvarianten
  • Gussenbauer, Carl Ignatz
  • Gussenbauer, Carl
  • Gussenbauer, Carl Ignatz
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Zitierweise

Gussenbauer, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117591351.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Richard Jos. (1812–98), Wundarzt;
    M Antonie Elis. Krauß (1816–92);
    Prag 1884 Clotilde Clara Josepha (1863–1911), T d. Jos. Halla (1814–87), Prof. d. Med. in Prag (s. ÖBL), u. d. Chlotilde Merlet;
    1 S, 3 T.

  • Biographie

    Zunächst für den geistlichen Stand bestimmt, besuchte G. das Borromäum in Salzburg, dann unter sehr beengten finanziellen Verhältnissen das Staatsgymnasium in Klagenfurt. Er absolvierte das Medizinstudium in Wien und erreichte 1867 das Doktorat der Medizin, 1868 das Magisterium der Geburtshilfe und der Augenheilkunde. Er hospitierte an verschiedenen Abteilungen des Allgemeinen Krankenhauses und an der chirurgischen Abteilung im Rudolfspital unter J. Weinlechner, bevor er 1869 Operationszögling, 1872 Assistent der II. chirurgischen Universitätsklinik unter Th. Billroth wurde. 1874 erfolgte seine Habilitation, 1875 seine Berufung als außerordentlicher Professor an die Universität Lüttich, wo er 1876 zum Ordinarius ernannt wurde. 1878 wurde er Vorstand der II. chirurgischen Klinik in Prag, 1894 der II. chirurgischen Klinik in Wien als Nachfolger Billroths. – 1873 konstruierte G. einen künstlichen Kehlkopf, eine in die Trachealkanüle eingeschaltete vibrierende Melallzunge, für den ersten von Billroth larynxexstirpierten Patienten. Gemeinsam mit Alexander von Winiwarter leistete er die statistischen und experimentellen Vorarbeiten für die von Billroth durchgeführte erste erfolgreiche Magenresektion. Nach seinem Plan entfernte 1879 Martini in Hamburg erfolgreich ein Dickdarmkarzinom. G.s bakteriologische Studien brachten eine vollendete Darstellung des Wissens seiner Zeit von Verletzung, Wundinfektion und Regeneration. Er entwickelte ein operatives Verfahren zur Behandlung von Pankreaszysten und wagte als erster diesen Eingriff. Die Resultate der Brustkrebsoperationen verbesserte er durch konsequente Ausräumung der regionären Lymphknoten. Große Aufmerksamkeit widmete er der jungen Neurochirurgie.

  • Werke

    W u. a. Über d. erste durch Th. Billroth am Menschen ausgeführte Kehlkopf-Exstirpation u. d. Anwendung e. künstl. Kehlkopfes, in: Archiv f. klin. Chirurgie 17, 1874, S. 343-56 (u. in: Verhh. d. Dt. Ges. f. Chirurgie I, 1874, S. 48, II, S. 76-89);
    Die Knochenentzündungen d. Perlmutterdrechsler (Habil.schr.), ebd., S. 630-68;
    Die partielle Magenresektion, ebd. 19, 1876, S. 347-80 (mit A. v. Winiwarter);
    Zur operativen Behandlung d. Pankreas-Cysten, ebd. 29, 1883, S. 355-64;
    Zur operativen Behandlung d. Carcinome d. S. romanum, in: Zs. f. Heilkde. 1, Prag 1880, S. 207-29;
    Über combinirte Oesophagotomie, ebd. 4, 1883, S. 33-48;
    Ein Fall v. geheilter akuter Osteomyelitis u. v. gleichzeitiger Paracentese d. Pericards, wegen consecutiver eitriger Pericarditis, in: Prager Med. Wschr. 9, 1884, S. 454 (21. SB d. Ver. d. dt. Ärzte in Prag v. 31.10.1884);
    Zur operativen Behandlung d. tiefliegenden traumat. Hirnabscesse, ebd. 10, 1885, S. 1, 12, 23;
    Erfahrungen üb. d. osteoplast. Schädeltrepanation wegen Hirngeschwülsten, in: Wiener klin. Wschr. 15, 1902, S. 143, 175, 205;
    Anschauungen üb. Gehirnfunktion, Inaugurationsrede, 1902.

  • Literatur

    D. Pupovac, in: Dt. Zs. f. Chirurgie 69, 1903, H. 5/6, S. I-VIII (W-Verz., P);
    A. v. Eiselsberg, in: Wiener klin. Wschr. 16, 1903, S. 903-06 (S. 930 f.: W-Verz.);
    R. Gersuny, in: Zbl. f. Chirurgie 30, 1903, S. 777-80;
    W. v. Brunn, ebd. 69, 1942, S. 1726-30 (P);
    O. v. Frisch, in: BJ VIII, S. 8-14 (W-Verz.).

  • Autor/in

    Marlene Jantsch
  • Zitierweise

    Jantsch, Marlene, "Gussenbauer, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 332-333 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117591351.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA