Lebensdaten
1865 – 1942
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
Santiago de Chile
Beruf/Funktion
Kinderarzt
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 117508152 | OGND | VIAF: 6008760
Namensvarianten
  • Finkelstein, Heinrich
  • Finkelstein, H.

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Finkelstein, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117508152.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Saul (1832–97), aus Brody, Kaufm., seit 1858 Bürger in L., übernahm d. väterl. Fa. "Osias M. Finkelstein, Bank, Commiss. und Incassogeschäft", bes. z. Finanzierung d. Handels zw. L. u. Rumänien, Vorsteher d. Isr. Gde. L., Philanthrop, S d. Osias (Jesaiah) (Meyer) F. (* 1805), aus Brody, Kaufm. u. Bankier in L., seit 1863 (?) in L., 1866 Bürger ebd., vertrat b. Dt.-Isr. Gde.tag 1869 neben d. Rabbiner Abraham Meyer Goldschmidt, d. Gde.vorsteher u. Bankier M. Meyer u. Prof. Julius Fürst d. Leipziger Gde., u. d. Chaje Rahel Horowitz (1806–86); M Fanny Eibenschütz (1837–1914); Ov Berthold (1844–1931), Joseph (1846–1934, Laura Wallerstein), Tante-v Agathe (1845–1934, Max Hirsch, Dr.); B Albert (1863–94), Arzt an d. Charité in Berlin, Schw Laura Kühn (1862–1930), in Paris, Charlotte (Lotte) (* 1866), Sängerin, emigrierte mit F. n. Chile; – Ledig.

  • Biographie

    F. studierte zunächst Geologie, promovierte 1888 in Leipzig zum Dr. phil. und wandte sich dann der Medizin zu und war 1894-1900 Assistent Heubners an der Kinderklinik der Berliner Charité. 1899 wurde er für Kinderheilkunde habilitiert und 2 Jahre später zum Oberarzt am Kinderasyl und Städtischen Waisenhaus Berlin-Rummelsburg ernannt, wo er vorbildlich auf dem Gebiet der Kinderklinik und Kinderfürsorge wirkte. 1908 Extraordinarius in Berlin, erhielt er dort 1918 die Direktion des Kaiser-und-Kaiserin-Friedrich-Kinderkrankenhauses. 1935 wurde ihm die Lehrerlaubnis entzogen. Durch die Judenverfolgung gezwungen, wanderte F. 1939 nach Chile aus, wo er bis zu seinem Tode als Konsiliarius wirkte. Er beschäftigte sich mit den Problemen der Säuglingspflege und -ernährung und der Klinik der Krankheiten des Säuglings und Kleinkindes. F. führte die Eiweißmilch in die Pädiatrie ein. Besondere Aufmerksamkeit richtete er auf das alimentäre Fieber, welches er unter den verschiedensten Gesichtspunkten untersuchte. Ein weiteres Arbeitsgebiet waren die Hauterkrankungen im Kindesalter. Er gehörte zu den bedeutenden Kinderärzten seiner Zeit.

  • Werke

    W u. a. Die durch Geburtstraumen hervorgerufenen Krankheiten d. Säuglings, 1902;
    Die Waisensäuglinge Berlins u. ihre Verpflegung im städt. Kinderasyl, 1904 (mit L. Ballin);
    Lehrb. d. Säuglingskrankheiten, 1905, ⁴Amsterdam 1938;
    Die Behandlung d. tuberkulös. Bauchfellerkrankungen im Kindesalter, 1922 (mit Rohr);
    Hautkrankheiten u. Syphilis im Säuglings- u. Kindesalter, 1922, ²1924 (mit E. E. Galewsky u. L. Halberstädter);
    Die Unters, d. kranken Kindes, in: Hdb. d. Kinderkrankheiten I, ⁴1931.

  • Literatur

    E. Feer, in: Schweizer Med. Wschr. 23, 1942, S. 1358 f.;
    S. R. Kagan, Jewish Medicine, Boston 1952;
    A. Peiper, Chronik d. Kinderheilkde., 1958;
    J. Gehrt, H. F., in: Pro infantibus, 1959, S. 97-109. P Phot. (Berlin, Univ.bibl.).

  • Autor/in

    Manfred Stürzbecher
  • Zitierweise

    Stürzbecher, Manfred, "Finkelstein, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 162-163 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117508152.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA