Lebensdaten
1877 – 1959
Geburtsort
Prag
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Finanzfachmann
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117523542 | OGND | VIAF: 77095817
Namensvarianten
  • Kleinwächter, Friedrich
  • Kleinwaechter, Friedrich F. G.
  • Gabriel, Ferdinand
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Zitierweise

Kleinwächter, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117523542.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig (s. 2);
    Groß-Om Philipp Frhr. Weber v. Ebenhof (1818–1900), k. u. k. GR u. Statthalter (s. Wurzbach 53), Ernst Frhr. W. v. E. (1823–93), k. u. k. GR, Sektionschef in Wien;
    Ov Friedrich v. K. (österr. Adel 1909, 1838-1927), Prof. d. Staatswiss. in Czernowitz (s. ÖBL);
    - 1908 Hedwig (* 1885), T d. Notars Dr. Hans Rr. v. Limbeck u. d. Gabriele Weber v. Ebenhof;
    2 S.

  • Biographie

    K. wuchs in Czernowitz auf und studierte dort die Rechte. Nach Ablegung der Staatsprüfung (1902) arbeitete er als Praktikant bei der Post. 1903 wurde er zum Dr. iur. promoviert und 1904 von der Finanzprokuratur in Czernowitz übernommen. 1906 legte er in Lemberg die Finanzprokuratursprüfung ab. 1907/08 war K. Gerichtspraktikant in Prag und Wien und trieb an der Deutschen Universität Prag wirtschaftswissenschaftliche Studien. 1910 trat er ins Finanzministerium ein und setzte seine Studien im Seminar Böhm-Bawerks fort. Daneben widmete er sich der Malerei und der Journalistik und publizierte Artikel zumeist in der Wiener „Neuen Freien Presse“. 1914 legte K. die Advokatenprüfung ab; 1917 wurde er Direktor der „Kriegskreditanstalt für das südliche Kriegsgebiet“ in Klagenfurt. Hier war er nach den Abwehrkämpfen der Jahre 1918-20 an der Organisation der Volksabstimmung beteiligt und wurde hierfür mit dem „Kärntner Kreuz“ ausgezeichnet. K. ließ sich vorzeitig pensionieren, baute eine Anwaltskanzlei auf und wurde Finanzberater und Vizebürgermeister der Stadt Klagenfurt. Sein Verdienst war es, daß die Stadt ihre Schuldenlast wesentlich abbauen konnte. Politisch war K. Paneuropäer. 1938 wurde seine Kanzlei geschlossen und ein Gauverbot ausgesprochen. Er mußte nach Wien ziehen und lebte dort von einer kleinen Pension. Nach Kriegsende arbeitete K. nochmals einige Jahre lang als Finanzexperte im Staatskommissariat für Bundesangelegenheiten von Tirol. 1949 kehrte er nach Wien zurück und verbrachte dort die letzten Lebensjahre. – K. war ein fruchtbarer und vielseitiger Schriftsteller. In seinen Büchern und Aufsätzen behandelt er politische, historische, wirtschaftliche und soziologische Themen. In ihnen spiegelt sich auf eine oft autobiographische Weise die Abfolge der 3 Epochen österreichischer Geschichte, die er selbst erlebt und mitgestaltet hat. Sein Nachlaß enthält auch eine Anzahl von unveröffentlichten Theaterstücken, Hörspielen, Romanen und Novellen.

  • Werke

    u. a. Der Untergang d. österr.-ungar. Monarchie, 1920;
    Der dt.-österr. Mensch u. d. Anschluß, 1926;
    Selfdetermination for Austria, 1929;
    Die Anschlußfrage, 1930;
    Der fröhliche Präsidialist, 1947, ²1955;
    Bürokraten, 1948;
    Von Schönbrunn bis St. Germain, Die Entstehung d. Republik Österreich 1918-20, 1964. -
    Zahlreiche Aufsätze in Fachzss. u. a. in: Archiv f. Rechts- u. Wirtsch.philos., Zs. f. Pol., Archiv f. Öffentl. Recht, Zs. f. Schweizer. Recht, Jb. f. Nationalökonomie u. Statistik, Polit. Hdwb.

  • Literatur

    Ch. Kleinwächter, in: NÖB 15, 1963, S. 166-70 (P).

  • Autor/in

    Anton Tautscher
  • Zitierweise

    Tautscher, Anton, "Kleinwächter, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 9 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117523542.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA